8. Dezember 2023

Löwen: Riesenbrocken in Flensburg – neuer Damen-Coach

Nach dem überzeugenden 33:28-Erfolg über den TVB Stuttgart stehen die BHC-Löwen vor einem der größten Brocken überhaupt. Sie müssen am heutigen Mittwoch (13.12.) um 19:30 Uhr im Achtelfinale des DHB-Pokals bei der SG Flensburg-Handewitt antreten. Gute News gibt es vom BHC-Damen-Team. Es bekommt mit Kerstin Reckenthäler eine renommierte Trainerin.

Der BHC baut auch in Flensburg auf den formstarken Mads Andersen (M.) – © Jochen Classen

Favorit Flensburg befindet sich derzeit in Topform. „Wir haben gegen Stuttgart in großen Teilen sehr gut gespielt“, lobt Trainer Jamal Naji. „Der Matchplan wurde sehr strikt verfolgt. Das war auffällig.“ So geriet der Sieg über die Schwaben zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr.

An diese Leistung möchten die Löwen am Mittwochabend gerne anknüpfen. Doch eins steht fest: Selbst wenn das gelingt, sind sie in Flensburg klarer Außenseiter. „Wenn Flensburg nicht seinen besten Tag hat, müssen wir da sein“, sagt Naji, der weiß: „Wenn wir zehn Spiele gegen die SG absolvieren, wird es schwierig, eine positive Bilanz herauszuholen. In einem einzigen ist aber immer alles möglich.“

Die Hoffnung, dass die Flensburger die Tür für den BHC zumindest ein bisschen aufmachen, ist da, aber aufgrund der momentanen Form nicht riesig.

In der Bundesliga haben die Nordlichter mit acht Siegen in Serie wieder Anschluss zur Tabellenspitze hergestellt. Der knappste Erfolg dieser Achter-Serie war mit vier Toren Unterschied über Balingen (32:28). Mit satten zehn Treffern Abstand gewann die Truppe von Nicolej Krickau in Gummersbach (42:32), gegen Leipzig und Melsungen (jeweils 34:24).

„Der Gegner ist nicht mehr mit dem zu vergleichen, auf den wir im Hinspiel getroffen sind“, weiß Naji. In einer Phase, in der die Flensburger gerade dabei waren, sich unter ihrem neuen Trainer zu stabilisieren, unterlagen die Bergischen nach ordentlicher Leistung 28:33. Danach kassierte der Meisterschaftsanwärter noch eine Niederlage in Stuttgart, bevor er seit Mitte Oktober zum erfolgreichsten Team der HBL avancierte.

Mit 24:6-Punkten fehlen nur noch zwei Zähler zur Doppelspitze Magdeburg/Berlin. Während die SG auf Simon Pytlick verzichten muss, ansonsten aber nahezu in Bestbesetzung mit herausragenden Spielern wie Kay Smits, Lasse Möller, Jim Gottfridsson oder Johannes Golla sowie den überragenden Torhütern Kevin Möller und Benjamin Buric antreten kann, hat der BHC größere Probleme.

BHC-Torhüter Peter Johannesson  – © Archivfoto Jochen Classen

Tom Kare Nikolaisen, Aron Seesing und Isak Persson fehlen weiterhin, dazu geht derzeit eine Krankheitswelle durch die Mannschaft. Christopher Rudeck und Noah Beyer fehlten aus diesem Grund gegen Stuttgart. Ob einer der beiden in den Kader zurückkehrt, entscheidet sich kurzfristig.

„Wir müssen insgesamt schauen, wer uns zur Verfügung steht“, sagt Naji, der trotzdem die Minimalchance nutzen möchte, um im Lostopf für das Viertelfinale zu sein. Das wird am Donnerstag um 13 Uhr in Köln ausgelost und live auf dem Youtube-Kanal der LIQUI MOLY HBL sowie bei Dyn übertragen.

Kerstin Reckenthäler kommt als neue Damen-Trainerin

Der Führung der BHC-Damenabteilung ist ein Coup gelungen. Sie hat die 1. Liga-Erfolgstrainerin Kerstin Reckenthäler für die neue Saison verpflichtet.

Seit sieben Jahren arbeitet die Damenabteilung unter dem Dach des BHC an ihrem ehrgeizigen Ziel: Aufstieg in die 1. Bundesliga. Sechsmal wurde die 1. Damenmannschaft in dieser Zeit Meister der jeweiligen Liga und tritt in dieser Saison in der 3. Liga, Staffel Süd-West an. Mit Beginn der Winterpause liegen die Löwinnen auf Platz 2 – punktgleich mit dem Tabellenführer.

Die erfolgreichen BHC-Damen – © Archivfoto Jochen Classsen

Kerstin Reckenthäler, derzeit noch beim Erstligisten HSV Solingen-Gräfrath unter Vertrag, erklärt diesen Schritt:  „Mich hat das Projekt und das dahinterstehende Konzept sofort begeistert. Hier sind Menschen mit Handball-Sachverstand am Werk und die haben einen sehr guten Plan für den zukünftigen Weg der BHC-Damenabteilung. Zudem ermöglicht der BHC es mir, meine Lebensbereiche besser aufeinander abzustimmen, so dass sich die Doppelbelastung der vergangenen Jahre endlich reduziert.“

Neben dem langfristig angelegten Konzept hat sie besonders die geschaffene Infrastruktur begeistert: „Die Bedingungen mit eigener Trainingshalle an der Kanalstraße in Solingen und den dort einmaligen Voraussetzungen wie Athletik-Bereich und Physiotherapie-Praxis direkt im Haus, sind herausragend und gerade im Frauenhandball eine absolute Seltenheit!“

„Es spricht für unsere Arbeit, dass wir eine Trainerin wie Kerstin für unser Projekt begeistern konnten!
Kerstins Trainer-Philosophie entspricht genau unseren Vorstellungen, ihre Fähigkeit junge Talente zu
entwickeln, ist auch Teil unserer Konzeption und somit eine absolute Bereicherung“, kommentiert die
Sportliche Leiterin Assina Müller die Neuverpflichtung.

Ob Kerstin Reckenthäler in der 3. oder doch schon in der 2. Liga starten wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt selbstverständlich noch nicht fest. „Natürlich würde ich mich freuen, wenn wir es für die nächste Saison schon in die 2. Liga schaffen, aber ich nehme auch die Herausforderung 3. Liga an. Hier ist der Weg das Ziel und daher habe ich mich auch für einen längerfristigen Vertrag mit dem BHC entschieden.“

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