18. August 2021

Helge Lindh: Attacken tun weh, aber ich beuge mich Ihnen nicht

In Zeiten von Social Media brauchen Politiker ein dickes Fell und große Nehmerqualitäten. Besonders, wenn sie ganz bewusst so volksnah unterwegs sind wie Helge Lindh (44), der kein Politiker von der Stange ist und sogar seine Handynummer auf sein Wahlplakat drucken ließ, als Zeichen dafür, (fast) immer und überall für seine Wählerinnen und Wähler und für die Bürger, die er vertritt, erreichbar zu sein.

Der SPD-Bundestagsabgeordneten Helge Lindh – der Politiker, der aus dem Rahmen fällt – © Christoph Busse

Der gebürtige Wuppertaler, der am 26. September auf seine Wiederwahl als SPD-Bundestagsabgeordneter hofft, ist ein Politiker, der auf die Menschen zugeht, sich für ihre Sorgen interessiert und der auch mit anpackt, wenn er das Gefühl hat, helfen zu müssen. So bei der Flutkatastrophe im Juli.

Aber auch Helge Lindh hat hautnah erlebt, dass Volksnähe ihre Schattenseiten hat. Dann nämlich, wenn irgendwelche Zeitgenossen anonym im Internet Kübel weise Häme ausschütten, wüste Beschimpfungen „auskotzen“ und die gute Tat oder das Zupacken in einer Notsituation als bloße Selbstdarstellung oder sogar als Fake diffamieren wollen. 

Die STADTZEITUNG hat sich mit Helge Lindh über die Themen Volksnähe, tägliche Arbeit als Politiker, die Bundestagswahl 2021 und vieles mehr unterhalten.  

DS: Die Parteien – mit Ausnahme der AfD – haben gelobt, einen fairen Bundestagswahlkampf zu führen. Ist ihnen das aus Ihrer Sicht bisher auch gelungen?

Helge Lindh: „Die Frage ist eher, ob ihnen gelungen ist, überhaupt Wahlkampf zu führen. Alles in allem ist es fair, auch gegen manche Unkenrufe. In der Vergangenheit ging es zum Teil viel härter zur Sache. Polemik und guter Streit gehören dazu. Windelweiches Gefällig-Sein oder die Methode ‚Von allem ein bisschen‘ oder reiner Moralismus ohne Praxis oder reines Weiter-So, all das ist nicht der Anfang, sondern das Ende von Politik. Ebenso wenig sind in die Herabwürdigung der Person gehende Attacken Glanz, umso mehr jedoch Elend einer verarmten politischen Kultur. Ich wünsche mir auch stattdessen eine noch klarere Profilierung der Spitzenkandidaturen mit Benennung der Fähigkeiten, Unfähigkeiten und Leistungen. Die AfD und ihre rechtspopulistischen Resonanzräume wie auch manche reaktionäre Kräfte darüber hinaus haben indes Unfairness, Niedertracht, Missgunst, Neid und Herabwürdigung zur Methode gemacht.“

DS: Welche Lehren haben Sie aus Ihrem ersten Bundestagswahlkampf vor vier Jahren gezogen?

Helge Lindh: „Ich bleibe mir treu. Das ist ein Prinzip, aber ich kann auch gar nichts anders. Somit kein Grund, darauf stolz zu sein. Meine Mobilnummer hatte ich vor der Wahl, ich habe sie damals im Wahlkampf plakatiert, ich hatte sie nach der Wahl und ich habe sie immer noch. Da zu sein und sich mit allen Konsequenzen zu stellen und dem Leben, das allzu oft Menschen belastet und bedrückt, manchmal auch begeistert,  auszusetzen, das ist mindestens so wichtig, wie für sinnvolle Gesetze und Maßnahmenpakete zu kämpfen. Ich halte nichts davon, zwischen Wahlkampf und alltäglicher politischer Arbeit fundamental zu unterscheiden oder sich gar deswegen zu verwandeln. Wahlkampf ist nicht Show oder Lifestyle, sondern fordert eine Art von Bekenntnis und Aufrichtigkeit.“

Helge Lindh bei der Schiffstaufe in Kiel vor der „Sea-Watch 4“ – © Büro Helge Lindh

DS: Ihr aus dem Bundestag scheidender Parteifreund Sigmar Gabriel hat kürzlich in einer Talk-Show erklärt, dass es nicht gut für die Politik sei, dass viele der heutigen Politiker-Generation direkt von der Schulbank oder der Uni in eine Polit-Karriere starten, ohne jemals einen normalen Beruf ausgeübt zu haben. Wie stehen Sie dazu?

