5. Dezember 2023

Jörg Mittelsten Scheid übergab Nachhaltigkeits-Preise

Der „Humboldtⁿ-Preis für Nachhaltigkeit“ ist von Schirmherr Dr. Jörg Mittelsten Scheid erstmals an drei vielversprechende Best-Practice Projekte verliehen worden.In der engeren Auswahl waren acht Nominierungen der Universitäten in Nordrhein-Westfalen und des Wuppertal Instituts.

Der Unternehmer Dr. Jörg Mittelsten Scheid bei der Preisverleihung – © Kurbanov und Muchnik GbR

Der erfolgreiche Unternehmer Dr. Jörg Mittelsten Scheid, der von 1969 bis 2009 den Vorwerk-Konzern leitete, überreichte als Stifter die Gewinner-Urkunden.

Die hochkarätige Jury aus Nachhaltigkeits-Experten und –Experten unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. Lambert T. Koch, langjähriger Rektor der Bergischen Universität, aus wählte in ihrer Sitzung am 16. Oktober die Gewinner-Teams aus.

Die Mitglieder der Jury stehen für die breite Expertise, die neben der wissenschaftlichen auch die internationale und die Perspektive der Praxis repräsentiert. Neben Prof. Dr. Dr. Koch dabei: Prof. Dr. Shen Xiaomeng, Vizerektorin an der Universität der Vereinten Nationen in Europa, Prof. Dr. Kathrin Greiff als Leiterin des Instituts für Anthropogene Stoffkreisläufe an der RWTH Aachen University und Peter Scharfenberg, Fachreferent Klimaschutz und Energiemanagement der Handwerkskammer Düsseldorf.

In der Kategorie „Lehre“ gewann die digitale Ringvorlesung „Digital Medicine goes Planetary Health“, geleitet von der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin Julia Nitsche an der Universität Witten/Herdecke – (3.v.r.) Prof. Dr. Birgitta Wolff und Dr. Jörg Mittelsten Scheid (r.) – © Kurbanov und Muchnik GbR

Humboldtⁿ prämiert vielfältige Ideen

Das gestiftete Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro wird gleichwertig unter den drei ausgewählten Projekten aufgeteilt, um deren jeweilige Bedeutung zu würdigen. Aus den Einreichungen kristallisierten sich folgende thematische Schwerpunkte heraus: Lehre, Reallabore und Technologietransfer.

Prof. Dr. Dr. Lambert T. Koch freute sich über die Vielfalt der Einreichungen: „Die Initiative Humboldtⁿ versteht sich als Impulsgeberin für innovative Ansätze im Rahmen der Nachhaltigkeitswende; diese können aus den Bereichen Forschung, Lehre, Transfer, Administration oder Infrastruktur kommen. Ich finde es großartig, dass sich diese Breite gleich schon in der ersten Ausschreibungsrunde auch im Spektrum der Projektbeiträge widerspiegelt.“

Im feierlichen Rahmen des Glaspavillons der Universität Duisburg-Essen stellten die Ausgezeichneten ihre Projekte vor – © Kurbanov und Muchnik GbR

In der Kategorie „Lehre“ gewann die digitale Ringvorlesung „Digital Medicine goes Planetary Health“, geleitet von der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin Julia Nitsche an der Universität Witten/Herdecke.

Sie führt aus: „Mit der Ringvorlesung möchten wir Perspektiven für die Zukunft aufzeigen, wie Lehr- und Fortbildungsangebote zu Gesundheit und Klima gestaltet und umgesetzt werden können, um so auch die zukünftige Arbeitswelt zu prägen. Entscheidend sind hierbei die Synergien von Digitalisierung und Planetary Health. Das Projekt ist eine Kooperation der Universität Witten/Herdecke mit der Ruhr-Universität Bochum und Health for Future.“

In der Kategorie „Reallabore“ gewann das Projekt „Lebenswerte Straßen, Orte und Nachbarschaften, kurz LesSON“, geleitet von Dr. Steven März am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.

