6. März 2022

Thomas Braus: Der Spielertrainer des Schauspiels bleibt

Gute Nachrichten für die Wuppertaler Kulturszene. Die Intendanz von Thomas Braus, Spielertrainer des Schauspiels, wurde von der Stadt Wuppertal bis 2028 verlängert. Die große Opernbühne, das kleine Theater am Engelsgarten und die Stadt Wuppertal, eine Definition dieser drei Schauspielräum, sieht Thomas Braus als seine Hauptaufgabe. 

(V.l.) Heiner Fragemann (Stellv. Vorsitzender Kulturausschuss), Thomas Braus, Matthias Nocke (Kulturdezernent), Dr. Uwe Schneidewind (Oberbürgermeister) und Karin von der Most (Vorsitzender des Aufsichtsrats Wuppertaler Bühnen) – © Wuppertaler Bühnen

Seit 2002 ist Braus bereits als Schauspieler Teil des Ensembles. 2017 wurde er zudem Intendant. Diese Wahl bewährte sich als spezielles Konstrukt um den spielenden Intendanten: Die Resonanz des Publikums war enorm. 

Dies zeigte sich vor Pandemiebeginn in einem Zuwachs der Zuschauerzahlen um rund 25 Prozent, die jüngere Generation kam wieder ins Theater.

Spielertrainer für das Schauspiel

Kulturdezernent Matthias Nocke: „Ich freue mich sehr, dass Thomas Braus für eine Vertragsverlängerung zur Verfügung steht. Mit ihm hat das Wuppertaler Schauspiel einen Fachmann an der Spitze, der das Theater aus allen Perspektiven kennt und das Gesicht des Wuppertaler Theaters in der Öffentlichkeit ist. Thomas Braus gelingt es als ,Spielertrainer‘ – wie man im Fußball sagen würde –, das kleine, aber feine Team des Wuppertaler Schauspielensembles stets zu neuen künstlerischen Hochleistungen zu motivieren. Daher möchten wir den erfolgreich eingeschlagenen Weg fortsetzen und das Schauspiel weiter zukunftsfähig aufstellen.“

Inklusion im Theater

Große Pläne zu schmieden fällt aufgrund der letzten zwei Jahre natürlich immer noch nicht leicht, aber Ziele gibt es. Thomas Braus: „Ich bin sehr glücklich über das deutliche Bekenntnis der Stadt zum Schauspiel Wuppertal. Wir stehen als Gesellschaft in dieser Zeit vor großen Herausforderungen, denen wir uns als Kulturschaffende stellen wollen und müssen. Das Theater ist für mich ein Ort der Begegnung, des Diskurses und des gemeinsamen Erlebens. Gerade heute sind unsere Gedanken geprägt von Sorgen, Wut und der Hoffnung auf Gerechtigkeit, Wahrheit und Frieden. Ich freue mich auf die kommenden Spielzeiten, in denen Grenzen überschreitende, interdisziplinäre Projekte in den Fokus gestellt werden, in denen Inklusion am Theater eine Selbstverständlichkeit wird, in denen wir als Stadtgesellschaft zusammenrücken.“

Vom Sommernachtstraum in die Hölle

Auf der Bühne stehen und spielen wird er natürlich weiterhin. Aktuell ist er gemeinsam mit dem gesamten Ensemble des Wuppertaler Schauspiels in Shakespeares‘ „Ein Sommernachtstraum“ im Opernhaus zu sehen. Von einer ganz anderen Seite kann man den Schauspielintendanten in der Solo-Adaption von Dantes „Die Hölle/Inferno – Reise ins Innere“ erleben. 

Thomas Braus in „Die Hölle / Inferno“ – © Klaus Lefebvre

Vor nur 10 Zuschauern tobt Braus durch die Treppenhäuser und den Kronenboden des Bühnenturms und begeistert mit exzessivem Körperspiel, kruden Bildern und großer Sprachkraft. Über 50 Mal hat er das Stück bereits gespielt.

Brennt fürs Theater

Aufsichtsratsvorsitzende Karin van der Most: „Wir sind sehr zufrieden mit der künstlerischen Leitung von Schauspielintendant Thomas Braus und freuen uns auf die Fortsetzung seiner Arbeit für weitere sechs Jahre. Ich kenne niemanden, der so leidenschaftlich für das Theater brennt wie Thomas Braus. Unter seiner Intendanz hat sich das Wuppertaler Schauspiel als anspruchsvolles, innovatives und attraktives Theater weiterentwickelt. Beleg für diese Arbeit ist vor allem der Zuspruch des Publikums. Selbst während des Lockdowns war das Schauspiel mit digitalen Formaten für das Publikum da. Diesen Erfolg wollen wir mit Thomas Braus sehr gerne fortsetzen.“

Voller Rückhalt im Haus

Roswitha Böhmelmann, Maskenbildnerin und Mitglied im Betriebsrat der Wuppertaler Bühnen: „Wir freuen uns auf die nächsten fünf Jahre mit Thomas Braus. Er ist der Intendant FÜR das Schauspiel Wuppertal, deshalb hat er auch den vollen Rückhalt im Haus. Die große Wertschätzung, die er jedem und jeder entgegenbringt, zeigt sich in seiner offenen direkten Kommunikation. Zusätzlich möchte ich Thomas Braus danken, dass er die Schauspielsparte und alle beteiligten Gewerke umsichtig und krisenfest durch die Corona Zeit gebracht hat. Es macht einfach Spaß, mit Thomas Braus Theater zu machen.“

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