Paulchen: Streuner Findus schnurrt im Exil

In seiner Kolumne "Paulchen zeigt Krallen" appelliert Redaktions-Kater "Paulchen", der vierbeinige Kämpfer für die Gerechtigkeit, einmal mehr an das Verantwortungsbewußtsein der Menschen.

„Kolumnist“ Kater Paulchen – © Paul Coon

Ihr kennt doch alle sicher Peterson und Findus? Frauchen hat uns früher immer die Geschichten von dem großen Katzenfreund Peterson vorgelesen, der seinen Kater Findus über alles in der Welt liebt.

Das Schicksal eines Kater namens „Findus“ spielt auch heute eine Hauptrolle. Vor kurzer Zeit wurde einer guten Freundin, die ein großes Herz für Katzen und Pferde hat, ein winziges schnurrendes Katzenbaby auf den Reiterhof gebracht. Die niedliche Samtpfote war einsam und verlassen im Wald aufgefunden worden.

Unsere Freundin nahm das Kätzchen bei sich auf und taufte es Findus. Damit er nicht als „Einzelkind“ aufwuchs, bekam er bald eine Spielgefährtin. Der kleine Kater war glücklich und genoss es, schnurrend am Teich in der Armbeuge seines neuen Herrchens zu liegen. Gutes Futter, Auslauf, Freiheit. Das Katzenleben war in Ordnung.

Doch eines Tages verschwand seine geliebte Gefährtin. Sie ging fremd und zog auf einem Nachbar-Bauernhof ein. Findus war darüber tierisch traurig. Der Kater begann damit, durch die Wiesen und Wälder zu streunen, auf der Suche nach einem neuen Spielgefährten.

Eines Tages fand er gar nicht weit von zuhause entfernt in der Scheune der Freiherrin von und zu einen Kumpel zum Spielen. Die Freude war groß, jedoch nicht bei der Dame des Hauses. Sie packte Kater Findus am Schlawittchen und lieferte ihn einfach im Tierheim ab. Da half kein Miauen und kein Kratzen.

Unsere Freundin klebte alle Laternenpfähle und Bäume in der Umgebung mit Suchplakaten voll: „Wer hat Findus gesehen?!?“ Schließlich wurde Findus im Tierheim entdeckt . Unserer Freundin und ihrem Mann fiel ein Stein vom Herzen.

Glücklich vereint kehrten Findus und sein Frauchen nach Hause zurück. Jedoch hatte der Freigänger und Abenteurer jetzt Blut geleckt und büxte immer wieder aus. Die Nachbarin tobte und schnaubte vor Wut. Mehrmals noch lieferte sie den Ausreißer bei unserer Freundin auf dem Reiterhof ab.

Doch schließlich drohte die unbarmherzige Freiherrin, es werde Schlimmes passieren, wenn die Streunerei nicht aufhöre, schließlich sei ihr Gatte Jäger. Unsere Freundin nahm die Drohung ernst und schickte Findus schweren Herzens ins Exil. Jetzt lebt mein unternehmenslustiger Artgenosse glücklich und zufrieden bei einer Bekannten in der Nähe – sicher vor der Freiherrin und ihrem Waidmann – und bekommt regelmässig Damenbesuch von meiner Freundin, seinem früheren Frauchen.

Ich bin mir sicher! Echte Tierfreunde sind ganz bestimmt toleranter…

Bis bald

Euer Paulchen

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