8. Juli 2025Peter Pionke
Oliver Fleischer: Als Don Geronimo im „Tal des Todes“

Oliver Fleischer liebt die Rollen auf der 96 Meter breiten und 38 Meter tiefen Freilichtbühne in Elpe, auf der bei Wind und Wetter gespielt wird. Nicht zuletzt, weil sie nicht nur darstellerisch, sondern auch körperlich eine Herausforderung darstellen.
In der letzten Saison musste der Schauspieler, der u.a. die Nazi-Größe Hermann Göring in dem Kino-Film „Führer & Verführer“ verkörperte, gleich zweimal wegen Muskelfaserrissen im Oberschenkel die Zähne zusammenbeißen. An Aufgeben hat er allerdings nicht eine Sekunde gedacht.
Oliver Fleischer: „Mir macht die Arbeit bei den Karl-May-Festspielen einen Riesen-Spaß. Ich muss aber zugeben, dass ich die körperlichen Anforderungen beim ersten Engagement etwas unterschätzt hatte. Aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und bin jetzt im zweiten Jahr viel entspannter, weil ich genau wusste, was jetzt auf mich zukommen würde.“

Wie schon in der letzten Saison als Sheriff Barker, hat auch die Rolle des Bürgermeisters Don Geronimo komödiantische Züge. Oliver Fleischer ist die schrille Figur förmlich auf den Leib geschneidert. Er kommt beim Publikum sehr gut an und erntet viele Lacher.
In Elspe spielt Jahr für Jahr auch Wettergott Petrus eine Hauptrolle. Bei so mancher Vorstellung stehen die Darsteller buchstäblich im berühmten Sauerländer Regen. Die 4.000 Zuschauer haben es da schon angenehmer. Ihre Plätze sind von einem riesigen Tribünendach geschützt.
„Zum Glück habe ich zwei Kostüme, so dass ich eines immer zum Trocknen aufhängen kann“, erklärt Oliver Fleischer lachend. Kurz vor seinem Karl-May-Gastspiel stand er noch für eine weitere Folge der ZDF-Serie „Bettys Diagnose“ vor der Kamera.

Der Schauspieler freut sich, dass die große Elspe-Fan-Gemeinde ihn auch in seiner neuen Rolle als Don Geronimo fest ins Herz geschlossen hat. „Die vielen positiven Kritiken von der Fan-Base sind mir ein Ansporn. Ich genieße die tolle Atmosphäre hier im Sauerland. Wir sind alle eine große Familie“, schwärmt der sympathische Kumpel-Typ.
Noch bis zum 07. September ist der gebürtige Bottroper in seiner lustig-trotteligen Rolle als Bürgermeister Don Geronimo noch auf der Naturbühne ins Elspe an der Seite von Winnetou (Jean-Marc Birkholz), Old Firehand (Tim Forssmann) und Donna Elvira (Cheryl Baulig) unterwegs. Dann endet die Karl-May-Saison 2025.
Wenn es nach Oliver Fleischer geht, wird es kein Abschied für immer sein. „Wenn die Voraussetzungen stimmen, kann ich mir sehr gut vorstellen, auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.“ Die vielen Fans würden sich sicher freuen.

Ab Mitte September warten wieder Film- und TV-Kamera, Theaterbühne sowie sein außergewöhnlicher Nebenjob als Sargträger – u.a. auch für die Firma „Sargträger Bergisch Land“ der Wuppertaler Unternehmerin Marion Flossbach – auf ihn. Und nicht zuletzt viele Autorenlesungen. Denn auch als Buchautor steht Oliver Fleischer mittlerweile erfolgreich im Rampenlicht. Titel seines autobiografischen Werks: „Der Oma hätte das gefallen“.
Text Peter Pionke
Über Oliver Fleischer
Oliver Fleischer wurde am 29. Mai 1974 in Bottrop geboren. Er stammt aus einer Beamtenfamilie. Er spielte bis zu seinem 18. Lebensjahr beim VfB Bottrop Handball und war zeitweise Sänger in einer Heavy Metal-Band.

Anschließend spielte er acht Jahre American Football in der 2. Bundesliga in Bochum und Berlin. In der Bundeshauptstadt begann er auch eine Schauspiel-Ausbildung bei Friedrich-Wilhelm Junge und Jörg Mihan, die er aber nicht abschloß, weil ihm ein interessantes Theater-Engagement angeboten wurde.
Klassische Rollen spielte er u.a. in „Urfaust“ (Mephisto) im Staatstheater Dresden und in William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ (König Theseus) an den Kammerspielen Bochum.
Seit 2003 ist Oliver Fleischer auch regelmässig auf der Kinoleinwand und im Fernsehen present. 2004 drehte er seinen ersten Kino-Film: „Die Zeit nach der Trauer“ (Regie: Beate Fichtner-Neumann). Einer breiten Öffentlichkeit wurde er als Partner von Comedian Oliver Pocher in der Kino-Komödie „Vollidiot“ (2007) bekannt.

Er überzeugte auch in dem Comedy-Format „Pastewka“ an der Seite von Anke Engelke und Bastian Pastewka.
Oliver Fleischer erhielt dreimal den Deutschen Comedy-Preis und einmal den Deutschen Fernseh-Preis für „Danni Lowinski“ (Sat 1 – 5 Staffeln – 65 Episoden) als beste TV-Serie. Hier spielte er die Figur Nils Polga. Außerdem erhielt er den Deutschen Fernseh-Preis für seine Mitwirkung in der RTL-Serie „Beste Schwestern“ (2018 – 2019).
Ausschnitt aus seiner umfangreichen Filmografie:
„Adelheid und ihre Mörder“ (ARD-TV-Serie) – „Vollidiot“ (Kino-Film) – „SOKO Köln“ (ZDF-TV-Serie) – „Ein Fall für zwei“ (ZDF-TV-Serie u.a. mit Claus-Theo Gärtner) – „Kommissar Stolberg“ (ZDF-TV-Serie u.a. mit Rudolf Kowalski) – „Flirtcamp“ (TV-Film u.a. mit Kai Wiesinger) – „Die Superbullen“ (Kino-Film u.a. mit Tom Gerhardt u. Axel Stein) – „Mein Song für Dich“ (Kino-Film u.a. mit Jeanette Biedermann) – „Kein Sex ist auch keine Lösung“ (Kino-Film u.a. mit Corinna Harfouch u. Armin Rohde) – „Tatort – Das Wunder von Wolbeck“ (ARD-TV-Serie mit u.a. Axel Prahl u. Jan-Josef Liefers) – „Notruf Hafenkante“ (ZDF-TV-Serie) – Inga Lindström“ (ZDF-TV-Reihe) – „Das beste Stück vom Braten“ (TV-Film mit u.a. mit Herbert Knaup u. Martin Brambach) – „Wilsberg“ (ZDF-TV-Serie u.a. mit Leonard Lansink) – „Heldt“ (ZDF-TV-Serie u.a. mit Janine Kunze u. Kai Schumann) – „Falk“ (ARD-TV-Serie u.a. mit Peter Prager) – „Luther“ (ZDF-TV-Serie u.a. mit Joachim Król) – „Danni Lowinski“ (Sat 1-TV-Serie u.a. mit Annette Frier) – „Der letzte Bulle“ (Sat 1-TV-Serie mit Henning Baum) – „Beste Schwestern“ (RTL-TV-Serie u.a. mit Mirja Boes) – „In aller Freundschaft“ (ARD-TV-Serie) – „Großstadtrevier“ (ARD-TV-Serie) – „Daheim in den Bergen“ (ARD-TV-Serie) – „Bettys Diagnose“ (ZDF-Serie).

Link zur Homepage von Oliver Fleischer:
http://www.oliver-fleischer.de
Link zu den Karl-May-Festspielen Elspe:
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen