25. August 2023

Lore Duwe: Tränenreicher Abschied von „Striekspön“

In ihrer Kolumne „Mal unter uns…!“ kommentiert die beliebte Wuppertaler Schauspielerin, Tänzerin, Sängerin und Autorin Lore Duwe das Stadtgeschehen damals wie heute aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel.

Lore Duwe eingerahmt von Oberbürgermeister Dr. Uwe Schneidewind (l.) und MdB Helge Lindh (r.) beim Abschiedskonzert von „Striekspön“ – © Lore Duwe

Mal unter uns! „Tränen lügen nicht“, so sang sich Michael Holm einst in unsere Herzen. Und der Ur-Wuppertaler Wolfgang Sauer erfreute uns mit dem Schlager „Du hast ja Tränen in den Augen“.

Lange wurden auf dem Laurentiusplatz keine Tränen mehr vergossen. Bis zu dem Tag, an dem sich die Kult-Mundart-Gruppe „Striekspön“ in einem letzten Konzert nach einer 50jährigen Band-Geschichte von ihren Fans verabschiedeten. Die Streichhölzer sind erloschen. 

Mit ihren Liedern und Texten, die unter die Haut gehen, liessen Paul Decker & Co. noch einmal die Geschichte ihrer geliebten Heimatstadt Wuppertal musikalisch Revue passieren. 

Es schien, als sei auch Petrus ein „Striekspön“-Fan. Denn kurz vor Beginn des Abschiedkonzerts vertrieb die Sonne die dunkeln Wolken. Der Regen hörte auf.

Gemeinsam mit der Band sangen die Wuppertaler die Striekspön-Hymne „Vie all tosamen sind Weitjes un Jonges aussem Tal“. Aus den Augen vieler der über 1.000 Zuschauer kullerten Tränen. Abschiedsschmerz. Handy-Lichter wurden geschwenkt. Der Laurentiusplatz bebte.

Die Wuppertaler Kult-Mundart-Band „Striekspön“ beim Abschiedskonzert auf dem Laurentiusplatz – © Lore Duwe

Die Liebe für die Heimatstadt war förmlich greifbar. Geht diese vielleicht ein Stück weit durch die Auflösung der Band verloren? Aber „Niemals geht man so ganz“, sang Trude Herr einst. Und so sorgte Bandleader Paul Decker am Ende des Konzerts doch noch für einen Hoffnungsschimmer und ein Trostpflaster.

„Na ja, et gibt ja vielleicht noch ein paar kleine Auftritte, wenn wir eingeladen werden“, liess er durchblicken. Für mich als Zuschauerin und als Wuppertaler „Plattkallerin“ war diese Ansage ein kleiner Trost.

Meine prominenten Sitz-Nachbarn beim „Striekspön“-Abschiedskonzert, Wuppertals Oberbürgermeister Dr. Uwe Schneidewind und der  SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh, teilen diese Hoffnung mit mir. 

In meinen Ohren klingt die „Wopperdahler“ Hymne nach: „Et Lehnchen vom Tippen-Tappen-Tönchen“. Da heisst es im Text: „Ob a`m Ölberg, oder Loh, ob am Dönberg oder Zoo, vie sehn us“

Wir hoffentlich auch!

Ihre Lore Duwe / Euer Lörken

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