Gefahr für Kids: Vergiftung durch Gartenpflanzen

Der Garten ist ein toller Spielplatz für die Kids. Doch Vorsicht, auch hier lauern Gefahren - z.B durch giftige Pflanzen. Wie Sie sich im Falle des Verdachts einer Vergiftung verhalten sollten, sagt Ihnen unsere Ratgeberin Dr. Susanne Bellenbaum.

Dir Wuppertaler Kinderärztin Dr. Susanne Bellenbaum – Dirk Sengotta

Der Frühling steht vor der Tür – im Garten blühen jetzt die ersten Pflanzen. Für Erwachsene eine Augenweide, für kleine Kinder oft eine Gefahr. Ein Großteil unserer beliebten Gartenpflanzen sind ausgesprochen giftig für Kids. Sollte Ihr Kind ein Pflanzenteil gegessen haben, suchen Sie bitte schnellstmöglich einen Arzt auf. Und vergessen Sie nicht, Teile der Pflanze mit in die Praxis zu nehmen, damit genau bestimmt werden kann, um welche Pflanze es sich genau handelt.

Hier einige Bespiele beliebter, aber giftiger Gartenpflanzen:

Blauregen: Alle Pflanzenteile enthalten Wistarin, insbesondere Samen, Hülsen und Rinde. Nach Verzehr von Pflanzenteilen kommt es zu heftigen Magen- und Darmbeschwerden, Schwindel, Schwitzen, Verwirrtheit, in einigen Fällen sogar zu einem Kreislauf-Kollaps, bis hin zu Krampfanfällen und Atemstillstand. Schon zehn Samen sorgen beim Erwachsenen für deutliche Symptome über mehrere Tage, bei Kindern reichen schon zwei Samen aus.

Goldregen: Hier kommt es zu ähnlichen Symptomen wie beim Blauregen

Maiglöckchen: Eine unserer beliebtesten Pflanzen enthält über 40 herzwirksame Glycoside. Der höchste Gehalt dieses Giftes befindet sich in Blüten und Samen. Junge Blätter haben ähnliche hohe Werte, ältere Blätter sind etwas harmloser. Neben Magen- und Darmbeschwerden und Herzrhythmus-Störungen sind die Folge und können bis zum Tode führen. Glücklicherweise sind Teile der Pflanzen sehr bitter, so dass sie von den meisten Kindern schnell und rechtzeitig wieder ausgespuckt werden.

Oleander: Einer unserer mediterranen Lieblinge steht im Sommer vor vielen Türen. Er wird leider oft unterschätzt. Die Pflanzenteile enthalten 30 herzwirksame Wirkstoffe. Die höchste Konzentration befindet sich in Blättern und Samen. Wenige Stunden nach Verzehr kommt es zu einem Taubheits-Gefühl der Zunge, Übelkeit, Bauchschmerzen und schließlich zu Herzrhythmus-Störungen.

Engelstrompete: Sie wird leichtsinnigerweise von einigen Kindern als Droge genutzt. Die Pflanze enthält Alkaloide. Diese lösen Halluzinationen und toxische Psychosen aus. Ausserdem kann es zu Magen- und Darmbeschwerden sowie Gesichtsrötungen kommen. Schlimmstenfalls treten Krampfanfälle auf. Auch hier gilt: Beim ersten Anzeichen einer Vergiftung sofort zum Arzt.

Grundsätzlich gilt: Jedes auch noch so kleinste Symptom einer Pflanzen-Vergiftung ist ernst zu nehmen und sollte unbedingt von einem Arzt gecheckt werden. So toll viele dieser attraktiven, aber gefährlichen Pflanzen auch fürs Auge sind. Verantwortungsbewusste Eltern sollten auf sie lieber in ihrem Garten verzichten – aus Liebe zu ihren Kindern.

Ihre

Dr. Susanne Bellenbaum – Kinderärztin

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