28. Januar 2022

Lore Duwe befürchtet: Wieder verschwindet ein Kleinod

Die Wuppertaler Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin und Autorin Lore Duwe schildert in ihrer Kolumne "Mal unter uns" Erlebnisse von gestern und heute aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel.

Lore Duwe – © Manfred Görgens

Mal  unter uns! Wie schön war es, wenn „damals“ in noch fast autoloser Zeit Großfamlien mit den Kindern spazieren gingen. Über Waldwege, vorbei an

Rinnsalen und Bächen. Die Kinder hatten ihren Spaß. Väter und Großväter schwangen stolz ihre Spazierstöcke 

Nicht selten waren Ausflugslokale Ziel des Spaziergangs. Wahre Anziehungspunkte in der westlichen Hälfte Wuppertals waren damals die Gaststätten „Birmes“ und “ Richter“ in der Beek. Für die Eltern gab es dort kühle Getränke, für die Kinder eine Schaukel, eine Wippe und ein Karussell.

Rast wurde unterwegs der an einer Ansammlung von Fachwerkhäusern gemacht. Dieser Fleck war wie eine kleine Dorfgemeinschaft. Hier wurden die Wandervögel von Gänsen, Enten, Hühnern und bellenden Hunden empfangen.

Das abgebrannte Haus am Otto-Hausmann-Ring – © Lore Duwe

Dieses kleine Dorf lag zwischen der Kriegerheimstraße und dem damals noch mit Schotter belegten Otto-Hausmann-Ring.

Das „Dörfchen“ vergangener Zeit mußte der A 46 und der Industrie-Bebauung weichen. Übrig – quasi als Erinnerung“ – blieb nur ein einzelnes zauberhaftes Fachwerkhaus direkt am Otto-Hausmann-Ring.

Jetzt ist dieses Kleinod Opfer eines Brandes geworden. Ob der Schaden noch einmal repariert werden kann – mehr als fraglich. Falls nicht, würde hier nichts mehr an die gute alte Zeit und an die einst so lebendige Hofgemeinschaft erinnern.

Gottseidank sind zumindest keine Menschenleben zu beklagen.

Ihre Lore Duwe/Euer  Lörken

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert