26. März 2023

Circular Valley weckt ’schlafenden Riesen‘ Kreislaufwirtschaft

Das große Finale für die aktuelle Förderrunde der Initiative für die Circular Economy: 14 Startups präsentierten Ideen, die Milliarden Tonnen von Emissionen verhindern können. Rückenwind kam es aus Wirtschaft und Politik. Es gibt eine Emission, die sogar von Circular Valley®, der Initiative für Kreislaufwirtschaft, sehr geschätzt wird.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des DemoDays – © Jan Turek/Circular Valley®

Es ist der Geräuschpegel nach den Präsentationen der internationalen Startups beim DemoDay. Der war nun beim großen Finale der aktuellen Förderrunde besonders hoch, da die jungen Unternehmen aus der ganzen Welt Ideen präsentierten, mit denen sich Milliarden Tonnen von Abfällen und CO2 vermeiden sowie Milliarden Kubikmeter Wasser retten lassen. Entsprechend groß war das Interesse aus der etablierten Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.

Die Entscheiderinnen und Entscheider diskutierten intensiv mit den Startups, die unter anderem eine Wasserentsalzung mit Solarenergie, eine Plattform für den Handel mit industriellen Abfällen und wiederverwertbare Boxen für den E-Commerce entwickelt haben.

NRW-Ministerin Mona Neubaur lobt Startups

Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW und Schirmfrau des Circular Valley®, verdeutlichte beim DemoDay, was die Startups leisten: „Unser Wirtschaftsleben auf den Kopf zu stellen, von der Linie zum Kreis zu bringen – das ist die Aufgabe, derer sich das Circular Valley® annimmt. Und welches Potential hier zusammenkommt, das sehen wir heute wieder an vielen beeindruckenden Beispielen.“

Mona Neubaur erläuterte den Weg zu Klimaneutralität, Rohstoffleichtigkeit und Nachhaltigkeit. „Wir brauchen funktionierende Geschäftsmodelle, die eine Kreislaufführung möglich machen: Nutzen statt Besitzen, intelligente Matching-Plattformen, auf denen Produkte ein zweites, drittes oder vierte Leben führen, und viele mehr“, sagte die Landeswirtschaftsministerin.

Dr. Carsten Gerhardt (links) und Dr. Johannes Velling, Abteilungsleiter Digitalisierung, Startups und Dienstleistungen im Landeswirtschaftsministerium auf der Bühne vom DemoDay – © Jan Turek/Circular Valley®

Matching ist eines der zentralen Ziele von Circular Valley®. Die Initiative macht die erweiterte Rhein-Ruhr-Region zum globalen Hotspot der Kreislaufwirtschaft, zum Silicon Valley der Circular Economy. Sie bringt Startups aus der ganzen Welt nach NRW und unterstützt sie dabei, ihr Geschäftsmodell weiterzuentwickeln – mit hochkarätigen Coaches und Mentoren und, indem sie sie mit möglichen Partnern aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammenbringt.

Die 14 Startups, die nun im Circular Valley® waren, brachten für die möglichen Matches Ideen zu grünem Bauen, erneuerbaren Energien, Plattformen, Wasseraufbereitung und Abfallmanagement mit.

Wirtschaftlicher Erfolg ist Sicherung der Zukunftsgrundlagen

Viktor Haase, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, ordnete diese Entwicklung beim DemoDay in den politischen Kontext ein. Die Circular Economy sei ein „schlafender Riese“ in Nordrhein-Westfalen, den man nun wecken wolle. Die Landesregierung werde in den nächsten Monaten ebenso wie der Bund eine Strategie zur Kreislaufwirtschaft vorlegen.

„Wenn wir schon Rohstoffe importieren müssen, dann sollten wir das nur einmal machen und sie dann im Kreis führen“, sagte Haase. Und an die Circular-Valley®-Startups gerichtet: „Ihr wirtschaftlicher Erfolg ist die Sicherung unserer Zukunftsgrundlagen.“

Wer beim Wecken des schlafenden Riesen wesentlich helfen kann, erläuterte Dr. Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia Versicherungen, die von Anfang an Teil der Initiative Circular Valley® ist. Die Summe, die für den Klimaschutz zusätzlich pro Jahr erforderlich sei, könne der Staat unmöglich alleine aufbringen, dafür brauche es auch die Privatwirtschaft, sagte Eurich. Versicherungen seien in diesem Kontext verlässliche Kapitalgeber.

Marc Diefenbach von „rhinopaq“ – © Jan Turek/Circular Valley®

Sie managten insgesamt rund 1,8 Billionen Euro und werden diese immer stärker in nachhaltige Projekte investieren. Die Barmenia hat dazu sogar eine Gesellschaft für innovative Geschäftsmodelle gegründet: BNS, kurz für Barmenia next strategies.

Wie Startups und etablierte Wirtschaft besser zusammenkommen können, diskutierte Circular-Valley®-Initiator Dr. Carsten Gerhardt zum Abschluss des DemoDays mit Dr. Johannes Velling. Er hat in verschiedenen Projekten von Bund und Land (unter anderem „Exist“ und mit dem HighTech-Gründerfonds) rund 5000 junge Unternehmen gefördert.

Seine Ratschläge: Mehr klappern, um die eigenen Ideen noch besser zu verkaufen. Größer denken, also über die eigene Region hinaus. Und eine gemeinsame Kultur mit den großen Unternehmen finden.

Nach dem DemoDay ist vor dem DemoDay

Auch nach dem DemoDay geht die Arbeit für die Kreislaufwirtschaft im Circular Valley® mit vollem Schwung weiter. Dabei weiß die Initiative einen weiteren Partner an ihrer Seite, mit dem sie nun eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnete: mit dem Global Entrepreneurship Centre (GEC). Die Gesellschaft hilft Startups, ihr Geschäftsmodell zu skalieren und fit zu machen für die nächsten Investorenrunden.

Unter den Startups, die ihre Ideen beim DemoDay vorgestellt haben, waren gleich mehrere, die nun vom GEC unterstützt werden. Auch ein Thema, das für den angenehm hohen Geräuschpegel bei den Gesprächen im Circular Valley® sorgte.

Link zur Homepage von Circular Valley:

http://www.circular-valley.org

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