21. April 2021

Vok Dams: Die Sehnsucht nach normalen Begegnungen wächst

Acht Jahre wird es am 16. Mai 2021 her sein, dass der Unternehmer, Journalist und Künstler Vok Dams sein ATELIERHAUS mit einer spektakulären Ausstellung eröffnete. „50 Jahre KommunikationDirekt“ - so der Titel einer repräsentativen Branchendokumentation, die er im Rahmen der ATELIERHAUS-Taufe präsentierte. In einem umfassenden Interview lässt der Marketing-Experte und Wuppertal Botschafter die letzten acht Jahre Revue passieren.

Vok Dams, ein Mann, der etwas zu sagen hat – © Jens Grossman

Vok Dams schildert in seiner Hochglanz-Dokumentation „50 Jahre KommunikationDirekt“ auf 238 Seiten die Entwicklung der Live-Kommunikation am Beispiel der von ihm gegründeten Unternehmensgruppe VOK DAMS worldwide. Großformatig bebildert und mit Beiträgen namhafter Autoren, die diese Entwicklung als ZEIT*ZEUGEN aus ihrer Sicht kommentieren. 

„Wir denken weiter…“ schilderte Vok Dams seinerzeit die Zielsetzung seiner Arbeit in dem ATELIERHAUS und positionierte es als „Keimzelle und Impulsgeber für kreative und strategische Kommunikationsarbeit“. Acht Jahre später kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen.

Das ATELIERHAUS als Kommunikations-Plattform, die mit aufsehenerregenden Kunst-Ausstellungen, Künstlergesprächen, Diskussionsrunden, kreativen Workshops und politischen Seminaren, Marketing unter erweiterten Aspekten erlebbar machte.

Oder, wie Vok Dams es selbst so treffend formuliert: „Es ist ‚Die Kunst der Kommunikation‘ oder ‚Die Kommunikation der Kunst‘ mit der wir über ‚zielgerichtete Kreativität‘ erfolgreiche Kommunikations-Modelle entwickeln, Kommunikations-Maßnahmen durchführen und Transformations-Prozesse einleiten. Erst Kreativität führt zu neuen Lösungen – in der Kunst, in der Wirtschaft, in der Wissenschaft, in der Technik, in der Kommunikation, im Dienstleistungsbereich.

Dass diese Aktivitäten auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, dafür sorgen seine Social-Media-Beiträge, seine Internet-Auftritte, ein eigener „NotizBlog“ sowie ein eigenes Netzwerk, das er regelmässig über Newsletter mit Texten und Fotos beliefert.    

Vok Dams – stets neugierig und wissbegierig – © Oliver Wachenfeld

Nicht zuletzt verschafft sich Vok Dams auch oder gerade durch seine engagierte, journalistische Tätigkeit auf breiter Ebene Gehör. So hält er seit vielen Jahren in pointierten Beiträgen wie beispielsweise in seiner viel beachteten Kolumne „Denkanstöße  aus dem ATELIERHAUS“ für DIE STADTZEITUNG mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg.

Grund genug für DIE STADTZEITUNG acht Jahre nach der ATELIERHAUS-Eröffnung und ein Jahr nach den Corona- Einschränkungen nachzufragen, wie es aus Sicht des weltweit geschätzten Marketing-Experten weitergeht.

DS: Am 16. Mai feiert Ihr ATELIERHAUS das achtjährige Jubiläum. Ein rauschendes Fest lässt Corona wohl nicht zu. Wie sieht da Ihre Planung aus?

Vok Dams: „Eine Präsenzveranstaltung mit über 150 Gästen wie bei der Eröffnung wird im Mai dieses Jahres wohl noch nicht möglich sein. Damit macht es wenig Sinn, diese Veranstaltung – wie ursprünglich geplant – mit einer große Retrospektive im Rahmen einer Ausstellung zu feiern. http://vokdamsatelierhaus.de/eroffnung

Dennoch – ein Rückblick mit einer Standortbestimmung wird es geben. Nicht zuletzt, um daraus auch zukünftige Aktivitäten abzuleiten. „Wir denken weiter …“ ist das Motto, mit dem wir Prozesse beschreiben, die mit Energie, Kreativität und ständiger Aufbruchsstimmung weitergetrieben werden. So sehen wir uns in der Vergangenheit und in der Zukunft.

Konkret planen wir in einer Serie die Kunstausstellungen und Künstler unserer ARTCOLLECTION noch einmal online vorzustellen, die wir in den vergangenen Jahren mit großen Einzel-Ausstellungen präsentiert haben. Darüber hinaus ist unser ATELIERHAUS NotizBlog eine einmalige Dokumentation mit hohem Kreativ-Potential. Auch hier wird es eine Auswahl geben, die unter dem Anspruch „Die Kunst der Kommunikation“ präsentiert wird.

