10. Oktober 2023

Ralf Silberkuhls Boltzmann-Tanzfilm wird in Tunesien gezeigt

Ritterschlag für einen Geniestreich! Der Wuppertaler Filmemacher Ralf Silberkuhl hat in Kooperation mit der Uni-Professorin Dr. Barbara  Rüdiger und em Tänzer Jean Laurent Sasportes den Film „Ludwig Eduard Boltzmann - the role of chaos in thermodynamics“ produziert, der sich mit den Theorien des Physikers und Mathematiker Ludwig Eduard Boltzmann (1844-1906) auf tänzerische Weise auseinandersetzt.

Die Gaste aus Wuppertal waren begeistert von der Gastfreundlichkeit der Mitsrbneiterinnen und Mitarbieter der Universotät Tunis. Hinten rechts: Prof. Dr, Barbara Rüdiger und Ralf Silberkuhl – © Ralf Silberjuhl

Dieses außergewöhnliche Werk wird jetzt auf Initiative der Mathematikprofessiorin Dr. Barbara Rüdiger bei der internationalen Tagung „Stochastics in Mathematical Finance and Physics“ (16. -20.10.) in Hammamet (Tunesien) gezeigt.

Der Film ist zudem Grundlage für das Training vom 11 tunesischen und deutschen Studierenden, die in der Woche vor der Tagung im Rahmen eines vom „Deutschen Akademischen Austauschdienst“ (DAAD) geförderten Austauschprojektes „Ta‘zis Arabische Transformationen – Kurzmaßnahmen 2023“ didaktisch geschult werden.

Insbesondere erweist sich der Film als ideal, um zu verdeutlichen, wie die Überschneidung deterministischer Bewegungen aus der klassischen Mechanik das chaotische Verhalten eines Gases im Vakuum verursacht, das expandiert und somit den Gesetzen der Thermodynamik folgt.

Idee kam beim Besuch des Pina Bausch Tanztheaters

Prof. Dr. Barbara Rüdiger leitet an der Universität Wuppertal im Fachbereich Mathematik den Lehrstuhl Stochastik. Seit vielen Jahren forscht sie zu dem wissenschaftlichen Werk des Physiker und  Mathematikers Ludwig Eduard  Boltzmann.

Bei einem Besuch des Pina Bausch Tanztheaters kam ihr die Idee zu einem Tanztheater-Vortrag. Sie suchte sich Unterstützung bei dem Choreografen und Tänzer des Tanztheaters Pina Bausch Jean Laurent Sasportes, der vor seiner Karriere als Tänzer ein paar Jahre Naturwissenschaften  studierte.

Gedankenaustausch zwischen tunesischen und und deutschen Studentinnen – © Ralf Silberkuhl

Zusammen entwickelten sie Choreografien zu verschiedenen Phänomenen der Thermodynamik, mit denen man die Theorien von Boltzmann ohne physikalisches Grundwissen vermitteln kann.

Maßgeblich an dem Projekt war auch der Fotograf und Filmemacher Ralf Silberkuhl beteiligt. Er entwickelte verschiedene Videosequenzen für eine erste Bühnenfassung von „Am Anfang war das Chaos“, die vom Publikum begeistert gefeiert wurde.

Schnell entstand die Idee von einer Filmfassung des Bühnenstücks. Der jetzt in Tunesien vorgestellte Film, produziert von der Bergischen Universität Wuppertal und der 6tant – Kommunikation durch Ralf Silberkuhl, ist der Zwischenschritt zu einem Langfilm über das Leben und Werk Boltzmanns.

Drei physikalische Versuche werden dargestellt

Es werden drei Versuche zur Thermodynamik tänzerisch dargestellt: erster thermodynamischer Hauptsatz (Impuls- und Energieerhaltung), mathematische Verteilung von Gasmolekülen in zwei Räumen, sowie das deterministisches Verhalten von elastischen Bällen, die  zu erst in einer und dann in zwei Dimensionen (chaotisch) kollidieren und wieder abstoßen. Dadurch wird insbesondere auch das durch Boltzmann bekannte Problem der Irreversibilität komplexer Systeme verdeutlicht.

Während der Vorbereitungen auf die Konferenz filmte Ralf Silberkuhl die Studierenden bei ihren Ausführungen um per Videoanalyse die Vorträge zu optimieren.

Unterwegs mit ihren Gastgeberinnen auf Sightseeing-Tour in Tunis: Dr. Barbara Rüdiger (2.v.r.) und Ralf Silberkuhl (l.) – © Ralf Silberkuhl

Die Reise wurde möglich durch die Unterstützung der DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst ) und den Universitäten Tunis „El Manar“ und Wuppertal.

Neben der Arbeit an der Universität von Tunis konnte die bergische Delegation auch einiges von der Stadt und den Menschen kennenlernen.

Tief beeindruckt waren die Wuppertalerinnen und Wuppertaler von der herzlichen Gastfreundschaft der Uni-Mitarbeiter und ihrer Familien, die ihren Gästen viele versteckte Highlights abseits der Touristenströme zeigten. Heute (15.10.) geht es weiter zum Tagungsort nach Hammamet. (rs)

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