Helge Lindh: „In einer restlos überfüllten Veranstaltung in der CityKirche Elberfeld Ende August 2019 hat Sigmar Gabriel über mich gesagt: „Helge Lindh ist ein Politiker, von dem Sie nie den Satz hören werden: ‚Das nehme ich mal mit.‘ Er hat eine klare Meinung, macht auch in der Fraktion den Mund auf, gefällt nicht jedem, ist unbequem, verzichtet auf Allgemeinplätze und kümmert sich ernsthaft.“ Die Beschreibung gefiel mir und ist Ansporn. Denn das ist aus meiner Sicht das Entscheidende. Sich auf Menschen, Probleme, Träume in ganz unterschiedlichen Welten ganz praktisch einzulassen und die politische Wohlfühllandschaft zu verlassen.“

DS: Das hört sich sehr schön an, aber wie meinen Sie das genau?

Helge Lindh: „Aus meiner Sicht ist es dabei sekundär, welchen beruflichen Hintergrund und welche Vita man hat. Ich sehe das sehr undogmatisch. Meine Eltern hatten beide nicht die Möglichkeit einer akademischen Ausbildung, ich selbst wurde universitär sozialisiert und komme aus der Welt des Textes und der wissenschaftlichen Recherche. Aber ich verstehe Gabriels Sorge. Wir brauchen mehr Vielfalt und den Reichtum von Lebenserfahrung in der Politik. Geradlinige rein politiktrunkene Lebenswege von der Jugend und dortigen Gremien bis hin ins Parlament oder Ministerium ohne Brüche bergen die Gefahr des genormten Berufspolitikers, der nur noch seine eigene Sprache spricht.“

DS: Andere Politiker delegieren gern im Hintergrund, Sie aber präsentieren sich als volksnaher, pragmatischer Politiker, der wie bei der jüngsten Flutkatastrophe sofort die Stiefel anzieht und mit anpackt. Was treibt Sie dabei an?

Helge Lindh: „Ich habe als Mensch und als politisches Wesen es immer schon so gehandhabt, vor dem Bundestagsmandat und während des Bundestagsmandates. Ende 2014 / Anfang 2015 gründete ich noch Monate vor der sogenannten Flüchtlingskrise die Initiative „In unserer Mitte“, weil ich die Entwicklung in Sachen Flucht beobachtet und konkreten Handlungsbedarfs sah. Es geht übrigens ums Anpacken und nicht um den sichtbaren Stiefel. Ein Großteil meiner Arbeit im Wahlkreis ist Kümmern, sehr viele Einzelfälle eingeschlossen. Zu allen möglichen Themen und Lebenslagen. Die Frage, ob es eine bundespolitische Relevanz gibt, stellt sich nicht. Ich bin Abgeordneter, direkt gewählt. Punkt. Ich sehe das nicht als Leistung oder Besonderheit, sondern als Pflicht und Auftrag. Zudem erfüllt mich das Anpacken mehr, als die Teilnahme an Sitzungen.“

DS: Jeder, der Sie persönlich kennt, kauft Ihnen ab, dass Ihre handfeste Soforthilfe bei der Flutkatastrophe ernst gemeint und keine Selbstdarstellung in einem laufenden Wahlkampf war. Und dennoch gab es in den sozialen Medien auch Häme und abfällige, beleidigende Kommentare. Wie gehen Sie damit um?

Helge Lindh: „Die Häme war choreografiert und beruhte auf der Absicht, gezielt eine digitale Hetzjagd loszutreten. Man suchte und sucht geradezu, wie man mich angreifen kann. Um die Katastrophe und die Opfer ging es den Meistern der Häme überhaupt nicht. Der Umstand, dass ich den Betroffenen ganz praktisch und kontinuierlich beizustehen versuche, interessiert die digitale Meute nicht. Wahrheit stört nur. Ein im Sinne der hypernervösen Social Media und ihrer Bildwelten unglückliches, unvorteilhaftes Foto, auf dem ich eben keine Stiefel trug, sondern wie häufig weiße Sneakers, war beispielsweise ein gefundenes Fressen. Solche Attacken der Abfälligkeit versucht man zu ignorieren, doch sie ärgern einen schon, da mit Unwahrheiten und Bloßstellung gearbeitet wird. Dem will ich mich nicht beugen, geschweige denn mich rechtfertigen. Dennoch bleibt festzustellen: Ich bin in einer privilegierten Position, für die ich jeden Tag dankbar sein muss. Kein Grund zu jammern. Diejenigen, die es wirklich getroffen hat und die Aufmerksamkeit aufgrund des Verlust von ihren Liebsten oder ihrer Existenz oder ihres Hab und Guts verdienen, sind die Flutopfer.“

MdB Helge Lindh (2.v.r.) setzt sich seit Jahren für Ali Polat ein, der von Jugendlichen zum Pflegefall geprügelt wurde – © Rosi Gundelbacher

DS: Wie weh tut es, so mißverstanden zu werden?

