4. August 2025

Kampf um das OB-Amt: Elf steigen in den Ring

Elf Kandidatinnen und Kandidaten. Doch Wuppertal wird am Abend des 14. September  oder spätestens nach der Stichwahl am 28.09. nur eine Oberbürgermeisterin oder ein Oberbürgermeister haben. „Titelverteidiger“ Dr. Uwe Schneidewind (Grüne) steigt nicht mehr in den Ring. Er hat schon frühzeitig das Handtuch geworfen.

Noch-Oberbürgermeister Dr. Uwe Schneidewind ist gespannt, wer seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger wird – © Stadt Wuppertal

Der Wirtschaftswissenschafter war 2020 als gemeinsamer Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen und CDU gewählt worden. Er konnte sich gegen Amtsinhaber Andreas Mucke (SPD) durchsetzen. Als im Stadtrat die politischen Risse zwischen den Grünen und den Christdemokrangen immer größer wurden, erkannte er schnell, dass es fast unmöglich war, sein Amt so auszufüllen, wie er sich das gewünscht hätte.

Also kündigte er Uwe Schneidewind frühzeitig an, den Weg für eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger frei machen zu wollen. Und so gibt es am Wahlsonntag (14.09.) elf Bewerbungen für das OB-Amt – fünf Frauen und sechs Männer. Das letzte Wort haben die wahlberechtigen Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger.

Hier ein Überblick:

Matthias Nocke (62): Der Jurist tritt für die CDU an. Er ist seit dem Jahr 2000 bei der Stadt Wuppertal beschäftigt. Der aktuelle Stadtdirektor und Dezernent für Kultur, Sport, Schutz und Ordnung, wurde auf dem CDU-Mitglieder-Parteitag mit 90,27 Prozent der Stimmen zum OB-Kandidaten gewählt. Ihm liegt besonders der Erhalt der Handlungsfähigkeit der nicht auf Rosen gebetteten Bergischen Metropole Wuppertal am Herzen. Voraussetzung dafür sieht er in einer effektiven, engagierten Unterstützung der Wirtschaft in der Region.

Miriam Scherff (36): Die Leiterin im Produktionsmanagement wird von der SPD ins Rennen geschickt. Die Parteivorsitzende der Wuppertaler Sozialdemokraten wurde bei der Kandidaten-Aufstellungskonferenz mit 89 Prozent der Stimmen gewählt. Miriam Scherff hat sich zum Ziel gesetzt, Wuppertal als innovativen Wirtschaftsstandort ausbauen. Außerdem möchte sie die Stadt durch eine Bildungsoffensive von der Kita an für junge Menschen attraktiver machen.

Dagmar Liste-Frinker (63): Die Gleichstellungsbeauftragte bei einer Bundesbehörde tritt für die Grünen als Oberbürgermeister-Kandidatin an. Bislang ist sie dritte Bürgermeisterin. Den Aufstieg ins höchste Amt der Stadt Wuppertal trauen ihr 94,87 Prozent der Mitgliederversammlung zu. Dagmar Liste-Frinker möchte Wuppertal zukunftsfähig gestalten und das Miteinander stärken.

Marcel Hafke (43): Der FDP-Landtagsabgeordnete verfügt über Erfahrung als OB-Kandidat. Er trat bereits 2020 an. Mit 7,4 Prozent der Stimmen kam er hinter Dr. Uwe Schneidewind und Andreas Mucke ins Ziel. Jetzt nimmt er einen neuen Anlauf. Seine Prioritäten sind eine starke Wirtschaftspolitik mit neuen Gewerbeflächen und Unternehmensansiedlungen im Tal.

Miriam Scherff kämpft für die SPD ums Oberbügermeister-Amt – © SPD Wuppertal

Guido Gallenkamp (46): Der frühere Freiberufler in der IT-Branche arbeitet jetzt im Öffentlichen Dienst und  ist in Bochum zentrale Ansprechperson für digitale Infrastruktur. Der engagierte „Ehrenamtler“ gehört keiner Partei an. Er möchte auf die kreative Nutzung knapper Geldmittel und auf ein klimagerechtes Wassermanagement setzen.

Susanne Herhaus (70): Die gelernte Industriekauffrau geht für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) an den Start. Sie ist Mitglied im Stadtrat und Co-Vorsitzende der Fraktion „Linkes Bündnis Wuppertal“. Ihre OB-Nominierung erfolgte einstimmig. Susanne Herhaus hat sich soziale Gerechtigkeit, Investitionen in Bildung und den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs auf die Fahnen geschrieben.

Henrik Dahlmann (45): Auch Hendrik Dahlmann, der von den Freien Wählern (WfW) aufgestellt wurde, ist ein „Wiederholungstäter“. Bei der OB-Wahl 2020 erhielt er 3,4 Prozent der Stimmen. Er möchte die langen Wartezeiten auf den Ämtern bekämpfen und die aus seiner Sicht hohe Aufnahmequote von geflüchteten Menschen senken.

Auch FDP-Landtagsabgeordnete Marcel Hafke möchte Oberbürgermeister werden – © FDP Wuppertal

Mira Lehner (45): Die Gesundheits- und Krankenpflegerin startet auch den zweiten Versuch, für „DIE PARTEI“ das OB-Amt zu ergattern. 2020 stimmten 3,3 Prozent der Wuppertaler Wählerinnen und Wähler für sie.

Hartmut Beucker (63): Der Rechtsanwalt ist Landtagsabgeordneter der AfD und sitzt auch im Rat der Stadt Wuppertal. Er möchte für bezahlbaren Wohnraum, für Unternehmensförderung und die Sanierung der Stadtfinanzen sorgen.

Salvador Oberhaus (50): Der Historiker ist Hoffnungsträger der Partei „Die Linke“, die ihn mit großer Mehrheit zum OB-Kandidaten wählte. Er steht für ein solidarisches, sozial- und klimagerechtes Wuppertal.

Selly Wane (49): Die im Senegal geborene Café-Betreiberin im Luisenviertel tritt für die Liste „Stark und bunt – gemeinsam für Wuppertal“ an und möchte politische Blockaden zu lösen.

Dagmar Liste-Frinker wurde von den Grünen als OB-Kandidatin aufgestellt – © Die Grünen / Andreas Fischer

 

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert