Sparkassen-Talk: Schmadtke sieht mediale Hexenjagd

Wuppertal habe es gut mit ihm gemeint. Das sagte der leidgeprüfte Sportdirektor des 1.FC Köln Jörg Schmadtke (53) im “Sparkassen-Sporttalk“, der am Mittwochabend im Sparkassenhochhaus von Marcus Lindemann präsentiert wurde.

 

Aktuell ist Schmadtke für viele Kölner Fussball-Fans der Buhmann, der für den unglaubliche schlechten Saisonstart der „Geißböcke“ verantwortlich gemacht wird. Aus acht Spielen holte der Europa League-Teilnehmer in der Bundesliga erst einen Punkt und belegt derzeit nur den letzten Tabellenplatz.

Die Folge, eine mediale Hexenjagd, wie er es sieht, für viele in Köln sei er der meist gehasste Mann. Das Wuppertaler Publikum spendete ihm bei seinem Auftritt in der Sparkasse indes reichlich Beifall. Schmadtke machte eine gute Figur, das sahen nicht nur die Anwesenden Vertreter des Wuppertaler SV, die Vorstandsmitglieder Stücker und Bölstler, so. Moderator Lindemann hatte dem Manager in gewohnt gekonnter Manier 90 Minuten lang in allen denkbaren Facetten auf den Zahn gefühlt. Schmadtke zeigte sich ruhig und besonnen, aber auch schlagfertig und oft auch witzig. Etwa wenn er über die Rolle seiner Frau („hat keine Ahnung vom Fußball, und dass ist gut so, ich brauche zu Hause keine Pseudo-Experten“) sprach…

Macht sich die Kritik vor allem an der Transferpolitik fest, so gesteht er Fehler durchaus ein („die Transfers haben nicht gegriffen“), nannte aber auch ein Leistungstief, Verletzungen und Pech mit Schiedsrichter-Entscheidungen, nicht zuletzt natürlich den Video-Beweis, als Grund für das schlechte Abschneiden. Bekanntlich hatten TV-Entscheidungen den FC um Punkte gebracht, weshalb der „Videobeweis“ in Köln schon jetzt zum Unwort des Jahres wurde. Alle Welt wartet natürlich auf einen Trainerwechsel. Schmadtke bezeichtente das Verhältnis zu Coach Peter Stöger indessen als professionell, kameradschaftlich. Er selbst absolvierte als Torwart 266 Spiele in der Fußball-Bundesliga (Düsseldorf, Freiburg, Leverkusen) und kassierte in seiner Laufbahn 566 Gegentore, blieb aber auch 88 Spiele ohne Gegentreffer. Als sein wichtigstes sportliches Ziel nannte er im „Sparkassen-Sportalk“, dass der FC Köln in der Bundesliga bleiben möge, dafür würde er alles geben.

Text: Siegfried Jähne

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