Die Bedeutung Wuppertals als Standort unserer Unternehmensgruppe wird in unserer Branchen-Dokumentation „50 Jahre KommunikationDirekt“ deutlich, wenn man die Autoren zu Wort kommen lässt, die diese Entwicklung als ZEIT*ZEUGEN beschrieben haben. Hier ist eine 24teilige Serie geplant, die DIE STADTZEITUNG Wuppertal online übernehmen und präsentieren will.“

Beste Laune bei der Vok Dams ATELIERHAUS -Eröffnung 2013: (V.l.) Andreas Feicht, Dr. Eike Pies, Wolf Codera, Hausherr Vok Dams, Prof. Lambert T. Koch, Colja Dams und Dieter Lübke – © Andreas Fischer

DS: Acht Jahre ATELIERHAUS, acht Jahre außergewöhnliche Ausstellungen, spannende Künstlergespräche. Doch Corona hat Sie jetzt auch ausgebremst. Wie reagiert ein kreativer Kopf wie Sie darauf?

Vok Dams: „‚Die Zeiten sind nicht so …‘ hatten wir in unserem NotzBlog am 20. März 2020 vermerkt, geplante Ausstellungen abgesagt und unsere Online-Präsenz verstärkt. Wirtschaft trifft Kunst: Unsere ‚Denkfabrik‘ gewann unter dem Stichwort ‚Business Consulting‘ an Bedeutung, damit verbunden, eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit mit Einbindung in wirtschaftliche und kulturelle Themen. Marketing-Erlebnisse live wurden digital oder hybrid, mit eigenen Gesetzen und eigenen Regeln. Die interaktiven Elemente unserer Kommunikations-Plattform wurden ausgebaut. Neue Formen der Kommunikation wurden entwickelt und genutzt.“ http://vokdamsatelierhaus.de/vok-dams-atelierhaus-orientiert-sich-neu/

DS: Sie bieten einen virtuellen Rundgang durch Ihr Haus und Ihre Ausstellungen an, wie wird dieser von Ihrem Klientel angenommen?

Vok Dams: „Als ‚Spiegel der Zeit‘ haben wir unsere ‚Virtuelle Galerie‘ aufgebaut, um den Zugang zu unseren Räumen auch in Pandemie-Zeiten zumindest virtuell zu ermöglichen. Das dies einen Besuch nicht ersetzen kann, ist klar. Die Emotionalität einer Vernissage, einer Diskussion oder eines Künstlergespräches fehlt. Dennoch – die Atmosphäre eines Hauses, die Erinnerung an gemeinsame Veranstaltungen, an die Künstler*Innen und ihre Werke werden aufgefrischt. Die Sehnsucht nach emotionalen Präsenzveranstaltungen wächst dennoch! So sind auch die Rückmeldungen, die wir immer wieder bekommen. http://vokdamsatelierhaus.de/ausstellung/

DS: Sie verkaufen Kunst über Ihren ArtShop. Hat sich das während des Lockdowns mehr als gewöhnlich ausgezahlt?

Vok Dams: „Unsere ARTCOLLECTION ArtShop bietet die Möglichkeit Künstler*Innen und ihre Arbeiten auch nach Beendigung der ATELIERHAUS – Ausstellungen digital zu präsentieren. Diese Möglichkeit wird rege genutzt. Auch hier gilt es, den Kontakt zu den Künstler*Innen und ihren Werken aktiv zu halten. Der Verkauf erfolgt über den persönlichen Kontakt, den wir vermitteln.“

Vok Dams vorschriftsmässig im Corona-Look – © Vok Dams iNotes

DS: Werden sich die Erfahrungen, die Sie jetzt als Galerist in Corona-Zeiten gemacht haben, auch widerspiegeln, wenn irgendwann hoffentlich wieder der normale ATELIERHAUS-Alltag angebrochen ist?

Vok Dams: „Unser Schwerpunkt ist die Kommunikation. Der persönliche emotionale Austausch zwischen Künstler*Innen und Kunstinteressierten. Zwischen Wirtschaft und Kunst. Über den gemeinsamen Weg der Kreativität. Ich bin sicher, dass sich auch unter veränderten Bedingungen der emotionale Aspekt in der Kommunikation wieder stärker einfinden wird.“

DS: Sie sehen Ihr ATELIERHAUS nicht nur Galerie, sondern auch als Denkfabrik. Wie ist das zu verstehen?