Helge Lindh: „Es tut teilweise weh, manchmal ist es so durchschaubar oder absurd, dass man unwillkürlich lachen muss, manchmal wird man zornig ob der Boshaftigkeit, manchmal durchaus auch verletzt, wenn man etwa körperlich auf eine sehr unschöne Weise herabgewürdigt wird. Aber es gibt keinen Grund für Larmoyanz, welche am Ende einen nur noch blockiert. Ich habe schon viele extrem aggressive Hatestorms erlebt, bedauerlicherweise ist es fast schon Routine, an die man sich aber nicht gewöhnen darf.“

DS: Wer steckt Ihrer Meinung nach hinter den Attacken?

Helge Lindh: „Aktuell lässt sich rekonstruieren, wie ein maßgeblicher Impuls von der Plattform „Tichys Einblick“ ausging, ca. 200 Social-Media-Accounts befeuerten dann gezielt die „Schwarmintelligenz“ der Hasser und Hetzer. Wir haben es hier durchaus mit konzertierten Aktionen zu tun. Zufällig und naturwüchsig ist es eben nicht. Fortwährend überlege ich, wie man noch klüger offensiv mit dieser Hasskultur im Netz, die auch auf die Straße überschwappt, umgehen kann. Die Muster sind zu analysieren, offenzulegen und zu benennen. Die Zeit der Ohnmacht muss vorbei sein. Wir brauchen im analogen wie im digitalen Alltag Information statt Desinformation, Argumentation statt Gebrüll.“

DS: Gibt es so etwas wie eine ganz große Koalition unter Politikern, wenn es um schwere Beleidigungen und unfaire, willkürliche Diffamierungen geht?

Helge Lindh: „Diese ganz große Koalition gibt es im Großen und Ganzen. Wir stehen zusammen, wenn es um die Verteidigung der Demokratie geht. Über weltanschauliche Lager hinweg zeigt sich in Bundestagsdebatten im Regelfall ein Schulterschluss, zumindest auf der Ebene des politischen Konsenses gegen Hasskultur und für das Grundgesetz. Dazu gehört manche Glanzstunde, in der endlich sichtbar wird, was in der Demokratie auf dem Spiel steht. Auch mancher gelegentliche Tiefpunkt, wenn kleinkarierte und taktische parteipolitische Geländegewinne ausgerechnet diese Koalition für Menschenrechte und Spielregeln des Anstands unterlaufen. Was böse Diffamierungen und Beleidigungen angeht, erfährt man immer wieder persönlichen Zuspruch, ausdrücklich auch aus den Reihen anderer Fraktionen. Allerdings könnten wir alle darin noch besser werden, sehr oft ist es doch Einzelkämpfertum in den politischen Überlebenskämpfen. Noch mehr Solidarität und vor allem auch verlässliche Strukturen, Ansprechpartner, Routinen der Unterstützung täten uns gut. Das gilt erst recht auch für Betroffene außerhalb des politischen Betriebs.“

DS: Haben Sie eine Schmerzgrenze, an der Sie sagen, ich ziehe mich jetzt in mein Schneckenhaus zurück und mache so Politik wie nicht wenige Ihrer Kolleginnen und Kollegen, die hinter ihrem Schreibtisch sitzen und ohne direkten Kontakt zu ihren Wählerinnen und Wählern nur noch Pressemitteilungen per E-mail verschicken?

