23. Januar 2024

Michael Wessel: „Wo bleiben die Proteste aus der Pflege?“

Michael Wessel schlägt Alarm! Der Inhaber des Wuppertaler Unternehmens Pflege Wessel verweist auf die sehr beunruhigende Zahl der Insolvenzen und Betriebsschließungen in der Pflege im Jahr 2023. Und auch für das Jahr 2024 sieht er keine Anzeichen der Besserung. Er stellt deshalb die Frage in den Raum: „Wo bleiben die Proteste aus der Pflege?“

Michael Wessel, Inhaber des Wuppertaler Unternehmens Pflege Wessel – © Pflege Wessel

Der erfolgreiche, erfahrene Unternehmer möchte nicht tatenlos zusehen, wie die Probleme  der Pflege-Branche zu Lasten der pflegebedürftigen Menschen  immer bedrohlicher  werden. Er lädt deshalb Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Pflege zu einem „Runden Tisch“ ein. Das Ziel: Gemeinsame Forderungen zur Regierung nach Berlin zu senden.

Ein weiter so nach dem Motto:Die Betriebe sind nicht insolvent, sie stellen nur die Versorgung von hilfsbedürftigen Menschen ein, dürfe es – so Michael Wessel – nicht geben!

Die Branche müsse für eine deutliche Verbesserung der finanziellen Bedingungen zusammenstehen. „Wir haben bereits im Sommer 2022 zu einem Runden Tisch eingeladen, aber die Pflegedienste in Wuppertal zeigten kein Interesse“, erklärt Michael Wessel.

Der engagierte Unternehmer weiter: „Als die Tarifpflicht beschlossen wurde, war bereits absehbar, dass es Insolvenzen geben würde. Und die explodierenden Energiekosten machen auch in der Pflege alles teurer. Um das vorherzusehen, brauchte man keine Glaskugel.“

Der Branche fehle die Lobby

Nun sind die Zahlen für das zurückliegende Jahr amtlich: 810 Angebotseinschränkungen, Schließungen und Insolvenzen in der Altenpflege bundesweit (Quelle: https://www.haeusliche-pflege.net/verband-agvp-zaehlt-143-ambulante-insolvenzen/).

„Wo bleiben die Proteste aus der Pflegebranche, die mit gemeinsamen Aktionen ein deutliches Zeichen nach Berlin senden? Auf Pflegedienste ist fast jeder Mensch im Alter angewiesen, doch es gibt keine Lobby, um die Interessen dieser wichtigen Branche zu vertreten“, beschreibt Michael Wessel ein großes Problem.

Die Verbände – so der Pflege-Experte – ließen ihre Unterstützung schmerzlich vermissen. „Die Welle muss dringend weiterrollen, nachdem Landwirte, Spediteure und viele Unternehmer des Mittelstandes den Anfang gemacht haben. Jetzt muss ein Ruck durch das gesamte Land gehen“, fordert Michael Wessel.

Dabei lobt er ausdrücklich den Sozialhilfeträger in Wuppertal. „Der Sozialhilfeträger unserer Stadt hat trotz des enormen Defizits im Haushalt immer zuverlässig Zahlungen geleistet. Es darf aber nicht sein, dass fast jeder Pflegebedürftige zum Sozialhilfeempfänger wird.“

Michael Wessel macht sich Sorgen um seine Branche – © Pflegedienst Wessel

Denn die Kostenspirale sei utopisch nach oben gedreht worden, von realen Preisen für Leistungen, Löhne, Lebensmittel und Mieten in Pflege-Wohngemeinschaften sei man meilenweit entfernt.

„Die Politik hat keinerlei Bezug zur Realität mehr, das gesamte System soll offenbar erst zusammenbrechen, um danach mit normalem Menschenverstand wichtige Strukturen wieder aufzubauen. In der jetzigen Form ist hier jedenfalls nichts reformierbar“, macht Michael Wessel deutlich und konkretisiert: „Die CO2-Steuer als völlig sinnloser Preistreiber gehört sofort abgeschafft.“

Pflegebedürftigen Kunden sei nicht mehr zu vermitteln, weshalb alles immer teurer werde – und das bei gleichbleibenden Leistungen. „Auch die millionen- und milliardenschweren Ausgaben des Bundes müssen priorisiert und mit Augenmaß geleistet werden, denn aktuell bleibt für eine auskömmliche Finanzierung der Pflege nichts übrig. Fenster auf, Geld raus funktioniert nicht mehr, wenn im eigenen Land die Wirtschaft am Boden liegt.“ Klare Worte von Michael Wessel, einem anerkannten Fachmann der Branche.

Es werde Zeit, dass die Unternehmer sich auch in der Öffentlichkeit klar positionierten. Daher lädt Michael Wessel Unternehmer der Pflegebranche zum „Runden Tisch“ ein, an dem gemeinsame Forderungen an die Politik formulieret werden sollen.

Termin: Donnerstag – 29.02.2024 – 14:30 Uhr  – Kunsthalle Wessel – Oberdörnen 90 – Wuppertal-Barmen.

 

Über Pflege Wessel

Seit 28 Jahren haben Versorgung, Pflege und Betreuung von Menschen oberste Priorität, sind Mission und Expertise des mehr als 250 Mitarbeiter starken Unternehmens.

Der Pflegedienst Wessel mit Standort in Wuppertal bietet zudem sechs Pflege-Wohngemeinschaften für Personen mit Demenz-Erkrankungen in Wuppertal und sechs selbstbestimmte Wohngemeinschaften für Menschen mit schwerer mehrfacher Behinderung in Wuppertal, Haan, Wermelskirchen und Dülmen (Intravitam Wessel). Ein ambulanter Fahrdienst sowie 24-Stunden-Assistenzen und Verhinderungspflege gehören ebenfalls zum Angebot.

Das engagierte Team des Wessel-Wundzentrums – © Pflege Wessel

Die Aufgabe: Menschen in ihrer spezifischen Lebenssituation ein liebevolles und behütetes Zuhause zu geben oder sie in ihrem eigenen Zuhause bestmöglich zu pflegen, zu betreuen und zu unterstützen. Das in Erweiterung befindliche Betreuungskonzept umfasst derzeit sowohl Pflege- und betreute Wohngemeinschaften als auch Service-Wohneinheiten – als Brücke zwischen dem eigenen häuslichen Umfeld und stationären Einrichtungen.

Link zur Webseite von Pflege Wessel:

http://www.pflegedienst-wessel.de

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