Musiker & Komponist Charles Petersohn – © Bettina Osswald

„Vor beinahe 30 Jahren hat meine Plattenfirma JARO in Bremen mein/unser zweites Album „aspects“ veröffentlicht. Die Vorabsingle damals war A-Seite „Humanity“, B-Seite „Seleção“. Mit „Seleção“ landeten wir im Sommer auf Platz 2 in den Schweizer Clubcharts (Zürich war nach London, Amsterdam und Paris der Club-Music Hotspot in diesen Jahren).

Das ZDF Sportstudio wollte uns als Live-Act buchen. Da die DFB Elf bei der Fußball WM 1994 in den USA vorzeitig ausschied und das Finale Italien:Brasilien hieß, war es leider unmöglich, einen Deutschen Act als finale Künstlergruppe zu präsentieren.

Schade! Von „Humanity“ hörte man nicht so viel. Zu viel Jazz, zu wenig Pop und Glamour. Eigentlich war es sogar besser und reifer, als der „Hit“ unseres ersten Albums C-Funk „Mother Father Sister Brother“. Aber – zu wenig Glanz.

Ein Comeback nach 29 Jahren

Jetzt, 29 Jahre später, nun überraschend das Humanity Comeback. Wie kommt’s?

Beim „Unterdings“ im „KuKuNa“, dem Künstlertreff des Fachdienstes für Integration und Migration, leiste ich als Gastgeber dieser Treffen, wann immer möglich und sinnvoll, auch einen künstlerischen Beitrag. Letzten Sonntag waren der katalanische Künstler und Friedensforscher Andreu Ginestet und Frank N bei uns zu Gast.

Bei der Frage, was ich selbst zum Thema Kunst und Frieden beitragen könnte, fiel mir das Video von eben diesem Song wieder ein. Gedreht in Wroclaw (Polen) und Wupperttal, obendrein mit tamilischen Asylantenkindern, die mit ihren Familien in einer Asylunterkunft in einem Lagerhaus in Unterbarmen wohnten.

Der Filmemacher Michael Baudenbacher hat dieses Video vielschichtig und spannend inszeniert. Beim ersten Wiedersehen war ich total gefesselt von der Qualität und Aktualität des Songs und eben dieser Bilder. Damit habe ich nicht gerechnet. Zu lang her!

Ich schickte das Video an Labelchef Uli Balß. Der sagte sofort zu, es als Special Edition neu zu veröffentlichen. Heute ist es „überall“ erschienen. Als Stream bei YOUTUBE und  SPOTIFY, als Free Download (bis Samstag 4.3.) bei JARO. Bei JARO kann man auch die CD der Maxi-Single kaufen. Ich habe noch einige 12 “ Platten.

Mal schauen, wie „die Welt“ auf den Song reagiert. Mit großer Freude und mit Dank an Uli Balß blicke ich musikalisch ausnahmsweise mal nicht nach vorne, sondern zurück. Back to the future!

Viel Spaß beim Reinhören und Reinschauen!“

Euer Charles Petersohn