Helge Lindh: „Die Beschränkung auf Schreibtisch, Pressemitteilung und Gremium ist nicht mein Verständnis von Politik. Wo bleibt da die Neugier aufs Leben? Bürgernähe ist kein Zugeständnis und kein Akt der Gnade, Bürgernähe ist die Essenz von Politik. Ich kann gar nicht anders, ich bekäme sonst Magengeschwüre. Man muss doch die Straße spüren. In welchem sonstigen Beruf hat man die Chance, eine solche Vielfalt der gesellschaftlichen Wirklichkeit kennenzulernen und zu beeinflussen? Anfangs- und Endpunkt von Politik ist der Mensch, das ist kein Pathos, das ist Fakt. Allzu oft überschätzen wir selbst die Bedeutung von Politikerinnen und Politikern im Bewusstsein der Bevölkerung, allzu oft unterschätzen wir hingegen den Einfluss von politischen Entscheidungen auf Lebenswege, im Guten wie im Bösen.“ 

Foto: SPD WuppertalHelge Lindh unterhält sich mit einer pflegebedürftigen Wuppertalerin – © SPD Wuppertal

DS: Sie wollen also Ihren politischen Weg offensiv und volksnah wie bisher weitergehen, in dem Wissen, dass Sie Kritikern oder sogar Hassern nicht ausweichen können?

Helge Lindh: „Ich wehre mich dagegen, Politik light zu machen und mir eine Schmerzensgrenze verordnen zu lassen. Das hieße Kapitulation. Damit wäre meine Freiheit als Abgeordneter beendet, und ich betriebe aus Selbstschutz nur noch Politik in der Komfortzone. Es wäre vermessen zu behaupten, es gäbe niemals einen Punkt, an dem man sagt „Ich kann nicht mehr“. Aber dann wäre es konsequent, Schluss zu machen. Arbeit im Schongang oder Konfliktvermeidung, um Schmerzen auszuweichen, käme einer Selbstaufgabe gleich. Politik heißt für mich: Ich stelle mich!“

DS: Welche Themen wollen Sie als Bundestagsabgeordneter für Wuppertal anpacken, wenn Sie wiedergewählt werden?

Helge Lindh: „Ich bin willens, guten Mutes und voller Energie, die nächste Legislatur für Wuppertal zu bestreiten. Dieses Selbstbewusstsein erwächst daraus, dass ich eins bin mit dem, was ich tue und tun darf. Diese Möglichkeit haben mir die Wählerinnen und Wähler geschenkt, mit diesem Geschenk muss man verantwortungsbewusst umgehen und ohne kurzen Atem, sondern mit einer langfristigen Perspektive für die Stadt. Ich gehe aber von gar nichts aus, denn neben Mut, Entschlossenheit, Selbstbewusstsein ist die wesentliche Kardinaltugend Demut. Inhaltlich will und werde ich das fortschreiben, was ich begonnen habe, Lobbyist für Wuppertal, besser: für die Wuppertalerinnen und Wuppertaler zu sein, im Großen wie im Kleinen, vom Einzelfall über das Projekt bis zur Gesetzgebung. Armutsbekämpfung, Strukturwandel, innere Sicherheit, Arbeit der Zukunft, Digitalität mit all ihren Folgen und der fundamental wichtige Klimaschutz müssen zusammen gedacht werden: Wir müssen diese Fragen in dem Wuppertal, wie es nun einmal ist, kreativ angehen. Solar Decathlon, Sozialer Arbeitsmarkt, moderne Integrationspolitik auf Basis der Menschwürde aller und die Innovationskraft von Automotive im Bergischen gehen da Hand in Hand, wenn man will – und ich will. Vom Toelleturm bis nach Oberbarmen. Nicht Entweder-oder, sondern Sowohl-als-auch. Die große Verunsicherung in der Mitte der Gesellschaft kann nicht ausgesessen werden, das Versprechen „Aufstieg durch Leistung“ ist brüchig geworden und gilt heutzutage nur für einige. Diese gesellschaftlichen Brüche, Risse und Wunden sind Grund weder für Schweigen noch für Lamento, aber Grund genug, auf der Basis in diese Wunden reinzugehen und eine sozial moderne Gesellschaft zu bauen.“

DS: Und wo will der MdB Helge Lindh in der Bundespolitik seine Spuren hinterlassen?

Helge Lindh: „Es ist noch viel in meinen Berliner Arbeitsfeldern, insbesondere Innenpolitik, aber auch Kultur und Medien, zu tun. Kompromisslos werde ich weiter den Feinden der Demokratie die Stirn bieten müssen, klar und unüberhörbar in meinen Reden im Plenum des Bundestages, egal was es an Ärger für mich kosten mag. Das und nur das ist alternativlos. Innenpolitik und damit die Frage der Sicherheit vor Ort müssen raus aus dem Muff, statt ideologisierter Debatten oder Aktionismus ist pragmatische Kriminalpolitik im Bündnis mit der Bevölkerung angesagt. Daran arbeite ich seit geraumer Zeit. Besonders wichtig ist mir indes eine neue Form von Politik und Beteiligung, die ich seit 2017 immer wieder erprobt und verstetigt habe. Als Sprecher habe ich im Bundestag federführend einen Beschluss zu Bürgerräten in meiner Fraktion erwirkt. Unlängst habe ich einen Bürgerbeirat initiiert, der mich in der kommenden Legislatur im Falle der Wiederwahl begleiten soll. Gemeinsam werden wir relevante, kontroverse Fragen für Wuppertal und für die ganze Republik mit gepflegter Streitkultur beraten und Ideen, Konzepte, Maßnahmen ‚ausbaldowern‘.“

