14. Juli 2025

BKG: Internationale Sammelausstellung zum Jubiläum

Die Bergische Kunstgenossenschaft (BKG) gehört mit ihren 120 Jahren zu den ältesten Künstlervereinigungen Deutschlands. Anlässlich ihres Jubiläums richtet die BKG mit der Ausstellung „Welcome Art“ den Blick bewusst über regionale Grenzen hinaus: Künstlerinnen und Künstler aus allen acht Partnerstädten der Stadt Wuppertal sind zu einer Gemeinschafts-Ausstellung eingeladen.

Der BKG Vorstand mit Künstlern aus Matagalpa, Nicaragua (v.l.) Danilo Rivera, Frank N, Michael Alles und Pablo Pupiro Mercado – © Kevin Bertelt

Gemeinsam mit der BKG sollen sie ein vielfältiges, künstlerisches Panorama gestalten. Die Ausstellung versteht sich als ein lebendiges Zeichen grenzüberschreitender kultureller Zusammenarbeit – ein Projekt, das den europäischen Gedanken und die globale Verbundenheit in die Sprache der Kunst übersetzt.

Die erste Ausstellung unter dem Titel „Welcome Art“ beginnt am Sonntag (20.07.) in der „Alten Glaserei“. 16 Künstlerinnen und Künstler der BKG zeigen ihre Werke – zusammen mit 30 Künstlerinnen und Künstlern aus allen Partnerstädten der Stadt Wuppertal. Special Guest ist der Künstler Krzysztof Juretko.

Die BKG blickt auf eine lange Geschichte regionaler und internationaler Kunstförderung zurück. Bereits in den vergangenen Jahren fanden Ausstellungen in Kooperation mit einzelnen Partnerstädten statt, unter anderem mit Legnica (Polen), Be’er Sheva (Israel), Saint Étenne (Frankreich), Košice (Slowakei) sowie innerhalb Deutschlands mit Berlin Tempelhof-Schöneberg und Schwerin.

Diese internationalen Projekte sollen den künstlerischen Dialog über Grenzen hinweg fördern und auch das gegenseitige Verständnis zwischen den Kulturen. Mit „Welcome Art“ geht die BKG nun einen entscheidenden Schritt weiter: Erstmals werden alle acht Partnerstädte gleichzeitig in einem gemeinsamen künstlerischen Projekt vereint.

Kultur-Netzwerk über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg

Damit entsteht nicht nur ein Netzwerk der Kunst, sondern auch ein neues Forum für Dialog, Begegnung und kreative Verständigung über nationale, sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg.

In einer Zeit, in der internationale Zusammenarbeit auf politischer und gesellschaftlicher Ebene auf vielerlei Ebenen ins Stocken geraten ist, will die Ausstellung ein starkes Zeichen für die verbindende Kraft von Kunst und gelebter Städtepartnerschaft setzen.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Idee parteienübergreifend viel Zustimmung in der Wuppertaler Politik erfährt – als Impuls, um die Beziehungen zu den Partnerstädten neu zu beleben, zu vertiefen und sichtbar zu machen.

Gerade in Zeiten der Krise brauchen die Menschen Vorstellungen davon, wie es anders, besser, gerechter gehen könnte. Kunst kann neue Welten entwerfen, Visionen sichtbar machen – und damit politische und gesellschaftliche Veränderung inspirieren – so die Initiatoren.

Das Werk mit dem Titel „Ein grosses Hallo neben haarigem Tisch“ von Birgit Pardun © Birgit Pardun

Kunst allein wird keine der aktuellen globalen Krisen lösen oder gar beenden. Aber sie kann etwas, das Politik und Wissenschaft oft nicht können: berühren, verbinden, verstören, befreien. Sie ist nicht nur „schön“ oder „zweckfrei“ – sie ist ein Werkzeug des Denkens und Fühlens. Und gerade in schwierigen Zeiten sei – so die Initiatoren des Projekts – wichtiger denn je.

Kunst als Brücke

„Welcome Art“ ist mehr als eine Ausstellung – es ist eine Einladung: An Künstlerinnen und Künstler, sich gemeinsam auszudrücken. An Städte, den Austausch wiederaufzunehmen. An Menschen, andere Perspektiven und Lebenswelten kennenzulernen.

