7. April 2021

BVHS bietet drei spannende Online-Vorträge an

Drei Online-Vorträge in der Reihe „VHS-Wissen-Live“ bietet die Bergische VHS im April an. Am 14.04. referiert Prof. Dr. Ursula Prutsch „Eva Perón – Eine argentinische Ikone“, am 21.04. befasst sich Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger mit dem Thema „König Friedrich Wilhelm I. und der preußische Mythos“ und am 28.04. beleuchtet der Historiker Joseph Croitoru den Nahost-Konflikt: "Der israelisch-palästinensische Konflikt um den Tempelberg“.

Prof. Dr. Ursula Prutsch – © BVHS

Beginn der Online-Vorträge ist jeweils um 19:30 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos.  Die Vorträge im Einzelnen:

Online-Vortrag von Prof. Dr. Ursula Prutsch: Eva Perón – Eine argentinische Ikone

Der Peronismus prägt Argentinien bis heute. Seine bekannteste Repräsentantin, Eva Perón, von ihren Anhängerinnen und Anhängern Evita genannt, ist im kollektiven Gedächtnis des Landes und darüber hinaus noch immer präsent. Dazu hat das Musical “Evita“ von Andrew Lloyd Webber beigetragen, das eine machtgierige, autoritäre Präsidentengattin zeigt, die für ihre Karriere über Leichen geht.

Peronistinnen hingegen – und zu ihnen zählt die aktuelle Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner – verteidigen Eva Perón als „Mutter der Armen“, als „Märtyrerin der Unterdrückten“ und erste Feministin in einem konservativen Land, die das Frauenwahlrecht durchzusetzen vermochte.

Der Vortrag setzt sich mit dem Aufstieg der Argentinierin vom „Aschenputtel“ zu einer der einflussreichsten Frauen ihrer Zeit auseinander und stellt dar, was die Faszination von Eva Perón ausmacht, warum sie von Gegnerinnen und Gegnern so gehasst wurde und welcher Mythos bis heute weiterlebt.

Prof. Dr. Ursula Prutsch ist Professorin für Amerikanische Kulturgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Biographin Eva Peróns.

Termin: Mittwoch – 14.04. – 19:30 Uhr. 

Die Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger – ©Wissenschaftskolleg

Online-Vortrag von Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger: Grausamkeit, Gottesfurcht und Verzweiflung. König Friedrich Wilhelm I. und der preußische Mythos

Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der „Soldatenkönig“ (1688-1740), traumatisierte seinen Sohn, verprügelte seine Töchter, demütigte seine Beamten, verabscheute die Gelehrten, verachtete den Adel, verspottete die Frauen, war legendär geizig und detailversessen, rauchte, trank, fluchte und tobte, hielt aber peinlich auf Sauberkeit, Drill und strengste Frömmigkeit.

Mit seinem bizarren Verhalten desavouierte er sämtliche Normen und Werte seiner Zeit. Im preußisch-deutschen Nationalmythos des 19. und 20. Jahrhunderts gilt er dagegen, für manche noch heute, als „Erzieher des deutschen Volkes zum Preußentum“.

Der Vortrag geht zwei Fragen nach: erstens, wie die Betroffenen damals mit dem Tyrannen umgingen, und zweitens, wie der extreme Deutungswandel zu erklären ist.

Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger ist Historikerin und Rektorin des Wissenschaftskollegs zu Berlin.

Termin: Mittwoch – 21.04. – 19:30 Uhr

Dr. Joseph Croitoru – © Alexander Vigelius

Online-Vortrag von Dr. Joseph Croitoru: Anspruch auf heiligen Boden: Der israelisch-palästinensische Konflikt um den Tempelberg

Auf dem Tempelberg stand einst der jüdische Tempel, der zuerst von den Babyloniern und nach der Wiedererrichtung von den Römern erneut zerstört wurde. Später errichteten dort die Muslime zwei Moscheen, der Ort wurde zum drittwichtigsten Heiligtum des Islam.

Unter der islamischen Herrschaft war es den Juden – anders als in byzantinischer Zeit – erlaubt, an der Klagemauer zu beten. Um die damit verbundenen Auflagen entzündete sich in spätosmanischer Zeit ein Streit, der unter der britischen Mandatsherrschaft eskalierte. Schon damals kam es zu Gewalt auf arabischer Seite, als Mufti al-Husseini das Gerücht verbreitete, die Juden beabsichtigten, die Moscheen zu zerstören, um ihren Tempel wieder zu errichten.

Für religiöse Juden war das Betreten des Tempelberg-Plateaus lange tabu. Nun aber pilgern sie in immer größerer Zahl auf den Berg und fordern, auf dem Areal der Moscheen beten und sogar eine Synagoge bauen zu dürfen. Die Palästinenser fühlen sich zunehmend provoziert, zumal die jüdischen Eiferer durch ranghohe rechtsgerichtete israelische Politiker unterstützt werden. Auf den palästinensischen Widerstand reagiert Israel mit immer rigiderer Kontrolle.

Dr. Joseph Croitoru ist Historiker, freier Journalist und Autor

Termin: Mittwoch – 28.04. – 19:30 Uhr

 

Anmeldung jeweils unter der Kursnummer: 10-9008s@121 auf der Homepage der Berg. VHS www.bvhs.de oder per Mail unter heinz-werner.wuerzler@bergische-vhs.de oder telefonisch unter 0212 290 3265.

Den Link zum Vortrag erhalten Sie am Veranstaltungstag per Mail

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert