7. Februar 2023

Tanzfilm über Physiker Boltzmann feiert Premiere in Indien

Was für ein Ritterschlag! Die Wuppertaler Mathematikprofessorin Dr. Barbara Rüdiger und der bergische Filmemacher Ralf Silberkuhl sind von der Univeristät in Chennai IIT Madras (Indien) zur Konferenz „Popular Mathematics“ (13.-15.02.2023) eingeladen worden.

Ralf Silberkuhl: Foto-Künstler und Filmemacher – © Ralf Silberkuhl

Im Rahmen der Konferenz in Madras werden Barbara Rüdiger und Ralf Siberkuhl den in Wuppertal produzierten Film „Szenen aus dem Chaos“ präsentieren, der sich mit den Theorien des österreichischen Physikers und Philosophen Ludwig Eduard Boltzmann (1844-1906) auf tänzerische Weise auseinandersetzt.

Prof. Dr. Barbara Rüdiger lehrt an der Universität Wuppertal im Fachbereich Mathematik/Stochastik. Seit vielen Jahren ferorscht sie das wissenschaftliche Werk Boltzmanns. Bei einem Besuch des Pina Bausch Tanztheaters kam ihr die Idee zu einem Tanztheater-Vortrag.

Sie suchte sich Unterstützung bei dem Choreografen und ehemaligen Tänzer des Tanztheaters Pina Bausch: Jean Laurent Sasportes, der vor seiner Karriere als Tänzer Physik studierte.

Filmstill mit den Tänzerinnen Hsiao-Ting Lee, Sophia Otto, Francesca Pavesio, Emiko Tamura sowie den Musikern: Philip Kukulies, Sebastian De Jesus Lara Franco – © Ralf Silberkuhl

Zusammen entwickelten sie Choreografien zu verschiedenen Versuchen der Thermodynamik, mit denen man die Theorien von Ludwig Eduard Boltzmann ohne physikalisches Grundwissen vermitteln kann. An dem Projekt wurde zudem der Fotograf und Filmemacher Ralf Silberkuhl beteiligt. 

Er entwickelte verschiedene Videosequenzen für eine erste Bühnenfassung von „Am Anfang war das Chaos“, die 2018 begeistert gefeiert wurde. Schnell entstand die Idee einer Filmfassung des Bühnenstücks.

Der Film, der jetzt in Indien vorgestellt wird (Produktion Ralf Silberkuhl), ist der Zwischenschritt zu einem geplanten Langfilm über Leben und Werk von Ludwig Eduard Boltzmann.

Die Tänzerinnen Hsiao-Ting Lee, Sophia Otto, Francesca Pavesio, Emiko Tamura sowie die Musikern: Philip Kukulies, Sebastian De Jesus Lara Franco – © Filmstill Ralf Silberkuhl

Es werden drei Versuche zur Thermodynamik tänzerisch dargestellt (erster thermodynamischer Hauptsatz (Impulserhaltung), Verteilung von Gas in zwei Räumen sowie das deterministische Verhalten von elastischen Bällen, die sich zuerst in einer und dann in zwei Dimensionen treffen und wieder abstoßen. 

Dadurch wird insbesondere auch das durch Boltzmann bekannte Problem der Irreversibilität komplexer Systeme verdeutlicht). Eine überaus erfolgreiche Premiere feierte der Film bei den Festlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Bergischen Universität Wuppertal im Sommer 2022.

Die Ankündigung des Workshops der Universität Madras (Innen)

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