13. Februar 2021

Jean Pütz: Leiden der Rheinländer – auch Fastelovend genannt

Der beliebte Wissenschaftsminister-Journalist Jean Pütz (u.a. "Hobbythek" im WDR) greift in seiner überaus lesenswerten Facebook-Kolumne "Der Vernunft eine Chance geben" Themen auf, die viele Menschen interessieren und zum Teil kontrovers diskutiert werden. Diesmal geht es um den Karneval.

Der „kölsche Jong“ Jean Pütz mit dem „Goldenen Narr“, dem Oscar der Rheinischen Karnevals-Gesellschaft – © Susanne Bellenbaum

Es folgt garantiert nichts über Corona. Eigentlich tragen die Rheinländer heute einen Trauerflor. Corona greift so intensiv in unseren Alltag ein, dass viele es kaum ertragen können. Ich weiß, wer nicht in der Nähe des Rheins geboren ist oder sich mittlerweile akklimatisiert hat, wird uns nicht verstehen.

Um diese Zeit sind wir nämlich auch von einem allerdings lustigen Bazillus befallen. Man kann das auch eine Seuche nennen. Es ist der Bazillus Carnevalensis. In vielen Ländern der Bundesrepublik, sind manche bereits dagegen immunisiert. Sie halten uns für verrückt.

Aber im kölschen Grundgesetz gibt es einen wichtigen Paragraphen, der heißt „jede Jeck es anders“. Das ist das Gesetz der Toleranz. Corona hat ein weiteres Gesetz im Moment blockiert: „et hätt noch emmer jot jejange“, das heißt, mit Optimismus lebt es sich leichter. Aber im Moment haben viele diese Lebensweisheit ad acta gelegt. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

So nebenbei: Vor drei Tagen wurde ich geimpft, habe immer noch keine Nebenwirkungen verspürt – ich hoffe, damit beleidige ich nicht die Impfgegner –  und, noch viel schlimmer für diese Meinungsträger: Ich kann immer noch klar denken. So meine ich, ist eine persönliche Information zum rheinischen Karneval nützlich, um einige Vorurteile zu begrenzen. Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

In Köln und Umgebung bis nach Aachen verabschiedet man sich mit „Alaaf“, in Düsseldorf und vielen anderen Städten mit „Helau“. Beides ist mir recht, in Düsseldorf hat man mir die närrische Reifeprüfung der Weißfräcke nach einer Büttenrede abgenommen und am Mittelrhein wurde mir der „Goldene Narr“ verliehen, der Oscar der Rheinischen Karnevals-Gesellschaft.

Dabei durfte ich ein Jahr später den berühmtesten Kölner Spaßvogel, Hans Süper (Colonia-Duett) – sie kennen ihn bestimmt vom ‚dicken Ei‘ – die Laudatio halten. Auch er mit seiner Flitsch (er spielt meisterlich auf dieser kleinen Gitarre) ist sehr stolz auf diese Auszeichnung.

Was mich sonst noch mit dem Karneval verbindet, das entnehmen Sie bitte dem gesprochen Wort in meiner Moderation. Sie ist zwei  Jahre alt aber immer noch sehr aktuell und ohne Corona Pandemie.

Zuvor noch ein Link zu einem denkwürdigen Karnevalslied, komponiert und getextet kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, dass ich nachträglich aus innerer Überzeugung besungen habe.

Sein Titel: ‚d’Molly‘, auf Deutsch,“ wir lassen uns von keinem Politiker mehr verarschen.

https://www.youtube.com/watch?v=zTHo-hqAzwA

Nichts für Ungut

Ihr Jean Pütz

#KölnerKarneval
#Weiberfastnacht

Hier der Original-Link zu meinem Beitrag – gepostet in die deutschen Lande, um Verständnis zu schaffen für uns Jecke

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=259755365517239&id=100044483317412

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