1. September 2021

Für den TVB geht es nur um den Klassenerhalt

Der TVB Wuppertal startet am Samstag (04.09.) um 18:45 Uhr gegen die TG Nürtingen in die neue Saison der 2. Frauen-Handball-Bundesliga. Rund um die Handballgirls gibt man sich keinen Illusionen hin. Auch diesmal heisst das Ziel Klassenerhalt. "Es geht darum, drei Mannschaften hinter sich zu lassen", sagt Dieter Trippen, Sportdirektor des TVB Wuppertal.

TVB-Sportdirektor Dieter Trappen – © TVB Wuppertal

In einem Interview mit der TVB-Redaktion zieht Dieter Trippen ein Fazit der abgeschlossenen Vorbereitung und wirft einen Blick in die Zukunft.

Es geht es endlich wieder um Punkte. Wo steht das Team nach der Vorbereitung?

Dieter Trippen: „Ich würde es mal als klassische `Wundertüte` bezeichnen. Die Vorbereitung brachte gute Ansätze, aber auch gefährliche Testspiel-Ergebnisse mit sich. Insbesondere die auf dem Papier sehr gut klingenden Ergebnisse gegen die Top-Clubs von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen dürfen zu keiner falschen Euphorie führen, da wir stets sehr ersatzgeschwächten Teams gegenüber standen, die teilweise harte Trainingseinheiten hinter sich hatten. Fernab von den Test-Spielen lief aber auch der Trainingsbetrieb nicht unter idealen Bedingungen ab.“

Wie ist das zu verstehen?

Dieter Trippen: „Vorsichtig ausgedrückt ist die Situation rund um Hallen- und Trainingszeiten in Wuppertal absolut unbefriedigend und nicht auf Zweitliga-Niveau. Es ist uns schlichtweg nicht möglich, eine adäquate Anzahl an Trainingseinheiten abzuhalten, da hierzu die Hallenkapazitäten fehlen oder aber mit anderen Vereinen geteilt werden müssen, die sich im Übrigen stets kooperativ zeigen! Dies reicht dann aber nicht auf Bundesliga-Niveau.“

Sie befürchten also einen Wettbewerbsnachteil?

„Wenn man betrachtet, dass der TVB Wuppertal mit seiner Frauenbundesliga-Mannschaft bereits seit vielen Jahren deutschlandweit einen Namen hat und die gesamte Stadt repräsentiert, ist es für mich als Verantwortlicher im Verein enttäuschend, welche Rückendeckung von der Stadt entgegengebracht wird. Die Leistungsdichte wird immer enger und auf Dauer werden wir unter den aktuellen Bedingungen einen deutlichen Wettbewerbsnachteil haben. In der vergangen Saison gab es durch die corona-bedingte Schließung der Hallen für uns den außerordentlich besonderen Umstand, zusätzliche Trainingseinheiten durchführen zu können, da wir als Profi-Mannschaft das Privileg hatten, unseren Sport weiter ausführen zu können. Das Ergebnis der wesentlich höheren Trainingsintensität hat jeder gesehen.“

Teamfoto der Handballgirls mit dem Trikot-Outfit für die Saison 2021/22 – © TVB Wuppertal

Es war also der intensiveren Trainingsarbeit zur verdanken, dass die Mannschaft in der vergangenen Saison noch einen solch beeindruckenden Endspurt hingelegt hat?

Dieter Trippen: „Ja, das ist für mich eindeutig! Um hier nun auch mal etwas positivere Stimmung zu entfachen, muss man deutlich herausstellen, dass unsere Spielerinnen durch Trainingsfleiß und eine ungeheure Mentalität den bekannten `Bock umgestoßen haben`. Die Mannschaft hat in dieser Saisonphase unglaublich viel Zeit investiert, um das gemeinsame Ziel zu erreichen! Das kann man nicht hoch genug loben. Nichts anderes hat uns diesen Erfolg beschert!“

Dann wird es also auch in dieser Saison auf genau diese Tugenden ankommen?

Dieter Trippen: „Exakt, so ist es. Den Unmut über die Hallen- und Trainingsbedingungen habe ich ja schon ausreichend zum Ausdruck gebracht. Hier bleibt abzuwarten, was passiert. Wo es jedoch keinen Zweifel gibt, ist die Tatsache, dass unser Team dieses Jahr die gleiche Einstellung und Mentalität an den Tag legen muss, um sich im Bundesliga-Handball zu etablieren. Wer hier nur einen Prozent nachlässt oder glaubt, dass sich die Serie der vergangenen Saison ohne Weiteres fortsetzt, wird schnell auf dem Boden der Tatsachen landen.“

TVB-Trainer Dominik Schlechter – © TVB Wuppertal

Die Saisonziele ergeben sich aufgrund der Bedingungen eigentlich von selbst. Dich wie lauten sie offiziell?

Dieter Trippen: „Ich bringe es auf den Punkt: Es geht darum, drei Mannschaften hinter sich zu lassen! Wenn man sich unser Auftaktprogramm anschaut, dann sind mit zwei Bundesliga-Absteigern und den wieder sehr stark einzuschätzenden Nachbarn aus Solingen bereits große Brocken dabei. Danach folgen mit Göppingen, Berlin und Waiblingen weitere ambitionierte Teams und Aufstiegsaspiranten. Jedem, dem das nicht klar ist, dass es von Tag 1 um den Klassenerhalt geht, ist fehl am Platz!“

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