7. Januar 2023

Mobile Retterin – für Christine Ruck eine Herzensangelegenheit

Der Verein Wuppertaler Herzinitiative sucht ehrenamtliche "Mobile Retter" und hat bisher über 300 gefunden. Eine von ihnen  - und zwar die Nummer 314 - ist die Ärztin Dr. Christine Ruck. Für sie eine Ehrensache und Herzensangelegenheit im wahrsten Sinne des Wortes, sich aktiv an der Initiative zu beteiligen. 

.Dr. Christine Ruck – Mobile Retterin – © privat

Am Ende soll es 700 Mobile Helferinnen und Helfer in Wuppertal geben. Ihre Aufgabe: Sie sollen im Falle eines Herzinfarktes oder akuten Kreislaufversagens  bei der Patientin oder dem Patienten die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes mit Erste-Hilfe-Maßnahmen überbrücken. 

Ziel der Initiative, die gemeinsam mit der Stadt Wuppertal und Hilfsorganisationen das Projekt umsetzt, ist es, die Rettungswege für Menschen mit akuten Herzproblemen zu optimieren. Das ganze Stadtgebiet soll mit einem Netz von „Mobilen Rettern“ überzogen werden, um möglichst schnell vor Ort zu sein. 

Denn bei Herzinfarkten und anderen akuten Herz- und Kreislauf-Problemen kommt es oft auf Minuten, manchmal sogar auf Sekunden an.

Die ehrenamtlichen, qualifizierten Retter werden über eine App alarmiert und können bei einem Notfall durch ihre räumliche Nähe schnell und zeitnah Erste Hilfe leisten, bis dann schließlich der professionelle Rettungsdienst mit entsprechenden medizinischen Geräten wie Defibrallator und Beatmungs-Equipment etc. eintrifft. 

Die Mobile Retterin Dr. Christine Ruck – © privat

Das System, das sich bereits in 33 Städten und Kreisen in Deutschland etabliert hat, wird als gemeinsames Projekt in der Region von vielen Schultern getragen.

Initiator der Projektes in Wuppertal ist „Herz-Legende“ Prof. Dr. Hartmut Gülker:  „Wir freuen uns sehr, das System Mobile Retter in Wuppertal zu integrieren. Die zusätzliche qualifizierte Unterstützung hilft uns, im Notfall noch schneller zu reagieren und Leben zu retten“, betont der europaweit anerkannte Herz-Spezialist der Vorstandsvorsitzender der Wuppertaler Herzinitiative e.V. ist.

Auch Oberbürgermeister Prof. Uwe Schneidewind liegt die ehrenamtliche Initative sehr am Herzen: „Die Mobilen Retter ergänzen das professionelle Hilfesystem unserer Feuerwehr und sorgen so für mehr Sicherheit und Gesundheit für die Menschen in unserer Stadt. Wenn sich ein Notfall in Sachen Herzgesundheit ereignet, zählt jede Minute. Hier sind die Mobilen Retter eine im wahrsten Sinn lebenswichtige Hilfe. Ich danke der Wuppertaler Herzinitiative dafür, dass sie die Initiative für die Mobilen Retter ergriffen hat und natürlich allen, die sich engagieren und sich als Mobile Retter zur Verfügung stellen.“

Und so funktioniert das System, das Leben retten kann: Geht ein Notruf mit der Meldung Herz-Kreislauf-Stillstand oder Bewusstlosigkeit in der Rettungsleitstelle unter der Notrufnummer 112 ein, lösen die Disponenten neben dem Alarm für den Rettungsdienst sofort auch eine Alarmierung über die Mobile Retter-App aus. 

Ehrenamtliche Retter sind über die Stadt versichert

Das zugrundeliegende System ortet dann automatisch registrierte Ersthelfer im unmittelbaren Umkreis des Einsatzortes und sendet eine Anfrage auf ihr Smartphone. Nimmt der Mobile Retter den Einsatz an, bekommt er Details wie Ort, Wegbeschreibung und Art des Notfalls übermittelt.

Herzspezialist Dr. Gülker unterstreicht, dass [LH1] Finanzierung und Organisationseinem Verein nur durch Beiträge, Spenden und Sponsoring von Freunden und Unterstützer der Herzinitiative möglich ist.

Das Mobile-Retter-System ist für alle Menschen geeignet, die in Hilfsorganisationen arbeiten, Ärzte oder Rettungsdienstmitarbeiter, Feuerwehrleute, Gesundheits- und Krankenpfleger, DLRG, THW, Sanitätsdienst, Einsatzersthelfer Alpha/Bravo (Sanitätsausbildungsstufen der Bundeswehr) sind. Wer sich nicht mehr sicher ist, den Anforderungen zu genügen, bekommt eine Auffrischungs-Einweisung in Sachen Erste-Hilfe-Maßnahmen – ähnlich wie bei der Führerscheinprüfung.

Prof. Dr. Hartmut Gülker, Herzspezialist und Vorstandsvorsitzender der Wuppertaler Herzinitiative e.V. – © Siegfried Jähne

Dr. Christine Ruck,  normalerweise Anästhesistin und Schmerzmedizinerin, hat zwar noch keinen Einsatz als Mobile Retterin in der Stadt. Über Erfahrung als Ersthelferin bei einem akuten Herzinfarkt verfügt sie dennoch. Im Krankenhaus erlebte sie einen solchen Notfall und konnte durch ihren schnellen, professionellen und beherzten Einsatz einer 58 Jahre alten Patientin das Leben retten.

„Bei einem Notfall werden immer zwei Mobile Retter per Handy alarmiert. Der Notruf geht bei den MR ein, die am nächsten am Einatzort wohnen. Es gilt die 100-Meter-Regelung. Auf dem Display der Alarmierten erscheint dann eine Meldung. Und wir müssen dann schnell antworten, ob wir für den Einsatz bereit sind oder leider aus triftigen Gründen ablehnen müssen“, erklärt Christine Ruck das Prinzip in der Praxis.

Nach einem Notfall ist ein Protokoll über den Verlauf des Einsatzes Pflicht. Die Mobilen Helferinnen und Helfer sind übrigens über die Stadt Wuppertal versichert.  Dr. Christine Ruck eist noch einmal ausdrücklich darauf hin: „Jede Pumpbewegung kann im Notfall Leben retten. Sollte ein Einsatz trotz aller Bemühungen tragisch enden, kann der betroffene Mobile Retter übrigens  eine psychologische Betreuung beantragen,“

Wer Interesse hat und helfen will, kann sich einfach die Mobile Retter-App herunterladen, registrieren und für ein Training anmelden. Die Herzinitiative freut sich über weitere Freiwillige.

Text Peter Pionke

WUPPERTALER HERZINITIATIVE

https://www.wuppertaler-herzinitiative.de

MOBILE RETTUNG

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