26. April 2023

Mandred Osenberg: Vom Wuppertaler zum Insulaner

Wo er ist, da ist der Erfolg vorprogrammiert. Als Kicker und Handballer, als Trainer führte Manfred Osenberg die Beyeröhder Handballgirls bis ins Deutsche A-Jugendfinale, als Manager die Wuppertaler Frauen in die erste Bundesliga. 

Manfred Osenberg (2.v.l.) mit WSV-Legende Günter „Meister“ Pröpper (2.v.r.), dem Unternehmer und Sport-Mäzen Bernd Bigge (r.) und dem Fussball-Funktionär Klaus Jend

Die größten Erfolge feierte Osenberg, 44 Jahre erster Vorsitzender des Vereins Bergische Sportpresse, als Journalist, Buchautor und Verleger. Seit einem Jahrzehnt lebt der vielseitige Familienvater auf der kleinen Ostfriesischen Insel Wangerooge in seinem 1993 gebauten Haus am Alten Deich. Und das hat seinen Grund.

„Mach doch so etwas auch mal bei uns“, wurde Manfred Osenberg vor rund 15 Jahren unter anderem vom Metzger-Ehepaar Drees aufgefordert. Mit „so etwas“ war eine illustrierte Inselzeitung gemeint.

Nach dem Vorbild der drei Sportmagazine Bergische Handballzeitung, Fußball-Report und der Tennis- und Golfzeitung „Matchball“, die der Insulaner zuhause in Wuppertal seit Jahrzehnten mit Erfolg als Verleger herausgebracht hat.

Manfred Osenberg (l.) im Gespräch mit Fussball-Gott Uwe Seeler im Rahmen einer Preisverleihung an den Wuppertaler Journalisten und Verleger in Hamburg

Der viel beschäftigte Mann, der Mitte Mai 2023 bereits 77 Jahre alt wird, freundete sich nach und nach mit dem Gedanken an. Und im Frühjahr 2009, also vor 14 Jahren, war es dann soweit.

Zusammen mit dem leider verstorbenen Wuppertaler Fotografen Kurt Keil und dem Autor dieses Artikels machte er sich auf den Weg auf seine Lieblingsinsel, wo er schon im Vorfeld die ersten Fäden für sein neues Projekt unter dem friesischen „MOIN“ als griffigen Namen für das zukünftige Insel-Magazin geknüpft hatte.

FOTOS: Kurt Keil – Jochen Classen – Odette Karbach

Was noch ausstand, war ein Besuch beim damaligen Bürgermeister Holger Kohls, der das jüngste Kind im Verlag Osenberg noch absegnen sollte. Erheblich leichter gesagt als getan. Denn der Bürgermeister hatte wohl von Osenbergs Absicht gehört, war aber pikiert darüber, dass man ihn nicht zuerst gefragt hatte.

Unter Kollegen: Manfred Osenberg (r.) mit dem Journalisten und TV-Moderator Dieter Kürten („ZDF-Sportstudio“). Im Hintergrund Hans Geid

In einem denkwürdigen Gespräch gelang es dem Wuppertaler Verleger und Journalisten Kohls davon zu überzeugen, dass „Moin“ als publizistisches Aushängeschild genau das sei, was Wangerooge noch brauchte und er damit auch nicht in Konkurrenz zum seit vielen Jahren etablierten „Inselboten“ treten wolle. „Ich werde der Zeitung auch nie ein Interview geben und möchte auch nicht darin erscheinen“, so Bürgermeister Holger Kohls zum Abschluss der Unterredung.

Ein Standpunkt, den das Insel-Oberhaupt aber bald revidierte, denn die MOIN von Wangerooge schlug mit frischen Stories und den großartigen und großformatigen Fotos von Kurt Keil, dem „Meister der Linse“, bestens ein und bot für die Inselbewohner wie auch für die Urlaubsgäste unterhaltsamen Lesestoff.

Die „MOIN-Connection“: Manfred Osenberg (hinten Mitte) mit Friedemann Breuer (l.), Fotograf Kurt Keil (vorne) und Ehefrau Grete sowie Kapitän Hermann Goldschweer (hinten rechts)

Die einige Tausend Leserinnen und Leser, die ihre „Moin“ in den Inselmärkten und auch auf dem Festland im Abonnement beziehen, wundern sich darüber, dass der Stoff dafür auf der kleinen Insel nie ausgeht.

Große und kleine Ereignisse, Aktuelles und Nostalgisches, Porträts von bemerkenswerten Gästen und Inselbewohnern, Wichtiges und Amüsantes, all das wird in der „Moin“ anschaulich dargestellt, illustriert durch die fantastischen Fotos von Evelyn Genuit, die seit Jahren auch den „Moin-Kalender“ bebildert.

Inzwischen ist Osis Hochglanzmagazin mit 88 Seiten an der ganzen Nordseeküste ungemein beliebt. Wer Osenbergs Wangerooge-Aktivitäten schildert, der darf auch die drei reich bebilderten Bücher über „seine“ Insel nicht vergessen.

Manfred Osenberg vor einem Poster mit der legendären Bundesliga-Mannschaft des Wuppertaler SV

„Seine“ Insel, das passt inzwischen, denn seit Mitte dieses Jahres 2018 hat Manfred Osenberg seinen ersten Wohnsitz vom Langerfelder Ehrenberg auf die östlichste der „Sieben zum Verlieben“ verlegt.

Allerdings ohne seine älteren verlegerischen Kinder zu vergessen. Alle drei haben nämlich in diesem Jahr ebenfalls Geburtstag: Die Bergische Handballzeitung BHZ (wird inzwischen von seiner Tochter, der ehemaligen Jugend-Nationalspielerin Steffi redigiert) wird 45 Jahre alt, der „Fußball-Report“ stolze 40 Jahre, und der „Matchball“ ist seit genau 35 Jahren auf dem Markt.

Dazu passt bestens, dass der „Neu-Wangerooger“ (1.200 Einwohner) in diesem Jahr sein 55-jähriges Berufsjubiläum als Journalist feiert. Da werden natürlich viele Erinnerungen wach.

Manfred Osenberg beim Hemdenkauf in der Boutique von WSV-Star Gustl Jung

Zum Beispiel an die Einsätze im Trikot der Westdeutschen Sportpresse, als 20.000 Zuschauer Manfred Osenberg an der Seite des legendären Stanley Matthews gegen die Weltmeister Fritz Walter oder Helmut Rahn zuschauten.

Natürlich steht der Fußball auch heute noch in Osenbergs Fokus. Die Wuppertaler  Monatszeitschrift Fußball-Report entsteht auf Wangerooge. Und auch die wackeren Inselkicker werden von ihm gesponsert. „MOIN von Wangerooge“ – den Gruß auf der Vorderseite der Trikots kennt man inzwischen auch in Kenia, Südafrika, Brasilien und anderen Ländern. 

Überall da, wo die kernigen Kicker von TuS Wangerooge ihre Spuren hinterlassen.

Text Friedemann Bräuer

 

Ein Prost auf das Insel-Magazin MOIN: Manfred Osenberg (2.v.l.) mit Friedemann Breuer (l.) und dem Ehepaar Mann

 

Link zur Homepage von OSENBERG-SPORTPRESSE:

http://www.osenberg-sportpresse.de

Link zu Homepage MOIN von Wangerooge:

http://www.moin-von-wangerooge.de

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