24. Februar 2023

BHC: Schmerzhafte Niederlage gegen Stuttgart

Schmerzhafte 25:26 (15:13)-Heimniederlagen gegen den TVB Stuttgart! Eine Minute vor Schluss hat der Bergische HC noch den Trumpf des Balles beim 25:25 gegen den TVB Stuttgart in der Hand. Doch der letzte Angriff verpuffte. Bei angezeigtem passiven Spiel bekamen die Löwen den Ball nicht gefährlich auf das Tor, und als er Wurf unbedingt erfolgen musste, konnte es Linus Arnesson nur aus ganz spitzem Winkel versuchen.

Linus Arnesson hatte Pech mit dem letzten Wurf– © Archivfoto Jochen Classen

Bis auf fünf Sekunden hatte der BHC die Uhr heruntergespielt – doch das genügte nicht zum Punktgewinn. Mit einem Verzweiflungspass brachten die Schwaben den Ball nach vorne, erhielten einen Siebenmeter und bescherten den Gastgebern vor 2673 Zuschauern in der Unihalle eine 25:26- Niederlage.

Die Stimmung war nach einer derart unglücklichen Niederlage natürlich im Keller. In den 60 Minuten zuvor hatte sich dies nicht gerade abgezeichnet. Der BHC absolvierte zwar keine hochklassige Partie, blieb aber stets im Spiel und hatte auch den viel besseren Auftakt erwischt. Das Tempospiel funktionierte in den ersten Minuten. 4:1-, 7:4- und 11:7-Vorsprünge nach zum Teil schönen Treffern waren die Folge.

Fehler leistete sich die Mannschaft zwar immer wieder, Kapital schlugen die Gäste aber erst kurz vor der Pause daraus. Sie verkürzten auf 13:14. Frederik Ladefoged sorgte mit seinem Abschluss zum 15:13 dennoch für ein ordentliches Resultat zur Halbzeit. Je länger die Begegnung danach andauerte, desto größer wurden allerdings die offensiven Probleme. In der Deckung bekamen die Löwen viel gestoppt, auch wenn Peter Johannesson nicht mehr an so viele Bälle wie in der ersten Hälfte kam. In der Schlussphase nahm BHC-Coach Jamal Naji den Wechsel zu Christopher Rudeck vor, aber auch er hatte Probleme gegendiverse freie Würfe der Gäste.

Die kamen nämlich recht oft zu Gegenstößen nach Ballverlusten. Die Hausherren hingegen hatten diese kaum und mussten sich im Positionsangriff zu Toren kämpfen. Linus Arnesson gelang dies, auch Noah Beyer erzielte einige wichtige Treffer sowie das Tor des Tages. Er sprang fast rückwärts in den Kreis und war beim 25:25 zum fünften Mal erfolgreich. Dies war bei noch knapp fünf Minuten auf der Uhr der letzte BHC-Treffer. Die Teams neutralisierten sich nun völlig im gebundenen Angriff, so dass ein Unentschieden in der Luft lag. Bis zum letzten Pass der Hoffnung. Daniel Fernandez verwandelte den entscheidenden Siebenmeter und ließ seine Stuttgarter frenetisch jubeln.

Stimmen zum Spiel

Michael Schweikardt: „Der Spielverlauf war so, dass wir dem Rückstand lange Zeit hinterherlaufen und der BHC über 40 Minuten in Führung liegt. Wir haben trotzdem eine gute kämpferische Leistung gezeigt und nie aufgegeben. Wir haben immer den Anschluss gehalten und schaffen es Mitte der zweiten Halbzeit selbst in Führung zu gehen. Das Ende habe ich so im Handball auch noch nicht gesehen. Es war schon sehr besonders. Schlussendlich denke ich, dass ein Unentschieden heute fair gewesen wäre, weil wir ein Spiel auf Augenhöhe gesehen haben. Von daher sind wir heute der glückliche Gewinner. Hervorheben möchte ich, dass wir mit Daniel Fernandez momentan einen sehr guten und sicheren Sieben-Meter-Schützen haben. Das hilft uns. Und zudem kommt, dass Miljan Vujovic, als eigentliche Nummer zwei im Tor uns das Spiel ein Stück mit gewinnt. Er nimmt viele freie Bälle Weg, was uns insgesamt guttut und mich für ihn wirklich sehr freut. Er ist ein sehr talentierter junger Mann.“

Noah Beyer traf fünfmal ins Stuttgarter Tor – © BHC 06

Jamal Naji: „Glückwunsch an den TVB Stuttgart zum Sieg. Der letzte Pfiff der Schiedsrichter ist völlig richtig. Die Ansage dieses letzten Spielzuges, im American Football würde man „helly mary“ dazu sagen, muss man neidlos anerkennen. Chapeau dafür, auch wenn es natürlich bitter für uns ist, dass das dann so aufgeht. Ich muss ehrlich sagen, ich weiß immer noch nicht, wie wir das Spiel nicht gewinnen konnten. Ich finde, dass wir in der ersten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft mit der besseren Spielanlage sind. Mit plus zwei zur Pause schlagen wir daraus aber zu wenig Kapital. Dass es dann in der Halbzeit so ein enges Spiel werden könnte, haben wir uns gedacht. Am Ende des Tages ist es ein glücklicher, aber dann auch verdienter Sieg für Stuttgart, weil wir in der ersten Halbzeit trotz der Führung zu viele technische Fehler machen und in Summe das Duell der Tempostoß-Gegentore mit 5:11 verlieren. Dazu kommt, dass wir in der zweiten Halbzeit auch nicht mehr die Zweikämpfe gewinnen. So müssen wir am Ende in den sauren Apfel beißen und neidlos anerkennen, dass der TVB da heute cleverer war.“

Bergischer HC – TVB Stuttgart 25:26 (15:13)

Bergischer HC: Johannesson (1), Rudeck – Beyer (5), Schmitz, Stutzke (4), Weck (2), Arnesson (6/1), Babak (3), Szücs, Ladefoged (3), Nikolaisen (1), M ́Bengue, Scholtes, Gunnarsson, Persson. Trainer: Jamal Naji

TVB Stuttgart: Heinevetter, Vujovic – Häfner (1), Serrano Villalobos (2), Fernandez Jimenez (8/5), Hanusz, Lönn (3), Röthlisberger, Nicolaus (1), Forstbauer (2), Laube, Zieker, Müller (3), Pfattheicher (3), Maric (3), Sliskovic. Trainer: Michael Schweikardt

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