14. Februar 2020

Das Engels-Jahr: Was bringt es Wuppertal?

Mit der Auftaktveranstaltung "Engels 2020" am Samstag (15.02.) im Opernhaus beginnen offiziell die Feierlichtkeiten aus Anlass des 200. Geburtstages des Philosophen Friedrich Engels (28.11.1820 - 05.08.1895). Über 100 Einzelveranstaltungen umfasst das Programm. 

Das Engelshaus im Engelsgarten – © Achim Otto

Die Meinungen gehen darüber weit auseinander, ob diese Event-Flut der richtige Weg ist, um das Image der Marke WUPPERTAL weit über das Engels-Jahr hinaus nachhaltig nach aussen zu verbessern.

Prof. Tobias Langner, Marketingprofessor der Schumpeter School der Bergischen Universität, äußerte ihm Rahmen von „Marketing im Dialog“, dem neuen Diskussions-Format des Marketing-Clubs Bergisch Land, seine Bedenken: „Wir haben keine Veranstaltung von überregionaler Bedeutung. Da fehlt uns was.“ 

Er unterstrich, dass es aus marketingtechnischer Sicht besser sei, eine oder wenige Großveranstaltungen zu haben, als viele kleine. Was im Engelsjahr bisher fehle.

Das sieht Vok Dams – Live-Marketing-Experte, Wuppertal Botschafter und Ehrenpräsident des Marketing-Clubs Bergisch Land – genauso und mahnt seit langem an, Wuppertal müsse das Großereignis entschlossen nutzen, um die Strahlkraft der Stadt in Deutschland und Europa zu erhöhen.

Vok Dams, Marketing-Experte und Galerist – © Dirk Sengotta

Weniger ist mehr – diese alte Bauernweisheit spielte auch in der Gesprächsrunde mit Entscheidern der Stadt Wuppertal, die von Vok Dams souverän moderiert wurde, eine zentrale Rolle. Kultur-Dezernent Matthias Nocke gab unumwunden zu, dass für ein großes Engels-Event von überregionaler Bedeutung ganz einfach die finanziellen Mittel fehlen würden. 

Martin Bang, Geschäftsführer der Wuppertal Marketing GmbH, dagegen sieht den erhofften Strahlkraft-Gewinn durch Auftaktveranstaltung im Opernhaus und durch die feierliche Wiedereröffnung des Engelshauses im November durchaus gegeben.

Hans-Dieter Westhoff, Kurator des Programms von Engels 2020, erklärte sein Konzept der vielen, kleinen Einzelveranstaltungen unterschiedlichster Art wie folgt: „Wir haben uns darauf konzentriert, erst einmal die Stadt in Bewegung zu setzen.“

Ob das wirklich gelingt? Denn auch hier hat Marketing-Professor Tobias Langner seine Zweifel. Er mahnte an, auch an Maßnahmen zu denken, die die Gesamtheit der Bevölkerung mitnimmt. Viele der bisher genannten Programmpunkte würden eher Engels-Interessierte ansprechen.

„Wuppertal – bewegt was“

Die Wuppertal Botschafter um Dr. Josef Beutelmann, Andreas Martin und Vok Dams entwickelten aus der Diskussion um „Engels 2020“ heraus den Claim „Wuppertal – bewegt was“. 

Vok Dams bat direkt die Designerin seines Unternehmens, die Idee zu visualisieren. Und so entstand ein attraktiver Aufkleber, der ins Auge sticht.

Der Live-Marketing-Experte: „Jetzt gibt es die freundlichen Verpflichtung, die visualisiere Kernaussage ‚Wuppertal – bewegt was‘ nicht nur dem aktuellen Programm ENGELS 2020 auf der Titelseite (!) hinzuzufügen, sondern sie auch verpflichtend (!) bei den über 100 Veranstaltungen zu verwenden. Eine starke Power, die ihre Wirkung nicht verfehlen wird, bei der die Stadt-Marke WUPPERTAL im Vordergrund steht und sich zukünftig auf allen Kommunikationsmitteln der Stadt widerfindet.“

Und was die von Marketing-Prof. Tobias Langner geforderten „Veranstaltung mit überregionaler Bedeutung“ angeht, hat Vok Dams die Hoffnung auch noch nicht aufgegeben: „Daran kann weiter gearbeitet werden. Vielleicht wird es ja die Eröffnung des Engelshauses am 28.11.2020 oder das Chinesische Kulturfestival am 22.01.2021 in der Historischen Stadthalle.“

Vok Dams, der konstruktiv-kritische Ideenschmied und Talbürger, ist sich jedenfalls sicher, dass WUPPERTAL (auch in Zukunft!) einiges bewegen kann.

Text: Peter Pionke

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