Der Jury-Vorsitzende Prof. Dr. Dr. Lambert T. Koch, langjähriger, beliebter Rektor der Bergischen Universität – © Kurbanov und Muchnik GbR

Er erläutert: „LesSON berücksichtigt den Dreiklang aus Klimaanpassung, Verkehrswende und Aufenthaltsqualität, um so zukunftsfähige urbane (Straßen-)Räume zu entwickeln. Zentral dabei ist ein kollaborativer Beteiligungs- und Planungsprozess, etwa durch Realexperimente wie in Dortmund und Gelsenkirchen, um die Menschen mitzunehmen. Durch ein Kommunalcoaching werden bzw. durch andere Instrumente wie ein Webtool, sollen die Erfahrungen für andere NRW-Kommunen zur Verfügung gestellt werden, sodass auch andere Straßen nach der LesSON-Idee umgestaltet und umgebaut werden können.“

In der Kategorie „Technologietransfer“ gewann das Projekt „Holzbau-GIS“. Dessen Leiterin Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner an der Ruhr-Universität Bochum: „Das ‚Kommunale Informationssystem Holzbau‘ – kurz Holzbau-GIS – ist ein webbasiertes, auf Entscheidungstragende zugeschnittenes Kommunikationstool, das Kommunen hilft, die zusätzlichen Treibhausgas-Einsparpotenziale zu ermitteln, die sich durch verstärkte Umsetzung von Holzbau ergeben können.“

In der Kategorie „Technologietransfer“ gewann das Projekt „Holzbau-GIS“. Dessen Leiterin Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner (m.) von der Ruhr-Universität Bochum nahm den Preis entgegen – eingerahmt von Prof. Dr. Birgitta Wolff und Dr. Jörg Mittelsten Scheid  – © Kurbanov und Muchnik GbR

Erfolgreiche Nachhaltigkeitsinitiativen sichtbar machen

Im feierlichen Rahmen des Glaspavillons der Universität Duisburg-Essen stellten die Ausgezeichneten ihre Projekte der Landesrektorenkonferenz und Vertretenden des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft vor, das Humboldtⁿ als Initiative der Universitäten fördert.

Im Anschluss überreichte Stifter Dr. Jörg Mittelsten Scheid die Urkunden und betonte dabei, dass die Förderung im komplexen Themenfeld Nachhaltigkeit von elementarer Bedeutung sei, was er mit seinem Engagement unterstützen wolle. Inhaltlich gewürdigt wurden die Arbeiten durch Video-Laudationen der Jury-Mitglieder.

Professorin Dr. Birgitta Wolff, Rektorin der Bergischen Universität Wuppertal, freut sich als Vorsitzende des Beirats von Humboldtⁿ nun bereits auf die nächste Ausschreibung des Preises in zwei Jahren: „Die insgesamt 100.000 Euro, die Dr. Mittelsten Scheid der Nachhaltigkeitsinitiative Humboldtⁿ zur Auslobung des Preises gestiftet hat, werden dazu beitragen, innovative und erfolgreiche Nachhaltigkeitsprojekte aus unseren nordrhein-westfälischen Universitäten und dem Wuppertal Institut sichtbarer zu machen. So können gute Ideen aus der Wissenschaft weitere Verbreitung finden. Auch das ist ja Aufgabe der Universitäten.“

In der Kategorie „Reallabore“ gewann das Projekt „Lebenswerte Straßen, Orte und Nachbarschaften, kurz LesSON“, geleitet von Dr. Steven März (2.v.r.) am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie – hier mit Prof. Dr. Birgitta Wolff und Dr. Jörg Mittelsten Scheid (r.) – © Kurbanov und Muchnik GbR

Die weiteren für den Humboldtⁿ Preis nominierten Projekte waren:

„Circular Cities: Praxisorientiertes Zertifikatsangebot für Abfallvermeidungsmanagerment in Kommunen“ von Alix Weigel M.A., Dr. Andrea Petmecky und Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller der FernUniversität in Hagen

„studium oecologicum“ von Prof. Dr. Claudia Gärtner, Dr. Georg Hubmann, Kirsten Lindner-Schwentick, Prof. Dr. Stephan Lütz und Dr. Henning Moldenhauer der TU Dortmund

„Thermische Vorbehandlung als Basis für die Rückgewinnung von Lithium aus Lithium-Ionen-Batterien“ von Christin Stallmeister, Doktorandin der RWTH Aachen University

„Digitale Plattform für das produktionsnahe Design von nachhaltigen Leichtbau-Verbundmaterialien auf Basis von Holzfasern (DiPl-HFC)“ von Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Jaan-Willem Simon der Bergischen Universität Wuppertal

„Living Lab NRW“ von Dr.-Ing. Katharina Simon, M.Sc. Arch. der Bergischen Universität Wuppertal

https://humboldt-n.nrw

 

 

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