Vok Dams: „Kunst ist freie Kreativität. Basis offenen Denkens und freier Assoziationen. Kunst fordert und fördert die Reflexion, die Auseinandersetzung, die Diskussion und die Kommunikation in Politik und Gesellschaft. Sie prägt neue Sichtweisen, bietet Anregungen und neue Lösungen, neues Terrain, Pioniergeist und kreative Kraft. Wirtschaft trifft Kunst. Im Focus die Kreativität. Basis erfolgreicher Kommunikation und Transformation. Kreativität, Kommunikation und Kunst: Kommunikation ist Kunst – Kunst ist Kommunikation. Das Vok Dams ATELIERHAUS ist der Ort für die ‚Kunst der Kommunikation‘.“

DS: In der Marketing- und Kommunikations-Branche, in der Sie zuhause sind und Massstäbe gesetzt haben, sind sogenannte Hybrid-Events, ein Mix aus digitalen und Live-Elementen, brandaktuell. Inwieweit ist dieser Trend auch für Sie in Ihrer Rolle als Galerist interessant?

Vok Dams: „Hybrid-Events bezeichnet die Möglichkeit, unterschiedliche Kommunikationsformen zu nutzen, um Informationen zu transportieren. Die Kunst der Kommunikation beinhaltet die Fähigkeit, auf dieser Klaviatur zu spielen. Besonders, wenn es darum geht, Informationen über Kunst und Künstler*Innen einem breiteren Zielpublikum zu vermitteln. Die Stärke der Kunst liegt aber in der unmittelbaren persönlichen Wirkung des Originals. Hier gilt es „Die Kommunikation der Kunst“ in den Mittelpunkt zu rücken. Das heißt, den Künstler, die Künstlerin und das Werk in einer kuratierten Ausstellung gemeinsam zu präsentieren. Live und in Farbe!“

Vok Dams unterwegs mit dem Wahrzeichen Wuppertals – der Schwebebahn – © Vok Dams iNotes

DS: Lostgelöst von Covid-19: Wie fällt Ihre persönliche Bilanz nach acht Jahren als Galerist aus?

Vok Dams: „Die freie Kreativität folgt ihren eigenen Gesetzen. Das Zusammenspiel zwischen freier und zielgerichteter Kreativität bietet Marketing, Kunst und Kommunikation neue Perspektiven innerhalb des kreativen Prozesses. Auf dieser Basis ist es uns gelungen, eine neue Dimension der Kommunikation auf mehreren Ebenen zu etablieren. Auf einer Plattform des kommunikativen Austausches, auf dem sich Wirtschaft und Kunst auf Augenhöhe begegnen. Das Überwinden der Grenzen, die Vielschichtigkeit der Kontakte, der kreative Output, der intensive Austausch und die überraschenden Ergebnisse begeistern mich immer wieder. So habe ich mir das vorgestellt, und so werden wir das weiterführen. Mit oder nach Corona.“

DS: Nach welchen Kriterien suchen Sie die Künstlerinnen und Künstler für Ihre Ausstellungen aus?

Vok Dams: „Es sind Empfehlungen, persönliche Kontakte, aktuelle Bezüge oder einfach außergewöhnliche Entdeckungen. Neue Sichtweisen, neue Techniken, neue Ausdrucksmöglichkeiten spielen eine Rolle. Möglichst außerhalb des klassischen Kulturbetriebes. Abgestimmt auf den Dreiklang: Kunst, Kreativität, Kommunikation.“

DS: Wie beurteilen Sie als Galerist und Wuppertal Botschafter überhaupt die Kunst- und Kulturszene in Ihrer Heimatstadt?

Vok Dams: „Wuppertal kann stolz auf seine Kulturszene sein. Sehr lebendig, engagiert und vielfältig. Aktuell leiden natürlich alle unter den Einschränkungen durch die Corona-Auflagen. Vielleicht fehlen ein wenig die Spielräume für eine lebendigere regionale Kommunikation.“

DS: Als Unternehmer und als Galerist haben Sie ganz bewusst eine Brücke geschlagen zwischen der Wirtschaft und der Kunst. Stichwort „Wirtschaft trifft Kunst“. Wer profitiert davon am meisten?

Vok Dams: „Mit dem ‚Profit‘ ist das so eine Sache. Wenn man sich auf Augenhöhe begegnet, profitieren alle voneinander.Die Kunst hilft der Wirtschaft im Hinblick auf Ihr Image und ihren Anspruch gegenüber Mitarbeitern und Öffentlichkeit. Künstler*Innen brauchen die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und die wirtschaftliche Potenz kundiger Mäzene.Der Diskurs aller eröffnet Perspektiven und stärkt den Pioniergeist.“

Die Hochglanz-Dokumentation „50 Jahre KommunikationsDirekt“ aus der Feder von Vok Dams – garniert mit Fremd-Autoren – © Vok Dams iNotes

DS: Zeitgleich zu Ihrem ATELIERHAUS-Jubiläum startet in der STADTZEITUNG Ihre große Serie „Die Kunst der Kommunikation“. Können Sie unseren Lesern schon einen Vorgeschmack darauf geben?

