15. Februar 2023

17:30 – Bergische Löwen in Flensburg zahnlos

Der Bergische HC war auch im Rückspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt chancenlos. Wie bereits im Dezember im PSD Bank Dome verloren die Löwen auch auswärts mit 13 Toren Unterschied. Beim 17:30 (6:18) präsentierte sich die bergischen Löwen vor allem in der ersten Halbzeit zahnlos.

Frederik Ladefoged kamin Flensburg nicht wie gewohnt zum Zuge – © Archivfoto Jochen Classen

Lukas Stutzke brachte die Gäste zwar zwei Mal in Führung, und in den ersten Minuten entschärfte auch Peter Johannesson diverse Bälle, doch dann kauften die Flensburger den Löwen schell den Schneid ab. Über 10:3 zogen sie auf 13:5 und 18:6 davon, ohne dass die Bergischen eine Antwort fanden.

Im Angriff leistete sich die Mannschaft Fehler, beging Stürmerfouls und kam kaum zu zwingenden Würfen. Gleichzeitig wuchteten die Flensburger die Kugel phasenweise insbesondere durch Aaron Mensing scheinbar mühelos in die Maschen.

Beim 8:18-Pausenrückstand war das Duell natürlich bereits entschieden. Trotzdem hoffte BHC- Coach Jamal Naji noch auf einen mutigen Auftritt in der zweiten Hälfte. Den bekam er zumindest in den ersten 20 Minuten. Die Löwen setzten erfolgreich auf Tempo, verkürzten durch Stutzke, Arnor Gunnarsson, Frederik Ladefoged, nochmals Stutzke und Gunnarsson sowie Neuzugang Elias Scholtes auf 12:20 und hielten noch eine Weile ordentlich mit.

Neuzugang Elias Scholtes feierte ein Debüt

Das lag auch am bereits in der ersten Hälfte im Tor eingewechselten Louis Oberosler, der regelmäßig Flensburger Würfe entschärfte und zum Schluss mit einer Fangquote von 33 Prozent ein gutes Bundesliga-Debüt feierte.

Dass sein Gegenüber, Kevin Möller, bei 17 Gegentoren eine noch bessere Bilanz (52,78 Prozent) aufwies, war keine Überraschung. Und auch sonst waren die Gastgeber dem BHC in jeder Beziehung überlegen. In der Endphase wurde es noch einmal deutlich, so dass die Flensburger dem BHC seine zweite 13-Tore-Niederlage während eines weiterhin imposanten 14:6-Punktelaufs beibrachten.

Linus Arnesson erzielte nur einen Treffer in Flensburg  – © Archivfoto Jochen Classen

Nicht mit in den hohen Norden waren Christopher Rudeck und Tom Kare Nikolaisen gefahren. Während der Torhüter schon unter der Woche krank ausfiel, erwischte es Kreisläufer Nikolaisen kurzfristig. Wieder dabei war Tomas Babak, doch er blieb genauso glücklos wie der Rest der BHC-Feldspieler. In der zweiten Halbzeit gönnte Naji seinem gesamten Kader Einsatzminuten: So spielten neben Scholtes auch Csaba Szücs und Tobias Schmitz, die zuletzt eher selten zum Zuge kommen konnten.

Stimmen zum Spiel

Jamal Naji: „Es ist mir ein Anliegen, mich aus tiefstem Herzen für diesen Auftritt von uns entschuldigen. Wir hatten 30 bis 50 Zuschauer aus dem Bergischen dabei, die viel Geld dafür bezahlt haben, um nach Flensburg zu reisen. Sie haben ein Spiel vor allem in der ersten Halbzeit gesehen, das brutal leblos von uns war. Dafür möchte und muss ich mich entschuldigen – in der Hoffnung, dass uns sowas nicht noch mal passiert in dieser Saison. Wir greifen mit 30 Prozent im Positionsangriff an, mit 47 Prozent im Tempospiel und null Prozent in Überzahl. Dann müssen wir nicht darüber reden, wie wir hier eine Topmannschaft wie Flensburg knacken können.“

Maik Machulla: „Ich bin sehr erfreut, wir haben viele Dinge richtig gemacht. Es ist selten, dass man in zwei Spielen gegen denselben Gegner einen so ähnlichen Spielverlauf hat. Genauso haben wir es auch beim BHC gemacht. Wir hatten uns viel vorgenommen. Dass die Dinge so gut funktionieren, ist immer ein Zusammenspiel aus Abwehr, Torhüter und Konsequenz im Angriff. Wir haben dem BHC früh emotional den Zahn gezogen. Dass wir zur Pause mit 18:6 führen, ist überragend. Am Anfang der zweiten Halbzeit war ich ein bisschen unzufrieden, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.“

Jörg Föste: „Die lange, wohl überlange Version des Spielkommentars wäre, all unsere Unzulänglichkeiten zu benennen. Wenn man sich kurz fasst: Die erste Halbzeit war indiskutabel, in der Zweiten haben wir unsere Ehre ein wenig wieder hergestellt. Unter dem Strich bleibt für den heutigen Tag und angesichts des Fehlwurf-Festivals Ernüchterung. Louis möchte ich als positiven Faktor herausnehmen.“

SG Flensburg-Handewitt – Bergischer HC 30:17 (18:6)

SG Flensburg-Handewitt: K. Möller, Buric – Mensing (9), Golla (5), Jakobsen (5, 1), Mensah (3), Röd (3), Pedersen (2), Sögard (1), L. Möller (1), Hansen (1), Hald, Kirschberger, Einarsson, Lindskog. Trainer: Maik Machulla

Bergischer HC: Johannesson, Oberosler – Beyer (2), Schmitz (1), Gutbrod, Weck (2), Stutzke (5), Arnesson (1), Babak (1), Szücs, Ladefoged (2), M’Bengue, Scholtes (1), Gunnarsson (2). Trainer: Jamal Naji

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