DS: Diese Frage kann man Ihnen nicht ersparen: Wie geht die Bundestagswahl aus?

Helge Lindh: „Tipps mag ich nicht. Vielleicht ist es Aberglaube, vielleicht aber auch das Gefühl, damit den Souverän, also die Wählerschaft, zu bevormunden. Ich möchte das Direktmandat wieder gewinnen. Die Menschen wissen, was sie an mir haben und dass ich meinem Auftrag in Wuppertal und Berlin mit unmissverständlicher Hartnäckigkeit und offenem Visier, mit Lust zum Machen, Denken und Klartext nachgehe. Das biete ich an. Hinsichtlich Kanzlerschaft ist das Rennen offen. Olaf Scholz meinte es ernst, als er erklärte, er wolle Kanzler werden – und nicht nur werden, sondern vor allem sein und das Amt erfüllen, ohne Brimborium.“

DS: Vielen Dank für das offene, interessante Gespräch

Das Interview führte PETER PIONKE

 

MdB Helge Lindh – © Christoph Busse

VITA Helge Lindh

Helge Frederik Lindh wurde am 06.12.1976 im „Kapellchen“ (St. Josef-Krankenhaus geboren). Seine Mutter, die aus einer thüringischen Famalie stammt, kam als Flüchtlingskind im Paderborner Stadtteil Sennelager zur Welt. Sein Vater war Finne, der nach Deutschland gekommen war, um hier zur arbeiten.

Nach dem Besuch der Angelo-Roncalli-Grundschule und der städtischen Katholischen Grundschule Reichsgrafenstraße machte Helge Lindh auf dem Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium sein Abitur.

Anschließend studierte er an der Universität Lüneburg Angewandte Kulturwissenschaften, an der Universität Bielefeld Germanistik, Geschichte und  Soziologie sowie zuletzt an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Neuere Deutsche Philologie, Germanistische Sprachwissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte einschl. Landesgeschichte und Soziologie.

Helge Lindh machte die Abschlüsse: Magister Artium (M.A.) Neuere Deutsche Philologie (HF), Germanistische Sprachwissenschaft (NF), Neuere und Neueste Geschichte einschl. Landesgeschichte (NF).

Nach seinen Studien war er von 2012 bis 2017 für die SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Bialas, Josef Neumann und Dietmar Bell als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Landtag NRW tätig.

Helge Lindt ist seit 1999 Mitglied der SPD. Von 2010 – 2012 war er stellv. Vorsitzender der Jusos Wuppertal

Seit 2012 amtiert er als Beauftragter Politische Bildung im Vorstand SPD Wuppertal – 2014 und 2016 wurde er in der Funktion wiedergewählt.

Helge Lindt ist Mitglied in diversen kommunalen Ausschüssen und Kommissionen – u.a. Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Wuppertal und Mitglied der SGK-NRW-Projektgruppe „Flüchtlinge und Zuwanderung“.

Der Politiker ist u.a. Mitglied in Vereinen, Verbänden oder Organisationen wie AWO – IG Metall – Flüchtlingshilfe Wuppertal-West e.V. – Förderverein Historisches Zentrum Wuppertal – Initiative Internationales Tanzzentrum Pina Bausch Wuppertal – Verein der Freunde und Förderer – Sozialistische Jugend Deutschland – Die Falken – Thomas Mann Gesellschaft Düsseldorf – Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft – Initiative IN UNSERER MITTE – Friedrich-Spee-Akademie – Bergischer Geschichtsverein e.V.

2017 wurde SPD-Politiker Helge Lindh für den Wahlkreis Wuppertal I in den 19. Deutschen Bundestag gewählt. Er tritt am 26.09.2021 zur Wiederwahl an.

Helge Lindh mit der Wuppertaler Künstlerin Lore Duwe – © Foto: Büro Helge Lindh

 

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