21. April 2023

Miriam Schmidt: Von der Oecotrophologin zur Romanautorin

Eine dampfende Tasse Tee, ein beschauliches Dörfchen in England, eine muntere, junge Haushälterin mit Rauhaardackel, ein allseits beliebter Baron und ein toter Küster … das sind die Zutaten für Miriam Schmidt alias Miri Smith‘ ersten Band ihrer Cosy-Crime-Reihe rund um Elsy Moore und das schrullige Dörfchen Stricktony im Herzen von Devon.

Miriam Schmidt alias Miri Smith – © privat

Die Stadtzeitung hat sich mit Miriam Schmidt (40) unterhalten, die einen Studienabschluss als Oecotrophologin (Kombination aus Ernährungs- und Haushaltswissenschaften) hat.

DS: Sie sind studierte Oecotrophologin, haben bei der Rezeptentwicklung für eines der bekanntesten Küchenhelfergeräte mitgewirkt, wie kamen Sie von dort aus zum Schreiben?

Miri Smith: „Die Leidenschaft für das geschriebene Wort begann bereits in meiner frühesten Kindheit. Ich bin in der Nähe des Schlosses Lüntenbeck aufgewachsen, habe dort gespielt und mir Geschichten rund um das alte Gemäuer ausgedacht. Das hat mich inspiriert und meine Fantasie angeregt.“

DS: Aktuell begeistern Sie Ihre Leserinnen und Leser mit der „jungen Miss Marple“ Elsy Moore, aber Ihre ersten zwei Werke sind im Bereich Fantasy angesiedelt. 

Miri Smith: „Das stimmt. 2012 habe ich die Fantasy-Diologie „Das Vermächtnis der Aperbonen“ auf den Markt gebracht. Dort geht es um 5 Freunde aus unterschiedlichen Ländern, bei denen im Alter von 21 Jahren besondere Fähigkeiten erwachen. Alle wissen es, sind darauf vorbereitet – nur die Hauptfigur nicht. Es gibt zwei Gemeinschaften, die den Kampf des Guten und des Schlechten miteinander ausfechten. Die Bücher heißen „Die Waage“ und „Gawril“.“

DS: Warum haben Sie ins Krimi-Genre gewechselt – und dazu noch den Namen, unter dem Sie veröffentlichen?

Miri Smith; „Ich habe schon immer sehr gerne Krimis geschaut, bin großer Agatha Christie Fan. (lacht) Wie Sie anscheinend auch.“

Das Cover des Romans „Elsy Moore und der Teetassenmörder“ – © Miri Smith

DS: Das ist richtig. (Ich lache auch.) Wir beide haben zwei unterschiedliche Neuadaptionen der Figur „Miss Marple“ erfunden – Ihre junge Miss Marple „Elsy Moore“, ich die ältere und bergische Miss Marple „Mathilde Krähenfuß“. Was ist das Besondere an Ihrer „Elsy“?

Miri Smith: Ich bin ein großer Fan der Serie „Downton Abbey“, liebe adliges Flair, deswegen habe ich Elsy zur Haushälterin des Barons of Faun werden lassen, die nicht nur vorzüglich kochen und backen, sondern auch ermitteln kann. Darüber hinaus steht Elsy Moore für zahlreiche Dinge wie Atmosphäre, Humor und Liebe. In einem guten Krimi darf nämlich auch gelacht werden. Zudem wollte ich mit Elsy (33 Jahre), Fred (Anfang 70) und Imelda (Anfang 50) ein Ermittlertrio erschaffen, dass sich generationsübergreifend sehr gut versteht und perfekt ergänzt. Ich liebe das Zusammenspiel der drei. Ein weiterer wichtiger Charakter ist der gut aussehende Inspektor Quinn. Zwischen Elsy und ihm fliegen die Fetzen und Funken.“

DS: Ich möchte noch einmal zurück auf Ihre Namensänderung kommen. Wieso wurde Miriam Schmidt zu Miri Smith?

Miri Smith: „‚Elsy Moore‘ spielt im Örtchen „Stricktony“ in der Nähe von Devon, die Reihe gliedert sich an traditionelle englische Krimis an. Ich finde, dass das Pseudonym „Miri Smith“ dazu wesentlich besser passt.

DS: Stricktony … diesen Ort konnte ich auf keiner Landkarte entdecken. Wie ist dieser Name zustandegekommen?

M. Smith: „Ich wollte einen realistischen Namen, der in die Region um das Dartmoor passt und der trotzdem fiktiv ist.“

Das Cover des Romans „Elsy Moore – Das Böse eines Sommers“ – © Miri Smith

DS: Wie sieht Ihr Schreiballtag aus?

Miri Smith: „Ich arbeite halbtags weiterhin im Marketing bei einer Wuppertaler Firma, ab 13 Uhr setze ich mich an meinen Schreibtisch und arbeite an meinen Romanen.“

DS: Es gibt zwei weitere Bände um die junge Miss Marple: „Ungesund ist der Tod“ und „Das Böse eines Sommers“. Wie hat sich Elsy Moore weiterentwickelt?

Miri Smith: „Sie ist reifer und selbstbewusster geworden. Auch die sich latent ankündigende Liebesgeschichte nimmt besonders in „Das Böse eines Sommers“ Fahrt auf.“

DS: Sie haben sich fürs Selfpublishing entschieden und machen alles selbst.

Miri Smith: (lacht) „Ich liebe es Dinge zu gestalten, kreativ zu sein. Meine Covers orientieren sich an den englischen Krimis, insbesondere das von Elsy Moore 3. „

DS: Es gab einen „Abstecher“ in ein anderes Genre, wenn ich das so nennen darf. „Die Liebe kommt in Wollsocken“ ist eine Weihnachtsliebesgeschichte. Wie kam es dazu?

Miri Smith: „Tatsächlich habe ich den Kurzroman bereits im August geschrieben, weil mich urplötzlich eine Sehnsucht nach Weihnachten, den Ritualen und all den damit zusammenhängenden Dingen überkam. Stimmungsvolle Musik, Filme, einfach schöne Dinge, mit denen man sich in der besinnlichen Zeit umgibt.“

Das Cover des Romans „Elsy Moore – Ungesund ist der Tod“ – © Miri Smith

DS: Haben Sie weitere Projekte in Planung?

Miri Smith: „Der Plot für Elsy Moores 4. Fall steht bereits fest, und ein weiterer Liebesroman steht auch an. Ich habe so viele wundervolle Ideen, die auf ihre Umsetzung warten. Derzeit genieße ich besonders die aktuelle Veröffentlichung von Elsys drittem Fall. Am 06. Mai habe ich hierfür  übrigens ab 11 Uhr in der Vohwinkler Buchhandlung Jürgensen eine Signierstunde.“

DS: Können Sie sich vorstellen, das Miss Marple-Motiv einmal gemeinsam mit mir in Form einer Lesung aufzugreifen? Sozusagen eine Lesung aus dem „Original“ und unseren beiden Adaptionen?

Miri Smith: „Auf jeden Fall! Das würde unsere Leserinnen und Leser gewiss begeistern.“

DS: Vielen Dank für das ausführliche und informative Gespräch.

Das Interview führte TANJA HEINZE

 

Link zu Webseite der Autorin Miriam Schmidt (Miri Smith):

https://www.mirismith.de

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