10. Juli 2025Peter Pionke
Nürnberger Zoo will 20 überzählige Paviane töten

Nach Angaben des Zoos sei das Gehege für diese Anzahl an Tieren zu klein. Also müsse eine rigorose – für viele Tierfreunde herzlose Lösung – her, um die Überpopulation einzudämmen. Wie Zoodirektor Dag Encke in einem Interview mit dem Kölner Privatsender RTL erklärte, sei wohl geplant, die Primaten zu erschießen, weil das die schnellste und menschlichste Methode sei. Klingt irgendwie zynisch. Anschließend soll das Fleisch der getöteten Affen an andere Zootiere verfüttert werden.
Die Tiere würden – so die Tiergarten-Leitung – über ein internationales Netzwerk für eine Übernahme angeboten, aber bislang habe sich noch kein anderer Zoo und noch keine geeignete Einrichtung gefunden, die gewillt sei, die überzähligen Paviane aufzunehmen. Deshalb bleibe nur deren Tötung als Lösung des Problems übrig.
Tierfreunde und Tierschützer sind fassungslos und laufen gegen diese blutigen Pläne Sturm. Influencer bieten inzwischen sogar an, den Transport der Affen in andere, geeignete und sichere Gehege irgendwo auf der Welt zu finanzieren.

Tierrechtsorganisationen haben den Nürnberger Zoo scharf für seine Tötungspläne kritisiert. Die Organisation „Pro Wildlife“ prangerte sie als „Entsorgungsmentalität“ an und hat angekündigt, im Fall einer Tötung Strafanzeige gegen die Leitung des Zoos stellen zu wollen. Nach Einschätzung der Tierrechtsorganisation verstößt die geplante Tötung der Tiere gegen das Tierschutzgesetz, das eine Tötung ohne vernünftigen Grund als Straftat ahnde.
Wie lange die betroffenen Affen, deren normale Lebenserwartung rund 40 Jahre beträgt, noch eine Gnadenfrist haben und nach welchen Kriterien dann die Tiere ausgewählt werden, die sterben müssen, das weiß nur Zoodirektor Dag Encke. Über den Zeitplan schweigt er sich allerdings aus. (pp)

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