1. März 2023

WSV flog trotz großen Spiels aus dem Pokal

Fussballbegeisterung in Wuppertal, gibts die noch? Wenn es noch eines Beleges dafür gebraucht hätte, das Niederrhein-Pokalspiel des WSV gegen den alten West-Rivalen Rot Weiss Essen lieferte ihn. Nach der  doch recht mageren Zuschauer-Bilanz in der Meisterschaft, gab es jetzt im Flutlicht-Duell an einem echt kalten Mittwoch-Abend mit knapp 10.000 Besuchern wieder einmal eine ansehnliche Kulisse, von der viel Spirit ausging. 

Kevin Hagemann (Nr. 9) im Kampf um den Ball. Marco Stiepermann (Nr. 5) beobachtet die Situation – © Jochen Classen

Eine  tolle Stimmung, die  sich auf die Akteure auf dem grünen Rasen übertrug. Nur schade, dass dieses Spiel mit 0:1 (0:1) für den WSV  recht unglücklich verloren ging. 

Einen Klassenunterschied zu dem Essener Drittligisten war dabei nicht auszumachen. Im Gegenteil, der WSV dominierte die Partie insbesondere in der zweiten Spielhälfte. Essens Trainer  Christoph Dabrowski sprach von einem kampfstarken Gegner, den man nur mit viel Glück besiegen konnte.

Tatsächlich verhalf den ersatzgeschwächten Essenern nur ein zweifelhafter Elfmeter in der 16. Minute zum Sieg. Für viele Beobachter war der gefoulte Essener Akteur Isaiah Ahmad erst nach einer klaren Abseits-Position an den Ball gekommen, die der erfahrener Zweitliga-Referee Dr. Martin Thomsen  mit seinen beiden „akademischen Assistenten“ Dr. Isabel Steinke und  Dr. Jonathan Becker aber nicht ahndeten.

Die bunte Choreografie der WSV-Fans begeisterten die Zuschauer – © Siegfried Jähne

Felix Bastians liess Sebastian Patzler im Tor des WSV mit seinem satten Schuss keine Abwehrchance und erzielte das 1:0.

Chancen zum Ausgleich hatte der von den Fans lautstark unterstützte WSV durchaus, so als die starken Marco Siepermann und Serhat Semih Güler zu Beginn des zweiten Spielabschnittes das Tor nur knapp verfehlten. Insgesamt fehlte es  dem Spiel-und kampfstarken WSV-Team letztlich aber an der Durchschlagskraft, echte Torschüsse blieben Mangelware.

Zum Schluß erhielt der eingewechselte Marco König wegen gefährlichen Spiels  von Schiedsrichter Thomsen, der mitunter recht kleinlich wirkte, auch noch die Rote Karte (88.).

WSV-Trainer Dogan: Wir haben alles gegeben

Damit war für den WSV trotz lautstarker Fan-Unterstützung und zeitweiser großen Überlegenheit das  „Aus“ im Niederrheinpokal besiegelt. Während die Essener nun im Halbfinale auf  en 1. FC Bocholt treffen. WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan zeigte sich indessen nicht unzufrieden: „Wir haben alles gegeben.“

Zufrieden war auch die Polizei, die das Spiel mit einem zahlenmäßig großen Einsatz begleitet hatte und am Schluß konstatieren konnte, das alles ruhig geblieben war und keine Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Fangruppen geschlichtet werden mussten.

Marco Königs sah 6 Minuten nach seiner Einwechselung die Rite Karte – © Archivfoto Jochen Classen

Die Wuppertaler Fankurve glänze diesmal sogar mit einer farbenprächtigen Darbietung in rot, weiß sowie blau, weiß und wieder rot sowie mit dem Begleit-Text in großen Lettern “alles auf Sieg“.

Die Fans werden in naher Zukunft den WSV im eigenen Stadion von April bis Oktober diesen Jahres nicht mehr erleben können, weil der Rasen im Zoo-Stadion saniert werden soll.

Als Ausweichquartier ist inzwischen das Oberhausener Niederrheinstadion im Gespräch.

Text Siegfried Jähne

 

Wuppertaler SV – Rot-Weiß Essen 0:1 (0:1)

Aufstellung WSV:

Patzler – Stiepermann – Demming (82. Königs) – Hagemann – Güler – Hanke – Peitz (72. Montag) – Dalai – Berisha – – B. Müller – Schweers

Ausstellung RWE:

Golz – Herzenbruch – Bastians – Rother – Haren brock (66. Eisfeld) – Berlinski (86. Holzweiler) – Plechaty (66. Kourouma) – Rios Alonso – Müsel – Young (66. Loubongo) – Kefkir

Tore: 0:1 Bastians (16.) Foulelfmeter

Rote Karte: Königs (Gefährliches Spiel)

Stadion am Zoo

Zuschauer: 9.782

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