12. September 2022

Dem eigenen Projekt eine Stimme verleihen

Wer sich bei einem Wettbewerb oder auf einer Messe effektiv präsentieren will, braucht zunächst einmal ein gelungenes Konzept. Und ein gelungenes Auftreten, bei dem der gekonnte Einsatz der Stimme nicht zu unterschätzen ist.

Business ©geralt, pixabay.com

Der Türöffner: Der seriöse erste optische Eindruck

Keine Frage, ein gutes Styling, ein gepflegtes und dem Anlass angemessenes Business Outfit sowie eine dazu passende YSL Tasche vermitteln den potenziellen Gesprächs- und Geschäftspartnern, dass jemand vor ihnen steht, der seriös aufzutreten vermag. Und der jemand ist, der es schafft, seinem fachlichen Wert einen entsprechenden optischen Ausdruck zu verleihen – im richtigen Rahmen, versteht sich. Eine solche ‚Prüfung‘ noch vor dem allerersten Wort, passiert meist instinktiv. Wer sie ‚besteht‘, hat aber in den meisten Fällen schon einen Fuß in der Tür und kann dies für sein Vorhaben nutzen.

Der zweite Fuß in der Tür: Wissen, wie man wovon redet

Der Gründerinnen Start Up Summit der Bergischen Universität Wuppertal hat es wieder einmal gezeigt: Expertenkenntnisse im eigenen Fachbereich sind ebenso wesentlich wie eine selbstbewusste Körpersprache und entsprechende Redeweise.

Das bedeutet beispielsweise, dass die Körperhaltung möglichst viel Sicherheit und Präsenz ausstrahlt. Dies lässt sich unter anderem durch hüftbreit auseinander stehende Füße und ein ebenmäßig auf beide Beine verteiltes Gewicht erreichen. Bei der Kopfhaltung und der Mimik bietet es sich an, den Kopf gerade zu halten und das Gegenüber direkt in den Fokus zu nehmen, aber nicht anzustarren. Sinnvoller ist es, freundlich und interessiert zu wirken. Ähnliches gilt für die Gestik. Eine gewisse Lebendigkeit spricht für Spaß an der Beschäftigung mit dem Thema; zu viel des Guten sollte es aber nicht sein.

Das ist auch im Hinblick auf den Gesprächsinhalt und die Art des Redens nicht nur an der Bergischen Universität Wuppertal von großem Vorteil. Wer ein sicheres Gefühl dafür besitzt, mit wem er in welcher Situation worüber (nicht) redet, kommt seinem Ziel schnell ein großes Stück näher. Um der eigenen Kompetenz eine zusätzliche Basis zu bieten, ist es wichtig, ausreichend viele und lange Pausen zu machen und im richtigen Moment die Emotions- beziehungsweise die Sachebene zu bedienen.

So wirken sich verschiedene Atemtechniken auf die Nervosität und die Stimme aus

Der Inhalt ist das eine, die ideale Atmung für einen Vortrag noch einmal eine ganz andere Angelegenheit. Denn verfällt man dabei aus Versehen oder durch Gewohnheit in die Hochatmung, sorgt man dafür, dass das Zwerchfell durch die Nach-oben-Bewegung beim Einatmen für eine Verkleinerung des Lungenvolumens sorgt. Dadurch wird die Lungenkapazität geringer, was bedeutet, dass der Körper einen angeblichen Fluchtreflex erkennt. In der Folge wird der Sauerstoff in die Gliedmaßen geleitet; gleichzeitig wirkt die Stimme unsicher, dünn bis zittrig und eventuell sogar piepsig.

Holt man hingegen mit der Bauchatmungstechnik Luft, klingt die Stimme tiefer und ruhiger. Das liegt daran, dass das Zwerchfell beim Ausatmen nach oben geht. Die damit verbundene Lungenverkleinerung drückt die Luft aus der Lunge. Das bedeutet für das Einatmen und die Zwerchfellentspannung, dass sich die Lunge dank des dabei entstehenden Unterdrucks weitet und die Luft quasi eingesaugt wird. Das Ergebnis: Mehr Sauerstoff, ruhigere Nerven – und eben die stärkere Stimme.

Voll und relativ tief – so klingt eine vertrauenserweckende Stimme

Neben der Atmung existieren aber noch weitere Möglichkeiten, die verschiedenen Facetten der Stimme bewusst zu aktivieren. Zu unterscheiden sind dabei

  • die tiefe Frequenz (die stimmliche Basis), die den Redner präsent, souverän und überzeugend wirken lässt,
  • die mittlere Frequenz (das verbindende Element), welche für eine emotionale Nähe und Selbstsicherheit steht
  • und die hohe Frequenz (Klarheit und Brillanz), die in Kombination mit den tiefen Frequenzen noch mehr Überzeugungskraft, vor allem aber Freundlichkeit mitbringt.

Es lohnt sich also, die eigene Stimme mithilfe eines gezielten Trainings unter die eigene Kontrolle zu bringen. Dazu zählen beispielsweise ein regelmäßiges Lockern des Kiefers, Summen, Gähnen oder Gurgeln oder einige andere professionelle Übungen. So oder so ist es aber immer hilfreich, sich beim Sprechen aufrecht zu halten und auf einen lockeren Körper und eine klare, aktive Mimik zu achten.


        

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert