22. Dezember 2023

Kryptowährungen in der Praxis: So ist der Stand in Europa

Wer vertraut schon dem Fiat-Geld? Die Gelddruckmaschinen der Europäischen Zentralbank drucken Kapital, welches über keinen Gegenwert verfügt. Seit der Entkopplung des Goldstandards inmitten des Vietnamkriegs durch die USA bieten Fiat-Währungen wie Euro und US-Dollar keinen realen Gegenwert mehr.

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Kryptowährungen in der Praxis ©unsplash.com

Zuletzt die Finanzkrise 2008/2009 eröffnete auch dem letzten Kritiker den mangelhaften Wert der gedruckten Gelder. Bitcoin und andere Kryptowährungen setzen diesen Finanzinstrumenten etwas entgegen: dezentrale Währungen ohne Kontrolle der Finanzbehörden und Banken. Viele Branchen setzen mittlerweile auf die neuen Währungen, jedoch sind es vor allem Unternehmen aus digitalen Branchen, wie dem iGaming oder dem E-Commerce. Beispielsweise müsst man dann auch keine Casino Gewinne versteuern, wenn sie aus Kryptos bestehen und die Wallet nicht von Institutionen eingehen werden kann. In welchen Bereichen die Kryptos noch zum Einsatz kommen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Das Finanzsystem verliert zunehmend Vertrauen

In früheren Jahren – bis Ende der 60er-Jahre – war der Goldstandard ein Garant für die Geldmenge eines Landes. Im Jahr 1971, unter dem amerikanischen Präsidenten Nixon, wurde der „Goldstandard“ aufgehoben. Das lag wohl an den enormen und teils ausufernden Kosten des Vietnamkriegs. Eine Lösung musste her, welche sich inflationär auswirkte. Mittlerweile sind die Devisen auf der Welt nicht diese Werte überhaupt wert, welche auf dem Papier stehen. Inwiefern sich das auswirkt? An steigender Inflation und besonders dem Vertrauensverlust der Bevölkerung in zahlreichen Staaten.

Seit Jahren befindet sich die Welt in vielen Krisen. Egal, ob wirtschaftlicher oder geopolitischer Natur. Immer mehr Rufe werden laut, den Goldstandard wieder einzuführen. Nur dieser beziffert das tatsächliche „Vermögen“ eines Landes. Keine Kompromisse und keine Täuschungen, die sich sowieso wieder im Wertverlust des Geldes widerspiegeln. Aktuell ist die Leitwährung – der US-Dollar – nicht durch Gold gedeckt. Inwiefern diese Währung die Zahlen auch wert ist, bleibt fraglich. Doch welche Alternativen bleiben übrig?

Brandaktuell sorgt die weltweite Inflation für Ärger. Steigende Preise und die Entwertung von Kapitalanlagen erinnern an die letzte Finanzkrise im Jahr 2008. Damals wurde übrigens der Bitcoin erfunden und anfangs belächelt. Doch mittlerweile haben sich Kryptowährungen etabliert und stellen eine echte Alternative dar. Besonders der Bitcoin, welcher eine Marktkapitalisierung von rund 820 Milliarden US-Dollar darstellt. Diese Summen sind nicht mehr wegzudenken und vor allem zu ignorieren. Speziell, wenn davon auszugehen ist, dass aufgrund Verknappung und weiterer Finanzkrisen der Bitcoin weiter an Wert gewinnen wird.

Bitcoin und Europa – Klimaschutz und Verbotsversuche

Kritiker gegenüber neuen Technologien existieren immer. Besonders, wenn sich die regulären Finanzinstrumente bedroht sehen. Aber gerade diese haben mit hoch spekulativen Methoden und diversen Machenschaften wie die Immobilienblase für enorme Verluste der Anleger gesorgt. Das Vertrauen in Fiat-Geldsysteme ist getrübt. Auch die Zinspolitik der letzten Jahre sorgt eher für Frust statt Vergnügen. Nicht nur in Europa. Anleger finden kaum eine Gelegenheit, Geld sinnvoll zu sparen. Mittlerweile sind wir wieder bei der Kopfkissen-Methode angelangt. Also Ersparnisse klassisch unter dem Kopfkissen zu verstecken.

Sogar Versuche Kryptowährungen zu verbieten wurden in Europa unternommen. Warum? Klimaschutz! Bitcoin wird durch komplizierte Rechenaufgaben erzeugt, indem Blöcke in der Blockchain gefunden werden. Das kostet Strom, und zwar nicht zu knapp. Weil Bitcoin (und viele andere Coins) durch das aufwendige Proof-of-Work Verfahren generiert werden. Doch das Europäische Parlament erteilte den Kritikern kürzlich eine klare Absage. Es wird kein Verbot von Kryptowährungen innerhalb Europas geben.

Sicherlich ist auch einer der Gründe, dass „Bitcoin-Mining“ kaum innerhalb der EU stattfindet. Hier sind die Energiekosten einfach zu hoch und es lohnt sich kaum, eigene Mining-Projekte zu beginnen. Also wird der Strom der Miner außerhalb der Europäischen Union genutzt. In China zum Beispiel. Oder in kälteren Regionen in Russland, wo der Strom verhältnismäßig günstig ist. Innerhalb Deutschlands, dem wirtschaftlich stärksten Land der EU, ist zumindest ein generelles Verbot vom Tisch. Im Europäischen Parlament wird sogar über eine Taxonomie, also Integration, in den Finanzmarkt debattiert. Gute Vorzeichen für Kryptos in Europa!

Erste Regulierungsversuche von Kryptowährungen in Europa

Ein Verbot wird nicht stattfinden. Dennoch blicken viele Regierungen in Europa skeptisch auf Bitcoin. Mit teils übertriebenen Maßnahmen sollen die Kryptowährungen nun reguliert werden. Doch, auf welcher Basis überhaupt? Nur die Miner validieren Transaktionen. Zudem ist der Bitcoin komplett dezentraler Natur. Regierungen und Behörden haben kaum eine Chance, Zugriff auf Daten zu erhalten. Genau deswegen ist die Skepsis der Behörden so groß. Gut, derart ausufernde kriminelle Aktivitäten wie zu Beginn des Darknets können auch von den Behörden nachvollzogen werden.

Aber eine grundsätzliche Regulierung dürfte sich als schwierig gestalten. Also versuchen die Länder die Wallets – digitale Brieftaschen – zu kontrollieren und Transaktionen zu bestimmen. Kein leichtes Unterfangen, weil auch die Entwickler ständige Sicherheitsmaßnahmen treffen. Einige wichtige EU-Personen, wie die Chefin der Europäischen Zentralbank – Christine Lagarde – versuchen sogar Bitcoin zu relativieren. Also Kryptowährungen als wertlos zu bezeichnen. Stattdessen wird ein digitaler Euro geplant. Allerdings wird sich dieser kaum durchsetzen, weil die Menschen innerhalb Europas größtenteils das Vertrauen in die Politik der Europäischen Zentralbank verloren haben. Erst im Jahr 2008 (Finanzkrise) und spätestens zum jetzigen Zeitpunkt, der steigenden Inflation.

So sieht die Akzeptanz in Europa beim Thema Bitcoin aus

Immerhin, laut Umfragen befindet sich Europäische Union noch vor den USA beim Thema Akzeptanz der Bevölkerung. An erster Stelle stehen Staaten in Südamerika wie El Salvador und Argentinien. Aber Länder wie Paraguay planen ernsthaft die vollständige Integration von Kryptowährungen in die Finanzsysteme. Danach kommen gleich viele asiatische Länder, allen voran Japan. Hier ist die Entwicklung deutlich weiter als in Europa. Es ist keine „besondere“ Sache, eben im Restaurant mit Bitcoin zu zahlen.

Innerhalb Europas befinden sich die meisten Länder auf derselben Entwicklungsstufe. Gekoppelt an europäische Gesetze, existiert kaum Spielraum. Immerhin, die Niederlande und Deutschland bieten bereits jetzt Bitcoin-Geldautomaten und sogar Banken, die Bitcoin als Zahlungsmittel validieren. Dennoch hinkt Europa im internationalen Vergleich noch etwas hinterher. Wichtig ist die Tatsache, dass ein Verbot vom Tisch ist und ernsthafte Versuche zur Regulierung unternommen werden. Immer wenn Finanzsystem „reguliert“ werden, ist dies ein klares Zeichen zur Akzeptanz auch seitens der Behörden.

In den USA bleibt die Thematik spannend. Einige Bundesstaaten verlangen von Unternehmen die Meldung von Besitztümern von Kryptowährungen. Auch hier unternimmt die Regierung Versuche, den Markt zu regulieren. Doch in den USA hängt die Krypto-Stimmung immer ein wenig von den Präsidentschaftswahlen ab. Die Demokraten (derzeit regierend) sind eher skeptisch, während die Republikaner dem Thema Bitcoin offener gegenüberstehen. Dennoch zählen die USA weltweit zu den Ländern, welche eher positiv in die Richtung Bitcoin-Akzeptanz tendieren.

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