Die Kunstwerke spiegeln nicht nur individuelle künstlerische Positionen, sondern auch die kulturellen Eigenheiten der jeweiligen Regionen wider. So entsteht ein Dialog zwischen Orten, Identitäten und Ausdrucksformen – ein Prozess des Miteinander-Lernens, Zuhörens und Zusammenwachsens.

Ziele der Ausstellung:

Stärkung des internationalen Dialogs durch künstlerische Zusammenarbeit

Neubelebung der Städtepartnerschaften auf kultureller, gesellschaftlicher und persönlicher Ebene

Förderung interkultureller Begegnungen für das Publikum vor Ort

Vernetzung von Kunstschaffenden über Landesgrenzen hinweg

Beitrag zur Integration durch künstlerischen Austausch und Perspektivenvielfalt

„Welcome Art“ ist aber auch der Auftakt für das kommende BKG-Projekt „One World“, das im nächsten Jahr stattfinden wird. Es markiert den ersten Schritt auf dem Weg zu einem intensiveren Miteinander – ein künstlerischer „Aufschlag“ für das, was kommt.

In „One World“ wird der Gedanke der Kooperation im kommenden Jahr weiter vertieft. Künstlerinnen und Künstler aus allen Partnerstädten Wuppertals werden erneut eingeladen – diesmal jedoch mit der ausdrücklichen Anforderung, persönlich vor Ort zu sein. Das Projekt setzt auf unmittelbare Begegnung: Nach einer gemeinsamen Phase der Teambildung werden die Teilnehmenden in kleinen, internationalen Gruppen zusammenarbeiten.

Im Zentrum stehen dabei Fragen nach Zusammenhalt, Integration und Freundschaft: Wie kann echte Kooperation über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg gelingen? Wie überwinden wir gesellschaftliche Spaltung? Wie möchten wir in Zukunft gemeinsam leben und gestalten?

Labor für gemeinschaftliches künstlerisches Arbeiten

Kooperation bedeutet hier mehr als nur das gemeinsame Ausstellen. Sie ist Grundprinzip und gelebte Praxis – von der Konzeption über die Entstehung bis zur Realisierung der Ausstellung. Das Projekt versteht sich als Labor für gemeinschaftliches künstlerisches Arbeiten, in dem alle Beteiligten auf Augenhöhe zusammenkommen.

Gelungene Integration zeige sich darin, dass sich Menschen als Teil einer Gemeinschaft erleben – mit einem gemeinsamen Verständnis davon, wie gesellschaftliches Zusammenleben gelingen kann. Deshalb sei es zentral, frühzeitig in einen offenen Dialog mit den potenziellen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu treten.

An dieser Stelle schließt sich der Kreis zu „Welcome Art“: Als vorbereitende Plattform schafft es den Raum für erste Begegnungen, für das Knüpfen von Beziehungen und das Ausloten gemeinsamer künstlerischer Visionen – ein essenzieller Baustein auf dem Weg zu einer gemeinsamen „One World“.

Alle Ausstellungen der BKG laufen in diesem Jahr übrigens unter dem Label des 120 jährigem Jubiläums. Die nun folgende Ausstellung „Welcome Art“ ist aber die eigentliche Jubiläumsausstellung.

Termin:

„Welcome Art“

Gemeinschaftsausstellung von 16 Künstlerinnen und Künstlern der BKG sowie 30 Künstlerinnen und Künstlern aus den Partnerstaädten Wuppertals

Special Guest: Krzysztof Juretko

Es sprechen Helge Lindh (MdB) und Stadtdirektor Matthias Nocke

Am Digeridoo: Marvin Dilmann

Vernissage: Sonntag – 20.07.2025 – 18:00 Uhr

Alte Glaserei –  Juliusstr. 12 – 42105 Wuppertal

Die Ausstellung läuft – mit umfangreichen Beiprogramm – bis zum 3. August 2025.

Weite Infos finden Sie auf der Webseite „Welcome Art“:

http://www.welcome-art-wuppertal.jimdofree.com/

 

 


        

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