15. Januar 2021

Helge Lindh: Denkwürdige Bundestagsrede in Reimen

Der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh ist bekannt für seine unkonventionelle Art. Im Bundestag hielt der SPD-Politiker am Donnerstag (14.01.) eine Rede komplett in Reimform: "AfD, weh, oh weh". Der Hintergrund: Die AfD hatte zwei Anträge zur Bewahrung und Förderung der deutschen Sprache gestellt.

Helge Lindh hier mit der Wuppertaler Künstlerin Lore Duwe – © Foto: Büro Helge Lindh

AfD-Politikern sind die vielen Fremdwörter und Anglizismen in der deutschen Sprache sch lange ein Dorn im Auge und kämpfen für das „gute, alte Sprachgut“.

Helge Lindh machte sich aus den beiden AfD-Anträgen seinen Reim und trug als Antwort cool sein pointiertes Polit-Gedicht am Bundestags-Rednerpult vor. Der 44jährige ließ sich auch vom Zwischenruf des AfD-Abgeordneten Karsten Hilse „Haben wir schon Karneval oder was?“ nicht aus dem Vers-Rhythmus bringen.

Simone Barrientos, Parlamentarierin der LINKEN, handelte sich – so berichtet das Magazin „Focus“ – noch einen Ordnungsruf von Bundestags-Vizepräsident Hans-Peter Friedrich (CSU) ein. Sie hatte den Zwischenruf Hilses mit dem Kommentar „Ruhig, Brauner!“ quittiert.

Mit seiner denkwürdigen Bundestagsrede in Versform hat Helge Lindh sicher für eine außergewöhnlichen, rhetorischen Farbtupfer im ehrwürdigen Reichstagsgebäude gesorgt. Frei nach dem Motto: Ungereimtheiten gab es im Bundestag bislang mehr als genug… (pp)

 

 

 

 

 

Hier die außergewöhnliche Bundestagsrede des Helge Lindh:

Das Hirn vom Denken zu verschonen,

da seid Ihr stets ganz vorn das dabei,

AfD, oh weh, oh weh

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,

dass ich so traurig bin,

ein Märchen aus fernen Zeiten,

das geht mir nicht aus dem Sinn,

AfD, oh weh, oh weh

Euer Deutsch ist tot und dunkelt,

und finster trübt der Haß

das Deutsch der Rapper indes funkelt

und macht Euch alle naß

AfD, oh weh, oh weh

Deutsche, kauft deutsche Zitronen,

so schrillt sie, Eure Melodei

das Hirn vom Denken zu verschonen,

da seid Ihr stets ganz vorn dabei

AfD, oh weh, oh weh

 

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert