14. Februar 2023Peter Pionke
Werner Kreiskott steigt für Kinderhospizarbeit in den „Ring“
Standen früher der Boxring und seine Erfolge als Thaiboxen oder klassischer Boxer im Mittelpunkt, sind es heute Ehefrau Olga und seine Kinder. Die Leidenschaft für den Kampfsport ist geblieben. Die versucht er jetzt den weiblichen und männlichen Mitgliedern seines „Fight Clubs“ zu vermitteln.
Viele seiner Schülerinnen und Schüler werden nie im Ring einem Gegner in einem ernsthaften Kampf gegenüber stehen. Sie machen das knochenharte Box-Training aus Gründen der Fitness, weil dabei fast alle Muskelpartien des Körpers effektiv trainiert werden.
Der überzeugte Tierfreund engagiert sich seit Jahren sozial. Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, auch symbolisch für die Kinderhospizarbeit in den Ring zu steigen. Mit seinem „Fight Club“-Team und den Mitgliedern beteiligt er sich erneut am „Tag der Kinderhospizarbeit“ (10.02.) und unterstreicht somit das Mitgefühl und die Solidarität.
Gemeinsam mit dem stationären Hospiz Burgholz und dem ambulanten Hospizdienst lädt der Ex-Box-Weltmeister unter dem Motto „Box dich durch“ ab 15 Uhr zu einem kostenlosen Boxworkshop ein. Bereits ab 14 Uhr gibt es Info-Stände mit Ansprechpartnern, die über über Hospizarbeit informieren.
Wir haben uns mit Werner Kreiskott unterhalten.
DS: Mit welchen Vorsätzen sind Sie ins neue Jahr gestartet?
Werner Kreiskott: „Ich setze mir eigentlich nie feste Ziele. Ich hoffe einfach, dass das, was wir haben und womit ich zufrieden bin, weiter so läuft. Sei es der Fight Club, die Veranstaltungen und meine Familie.“
DS: Ist nach zwei Jahren Corona und all den Folgen der Pandemie in Ihr Leben wieder Normalität eingetreten oder gibt es noch Nachwirkungen der Covid-19-Zeit?
Werner Kreiskott: „Ehrlich gesagt läuft fast alles wieder wie früher. Nur manche ‚Coronafolgen‘ fallen noch auf. Zum Beispiel kommen viele schon in Trainingssachen zum Training, da in der ’strengen Coronazeit‘ das Nutzen der Kabinen oder der Duschen untersagt war. Oder der ‚Faustgruß‘, der bei uns eigentlich immer die gängige Begrüßung war, hat sich auch in anderen Kreisen etabliert, wie ich finde.“
DS: Welche Entwicklung gibt es bei der Mitgliederzahl in Ihrem Box- & Fitness-Club?
Werner Kreiskott: „Ich denke mir, es gibt Verluste wie überall. Beispielsweise, da viele ihren Job verloren haben etc, aber wir sind auf besten Wege, wieder zurück zu den alten Zahlen zu kommen.
DS: Haben sich vielleicht sogar ganz neue Trends entwickelt?
Werner Kreiskott: „In der Hochphase von „Covid-19′ mussten wir aufgrund der zum Teil extremen Auflagen ein ganz anderes Trainingsprogramm anbieten. Es gab nur Training auf Abstand, die klassischen Partnerübungen oder das Sparring waren nicht möglich. Bei uns gab es stattdessen viele sogenannte Stationsarbeiten, bei denen jeder eine ganz bestimmte Aufgabe im Training bekam, um sich auspowern zu können. Ab und zu greifen wie auch heute noch auf diese Übungen zurück. Aber konstant mit einem Partner zu trainieren, ist schon etwas anderes. Wir sind glücklich, dass wir unser altes, vielfach bewährtes Trainingsprogramm wieder durchziehen können.“
DS: Sie haben ja auch immer ein Auge auf neue Talente – wie sieht es da aus Ihrer Sicht in der Fighter-Szene aus?
Werner Kreiskott: „Ich kann nur sagen, bei uns sieht es sehr gut aus. Ich habe viele junge und gute Leute, die bei uns trainieren und auch hungrig sind.“
DS: Wenn man so ins TV schaut, könnte man glauben, die ganze Jugend klebt sich aus Angst vor der Zukunft auf auf der Strasse fest. Gibt es wirklich kaum noch Jugendliche, die optmistisch sind, regelmässig trainieren, weil sie fit und erfolgreich sein wollen und hungrig auf die Zukunft sind?
Werner Kreiskott: „Ich kann nur sagen, dass sich bei uns in der Hinsicht nichts geändert hat. Die Zahl der jugendlichen Mitglieder ist sehr stabil. Und die Mädchen und Jungen sind weiterhin sehr motiviert. Sport ist ja irgendwie für viele eine Konstante, egal welche politischen Motivationen man hat.“
DS: Sie sind auch ein erfolgreicher Promoter, auf welche spannenden Kampf-Veranstaltungen können sich Ihre vielen Fans in diesem Jahr freuen?
Werner Kreikott: „Danke für die Blumen! Abgesehen von den Großveranstaltung, die wir wie immer jedes Jahr in Eigenregie durchführen, arbeite ich als Matchmaker an einem anderen großen ‚Ding‘. Aber darüber darf ich leider noch nicht sprechen.“
DS: Gibt es ein Ziel, das Sie in diesem Jahr unbedingt erreichen willst?
Werner Kreiskott: „Ich hoffe, dass ich all meine Pläne erfolgreich realisieren kann. Ich bin bei jedem einzelnen Projekt hoch motiviert.“
DS: Wenn die gute Fee um die Ecke käme und Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen?
Werner Kreiskott: „Mal ganz ehrlich, gerade durch die enge Zusammenarbeit mit dem Kinderhospitz wird mir immer wieder bewusst, dass die Gesundheit das Wichtigste ist. Ich hoffe, dass meine Kinder, meine Frau und die gesamte Familie, mich eigeschlossen, einfach gesund bleiben.“
DS: Vielen Dank für das offene, interessante Gespräch
Das Interview führte Peter Pionke
Erfolge von Werner Kreiskott
Thaiboxen / K1
Deutscher Amateurmeister Muay Thai 2004
Deutscher Meister I.K.B.O. Thaiboxen 2006
Europameister I.K.B.O. Thaiboxen 2007
Europameister I.K.B.O. Kickboxen 2007
Europameister W.C.O. Kickboxen 2007
Weltmeister I.K.B.O. Kickboxen 2008
Profiboxen
Europameister WBU Profiboxen 2014
Europameister IBF Profiboxen 2014
Interkontinentale Meister WBU Profiboxen 2015
Weltmeister WBU 2015
Weltmeister WBU 2016/2017
Internationaler Champion WBF 2016/2017
Fight Club Wuppertal
Friedrich-Ebert-Strasse 149 – 42117 Wuppertal
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