Vok Dams: „Unsere Kernkompetenz ‚Die Kunst der Kommunikation‘ manifestiert sich in unserer Dokumentation ’50 Jahre KommunikationDirekt‘. Ein repräsentativer Bildband, der die Entstehung und Entwicklung von Event- und Live-Marketing am Beispiel unserer Agenturgruppe beschreibt. Unser Standort WUPPERTAL, die ‚Stadt der Weltmarktführer‘ wie kürzlich berichtet wurde, spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle.

https://www.die-stadtzeitung.de/index.php/2020/12/13/wow-wuppertal-stadt-der-weltmarktfuehrer/?fbclid=IwAR3Tg0_au2dckuJRvE868HuLp_tSnLqzDiAKSJpPIZXU2nqU26Erpm0KNCU

So treffen wir unter anderem auf namhafte Wuppertaler Gastautoren, die als ZEIT*ZEUGEN die Entwicklung aus ihrer Perspektive beleuchten. Beispielsweise Prof. Dr. Christine Volkmann und Prof. Dr. Tobias Langner von der Bergischen Universität Wuppertal, Prof. Michael Schmid-Ospach und Dr. Eike Pies, die aus ihrer Zusammenarbeit mit Vok Dams als Feuilleton-Redakteure der Wuppertaler „Westdeutschen Rundschau“ in den 1960er Jahren berichten, aber auch auf Dieter Lübcke, den Gründer und heutigen Ehrenpräsidenten des Marketing-Club Bergisch Land und den emeritierten Wuppertaler Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung Bazon Brock. Ein geballter Erfahrungsschatz, der in Zeiten der Veränderung Ansätze zur Innovation und Transformation bietet. Lösungsansätze zu den Themen des Umbruchs und der aktuellen Entwicklungen mit und nach den Corona-Einschränkungen. 

Ein typisches ATELIERHAUS-Thema also, das DIE STADTZEITUNG in einer 24-teiligen Serie in ihrer Online-Ausgabe ab dem 16. Mai 2021 im überarbeiteten Format präsentieren will. Also pünktlich 8 Jahre nach der ATELIERHAUS-Eröffnung bei der das Buch der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Fast eine ‚Jubiläums-Ausgabe‘!“

DS: Haben Sie schon die Künstlerin oder den Künstler im Kopf, deren oder dessen Werke Sie als Erstes ausstellen werden, wenn der Corona-Lockdown endgültig Geschichte ist?

Vok Dams: „Künstler*Innen im Kopf haben wir natürlich eine ganze Reihe. Auch jetzt bekommen wir immer wieder Anfragen. Die vor einem Jahr abgesagten Ausstellungen könnten teilweise aktiviert und nachgeholt werden. Aber die Planungssicherheit fehlt. Und damit auch der Anreiz, den Galerie-Bereich jetzt zu aktivieren.“

Ein Blick ins Basement der Galerie Vok Dams ATELIERHAUS – © Vok Dams iNotes

DS: Ihr ganz persönliches Fazit: Wie sehr hat Corona Ihr Leben verändert oder beeinflusst?

Vok Dams: „Die Zeit der Corona-Pandemie haben wir im ATELIERHAUS für Reparatur- und Renovierungsarbeiten genutzt.
Die eigene Sammlung haben wir aufbereitet und präsentieren sie in den Galerie-Räumen um Einzelbesuche und Meetings unter Corona-Bedingungen zu ermöglichen. Virtuelle Rundgänge sind dazu gekommen. Ansonsten steht die digitale Kommunikation im Vordergrund. Mit Abstand zusammen: Über unseren NotizBlog und unsere Newsletter. Im Austausch mit unserem Netzwerk. Inclusive Home-Office – oder Heimarbeit wie man das früher nannte – ist es auch bei uns etwas ruhiger geworden. Wie war das noch – ohne Kultur wird’s still? Das können wir bestätigen und warten ungeduldig auf den Neu-Start! Spätestens am 16. Mai 2021 mit unserer Serie ‚Die Kunst der Kommunikation‘.“

http://vokdamsatelierhaus.de/vok-dams-art-collectiondas-atelierhaus-praesentiertwerke-aus-sammlung/

DS: Vielen Dank für das umfassende, informative und interessante Gespräch

Das Interview führte Peter Pionke

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