Neuer Oberbürgermeister: Andreas Mucke gibt den Ton an

Ab Ende Oktober gibt Andreas Mucke (SPD) im Rathaus den Ton an und Peter Jung (CDU) zieht sich aus der Kommunal-Politik zurück. Kurz nach seiner Wahl stand Andreas Mucke der Stadtzeitung bereits Rede und Antwort.

Andreas Mucke – © Monika Asmus

So sehen Sieger aus! Andreas Mucke (SPD) strahlte vor Glück und hätte am liebsten alle Wuppertaler umarmt. Als klarer Außenseiter angetreten, hat der 48jährige den haushohen Favoriten, Amtsinhaber Peter Jung (CDU), in der Stichwahl am 27.09.2015 deutlich geschlagen: 59,70 Prozent für Mucke, nur 40,30 Prozent für Jung. Die Tatsache, dass die Wahlbeteiligung nur bei mageren 33,52 Prozent lag, störte an dem Abend niemanden. Bei der OB-Wahl 14 Tage zuvor hatte Peter Jung (60) noch knapp zwei Prozent vor seinem Herausforderer gelegen.

Am 21.10.2015 bezieht der neue Oberbürgermeister sein Büro im Barmer Rathaus. Peter Jung, der seine Niederlage gentlemanlike mit Fassung trug, hat seinen Schreibtisch inzwischen leergeräumt. Er wird sich vollkommen aus der Kommunalpolitik zurückziehen. Auf Andreas Mucke, dem Diplom-Ingenieur im Bereich Sicherheitstechnik, wartet jetzt mit Sicherheit ein Berg an Problemen. Der dreifache Familienvater, der bereits von 1994 bis 2011 für die SPD im Wuppertaler Stadtrat saß, startet mit sehr vielen Vorschusslorbeeren in sein neues Amt.

DS: Herr Mucke, Sie sind ja eigentlich als Außenseiter ins Rennen gegangen. Zu welchem Zeitpunkt haben Sie gespürt, dass sie es packen können?

Andreas Mucke: „Ich habe die Wechselstimmung bereits während meines Wahlkampfs im Sommer gespürt. Nach dem ersten Wahlgang lag der Ball dann auf dem Punkt.“

DS: Welche drei Dinge werden Sie als erstes angehen, wenn Sie am 21.10.2015 offiziell Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal sind?

Andreas Mucke: „Ich setze mich mit unserem Kämmerer Dr. Johannes Slawig zusammen, um den Haushalt zu erarbeiten, den wir am 27.10.2015 einbringen müssen. Dann werde ich alle Fraktionen des Stadtrates einladen, um mich vorzustellen. Und schließlich werde ich mich mit den Mitarbeiten und dem Personalrat zusammensetzen, um die Zukunft abzustimmen.“

DS: Nur jeder dritte Wuppertaler ist zu OB-Wahl gegangen, fühlen Sie sich trotzdem als Stadtoberhaupt aller Wuppertaler?

Andreas Mucke: „Natürlich fühle ich mich als Oberbürgermeister aller Wuppertaler. Jeder hätte doch auch die Chance gehabt, zur Wahl zu gehen. Mir ist es ein großes Anliegen, die Bürger wieder verstärkt für Kommunalpolitik zu interessieren und so die Wahlbeteiligung in der Zukunft wieder zu steigern.“

DS: Haben Sie neue Pläne, was die Neugestaltung des Döppersberg mit ‚Primark‘, ‚FOC‘ und dem neuen Eingang zur City angeht?

Andreas Mucke: „Die Beschlüsse liegen ja alle vor und sind auch bindend. Ich werde dafür sorgen, dass das Projekt zügig im Zeit- und Kostenrahmen durchgezogen wird. Sollte es dennoch Kostensteigerungen geben, werde ich die Gründe transparent machen und den Bürgern plausibel erklären.“

DS: Wie schnell aus Anerkennung Ablehnung werden kann, haben Sie am Beispiel Ihres Vorgängers Peter Jung erleben können. Wie wollen Sie eine solche Entwicklung, was Ihre Person angeht, verhindern.

Andreas Mucke: „Ich habe großen Respekt vor dem Amt und gehe demütig an die Riesenaufgabe heran. Schließlich ist Wuppertal die 17. größte Stadt Deutschlands. Aber ich habe eine positive Einstellung und sehe die Chance, dass ich die Aufgabe mit viel Engagement, Kompetenz und dem nötigen Humor zum Wohle der Wuppertaler Bürger bewältigen kann.“

DS: Vielen Dank für das Gespräch

Das Interview führte Peter Pionke

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