IHK Neujahrsempfang: Wir müssen jung bleiben

Beim Neujahrsempfang der IHK Wuppertal Solingen Remscheid erklärte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP): „Die Welt wird schneller, wir müssen jung bleiben“.

Thomas Meyer, IHK-Präsiden Bergisch Land – © Thomas Meyer

Stabilität und Leistungsstärke zeichnen die heimischen Wirtschaftsunternehmen trotz einiger weltpolitischer Wirren im vergangenen Jahr aus. Allerdings bildet NRW unter den Bundesländern in wichtigen Bereichen wie Wirtschaft und Bildung das Schlusslicht. Diese Tatsache konnte und wollte IHK-Präsident Thomas Meyer beim Neujahrsempfang in der Historischen Wuppertaler Stadthalle nicht ausklammern. „Während das Jahr 2017 für die deutsche Wirtschaft ein sehr gutes Jahr war, liegt Nordrhein-Westfalen seit Jahren bei Wachstum und Beschäftigung unter dem Bundesdurchschnitt. Damit darf sich die neue Landesregierung jedoch nicht abfinden“, so Meyer. Mit Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart (FDP) hatte er für seine 1.200 Gäste einen hochkompetenten Gastredner eingeladen, der den brennenden Fragen dann auch nicht auswich.

Einigkeit bestand bei allen herausragenden Themen. So sprach Pinkwart sogleich die Themen Digitalisierung, Globalisierung und Neo-Ökologie (Nachhaltigkeit) sowie die begrenzten Ressourcen als große Herausforderung an. „Die Welt wird schneller, wir müssen jung bleiben“, rief er den Besuchern zu und spielte damit auch auf den dramatischen Fachkräftemangel an. Entwicklungen im Zuge der Digitalisierung verliefen mit exponentiellem Wachstum, denn mittlerweile kommunizierten Maschinen mit Maschinen.

Er versprach en Ausbau der Infrastrukturen und den Abbau von Bürokratien in vielen Bereichen. Es könne nicht sein, dass notwendige Investitionen an hausgemachten bürokratischen Hürden scheiterten, sagte Pinkwart und forderte auch die Unternehmer auf, jetzt zu investieren. Das Thema Bildung spielte für ihn eine besondere Rolle. Hier sprach er sich für den Leistungsgedanken aus, Kinder wollten nämlich gute Noten und nicht in einem Mittelmass verschwinden. Auch in den Universitäten müsse man aus dem Elfenbein heraus von der Theorie in die Praxis. Die Industrie habe in der Grundlagenforschung bereits einen Vorsprung von zentraler Bedeutung.

Als Unding sieht Pinkwart den Anteil des Strompreises für Erzeugung mit 25 v.H, Der Rest gehe für Netzkosten und Steuern drauf. Ähnlich schlimm sieht er die Subvention für die Steinkohle, die sich von einst 5 Mrd. auf nunmehr 25 Mrd. entwickelt habe. „So kann man keine Energiepolitik machen“, sagte er. Sein Plädoyer geht in Richtung erneuerbare Energie und forderte auch für das bergische Städtedreieck mehr Photovoltaikanlagen. Für den Ausbau der Glasfasernetze zur Breitbandverfügbarkeit wolle man 7 Mrd. in die Hand nehmen, denn das Kupferzeitalter sei vorbei.

Mehr zum Thema in unserer nächsten Printausgabe.

Text: Siegfried Jähne

 

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