Tim Rausch Kolumne: „Pyrotechnik: Fankultur oder Gefahr?“

Tim Rausch, unser engagierter Live-Ticker-Reporter, begleitet den Wuppertaler SV durch seine erste Saison in der Regionalliga West. Dabdei hat er nicht nur das Geschehen auf dem Spielfeld im Auge. In seiner "Tim Rausch Kolumne" bezieht er klar Stellung:

Sport-Reporter Tim Rausch – © Benedikt Bergenthal

Es macht Riesenspaß, der Mannschaft von Trainer Stefan Vollmerhausen zuzuschauen. Wir dürfen aber auch vor negativen Randerscheinungen die Augen nicht verschließen, die eigentlich nichts mit dem Verein und schon gar nichts mit der Mannschaft zu tun haben – z.B. Pyrotechnik beim Spiel gegen Düsseldorf II oder die Fan-Ausschreitungen in Ahlen.

Es ist eines der meistdiskutierten Themen in deutschen Stadien. Bei den Einen verflucht, die Anderen sehen es als Teil der Fankultur an – die Pyrotechnik. 2011 gab es Gespräche zwischen dem DFB und der DFL mit der Initiative „Pyrotechnik legalisieren“. Diese wurden dann allerdings wieder abgebrochen. Beim WSV spalten sich ebenfalls die Meinungen.

Während der Verein sich von den Vorfällen beim Heimspiel am 10. Februar 2017 gegen Fortuna Düsseldorf distanziert, stellen sich viele Anhänger des WSV hinter die Pyro-Choreo zum 15-jährigen Bestehen der „Ultras Wuppertal“, bei der auf der „Nord“ eine Menge Feuerwerkskörper gezündet wurden.

Die „Ultras Wuppertal“ meldeten sich fünf Tage nach dem Spiel in einer Stellungnahme im WSV Fan-Forum (Rot-Blau.com) zu Wort. Man hätte sicher und ohne Andere in Gefahr zu bringen gezündelt und hält das Bußgeld für unangemessen.

Für den finanziellen Schaden wolle man trotzdem aufkommen und entschloss sich kurzerhand, bei den nächsten beiden Partien gegen Rödinghausen und Ahlen eine Tombola zu veranstalten.
Die gesammelten Gelder sollen dann an den Verein gehen, um den Schaden auszugleichen. „Eine schöne Geste, aber Pyro gehört trotzdem nicht ins Stadion“, sagt Lothar Stücker, Vorstandssprecher des WSV, der STADTZEITUNG. Seit dem Spiel gegen Düsseldorf kam es zu keinen weiteren pyrotechnischen Vorfällen.

Die Begeisterung der „Ultras“ über den wieder erstarkten WSV ist groß, und die Choreo war spektakulär, aber eben leider auch gefährlich und deshalb verboten. Es spricht für die Verbundenheit der Ultras zum WSV, dass sie den Klub nicht mit dem Bußgeld im Regen stehen lassen wollen – trotzdem wäre es für das Image des WSV und die Sicherheit besser, künftig im Stadion am Zoo, und natürlich auch auswärts, auf Freudenfeuer jeder Art zu verzichten.

Ihr Tim Rausch

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