29. Februar 2020

Joi Hussong serviert seinen Gästen ein „Gordon blöd“

Joi Hussongs "Gordon blöd" ist eine Herausforderung für Augen und Magen. Der Schwelmer Koch und Gaststättenbesitzer verwöhnt seine Gäste mit ungewöhnlichen Köstlichkeiten. Erlebnis-Gastronomie einmal ganz anders.

Joi Hussong, der kochenden Pirat, in seiner Küche – © privat

Man soll immer über den Tellerrand schauen! Dieses Sprichwort habe ich ganz wörtlich genommen und vor den Toren Wuppertals in Schwelm genau auf die Teller geschaut. Dort gibt es ein Restaurant, dessen Inhaber und Koch Jochen Hussong haargenau in die Kategorie unserer Serie „Verrückte Wirte“ passt. Mit seinem Kopftuch erinnert er ein wenig an den spleenigen Captain Jack Sparrow aus dem Kino-Hit „Fluch der Karibik“.

Mitten im Herzen von Schwelm liegt sein „Westfalenhof“, ein Restaurant mit mediterran gefärbter, gut bürgerlicher Küche. Jochen Hussong, der Inhaber, ist gleichzeitig auch für die kulinarischen Wünsche seiner Gäste zuständig.

Da überlässt der Koch aus Leidenschaft nichts dem Zufall und steht selbst am Herd. Er legt beim Kochen eine außergewöhnliche Flexibilität an den Tag. Joi Hussong, wie ihn seine Gäste nennen, zaubert auf Wunsch überraschende Kreationen auf den Tisch.

Nach alter Wildwest-Manier wird hier die texanische Tradition zelebriert: Kochen auf Zuruf. Die Gäste eröffnen Joi Hussong ganz einfach, worauf sie Appetit haben. Und wenn es die Vorräte hergeben, erfüllt der kochende Wirt die kulinarischen Wünsche auch.

Falls der Gast keinen spontanen Essens-Wunsch hat, kann er immer noch auf die abwechslungsreiche Speisekarte auszuweichen. So wie bei unserem ersten Besuch im „Westfalenhof“. Mein Sohn ließ seinen Blick über die Speisekarte schweifen und blieb beim „Gordon blöd“ hängen.

Julian konnte nicht widerstehen und bestellte die Spezialität des Hauses. Er staunte nicht schlecht. Denn serviert wurde ihm eine echte Herausforderung für seinen Magen.

Auszug aus Joi’s Speisekarte:

Hier kann der experimentierfreudige, neugierige Gast u.a. bestellen: „Schnitzel kurios“ – „Schnitzel Inflagranti“ – „Knoblauch-Pilz-Pfanne Stinki-Winki“ – „Mäkk Fist“ – „Mäkk Porco“ – „Rinderwahn“ oder „Hahnenkampf“

Meinem Sohn wurde ein mehrstöckiges Gebilde aus Käse, Fleisch und Schinken vorgesetzt. Dazu bekam er einen liebevoll mit Beeren der Saison garnierten Salat. „Faszinierend“, würde Mr. Spock („Star Trek) hierzu sagen, „mir als nicht Vulkanier verschlägt es schier Sprache.“

Das „Gordon blöd“ hätte locker für drei Personen gereicht. Und ich muß zugeben, selbst Julian, der sonst kein Kostverächter ist, verschlug es schier die Sprache: Er schaffte gerade einmal die Hälfte. Die andere nahm er hinterher in einem Pappkarton mit nach Hause. Auch das gehört zum Service im „Westfalenhof“ dazu.

Keine Frage, derjenige, der sich vom „Piraten“ Joi Hussong kulinarisch verwöhnen läßt, der sollte einen Bärenhunger mitbringen. Viel Spaß und guten Appetit… www.westfalenhof-schwelm.de.

Text: Susanne Bellenbaum

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert