„Kolumnist“ Kater Paulchen – © Paul Coon

Diesmal habe ich eine herzerweichende Katzen-Story für Euch. Vor ein paar Tagen war ich im Internet unterwegs, wollte mal schauen was es im Portal „Kater sucht Mieze“ so Neues gibt. Und im Netz bin ich dann auf der Seite „Streunerhilfe Solingen e.V.“ auch wirklich auf entzückende, aber sehr bemitleidenswerte „Mäuse“ gestoßen.

Mir schauten aus Käfigen traurige Katzenaugen entgegen. Samtpfoten teilweise verletzt, mit entzündeten Augen, abgemagert. Dass es sowas in der nahen Umgebung überhaupt möglich ist, hätte ich gar nicht glauben können. Schließlich gibt es ja genug Läden mit Katzenfutter und Tierärzte sind in Wuppertal ja auch nicht gerade Mangelware. Frauchen hat uns dann laut vorgelesen, dass die armen, verwahrlosten Katzen, die von der Streunerhilfe Solingen eingefangen wurden, weil sie dort, wo sie bisher gelebt haben, nicht mehr bleiben dürfen und auch nicht mehr sicher sind, für den Winter dringend ein trockenes Plätzchen in einem Stall oder einem Gartenhaus brauchen.

Am Abend haben wir uns dann alle bei Katzenfutter und Pizza im Familienrat gebrainstormt, wie das heute heißt. Viele Gedanken, gute Ideen. Und auch diesmal kam Gutes dabei zustande. Frauchen und Herrchen haben am nächsten Tag begleitet von unserer mentalen Unterstützung das Gartenhäuschen erst leergeräumt und danach renoviert. Unser Plan: Wir wollen zwei Streuner bei uns einquartieren und ihnen so dauerhaft ein neues Zuhause geben.

Herrchen nahm per E-mail Kontakt mit der Streunerhilfe Solingen auf. Und drei Tage später kamen zwei nette, freundlichen Feen des bergischen Tierschutz-Vereins zu Besuch. Sie wollten Frauchen, Herrchen und auch uns kennen lernen, wollten sich anschauen, wo unsere vierbeinigen Schwestern und Brüder demnächst wohnen würden.

Natürlich hatten die freundlichen Katzenschützerinnen auch manches Leckerli und so manche Streicheleinheit für uns übrig. Und wir bekamen auch Nachhilfeunterricht in Sachen Streuner: Das sind Katzen, die zwar in Freiheit leben, aber anders als Wildkatzen, auf Hilfe des Menschen angewiesen sind. Meist handelt es sich um verwilderte oder frei geborene Hauskatzen, die regelmäßig gefüttert werden müssen und im Winter sowie bei schlechtem Wetter ein sicheres Dach über den Kopf brauchen.

Oft reicht das Futter nicht für alle aus. Meine Artgenossen magern ab und werden schließlich krank. Wie gut, dass es die Streunerhilfe und Menschen mit Herz gibt.

Wo sie nicht mehr willkommen sind, werden die armen Streuner eingefangen, vom Tierarzt untersucht, kastriert oder sterilisiert und gechippt. Danach kommen sie in die Quarantänestation der Streunerhilfe Solingen und werden aufgepäppelt. Wie ich gelernt habe, sind und bleiben Streuner ihr Leben lang Freigänger. Sie haben es nicht so gut wie wir, die wir im Schlaraffenland für Katzen leben.

Jetzt werden Menschen als Anker oder Anlaufstation gesucht, die Streunern auf Dauer Futter und ein Dach über dem Kopf zur Verfügung stellen. Wir geben gerne etwas von unserem Katzen-Futter ab, schließlich ist die Schublade immer randvoll. Das Futter für die anderen Streunerkatzen wird durch großzügige Spenden und zum Teil auch durch den Verkauf von niedlichen „Wollis“ finanziert. Das sind mit Baldrian gefüllte Überraschungseier, die Katzenschützerin Anja aus Wuppertal liebevoll umhäkelt. Eine tolle Idee, Frauchen hat schon ein paar „Wollis“ für uns bestellt.

Ende Oktober ziehen zwei Streuner in unser inzwischen katzengerechtes Gartenhäuschen ein. Wir freuen uns schon sehr auf unsere neuen Streunerfreunde – auch wenn wir ihnen nur durch die Wintergartenscheibe zuwinken können. Ihr seid herzlich willkommen.

Vielleicht hat ja noch jemand ein Plätzchen frei. Dann kann er sich ganz einfach bei der Streunerhilfe Solingen e.V. melden.

In diesem Sinne

Euer Paulchen

Streunerhilfe Solingen e.V.
www.streunerhilfe-solingen.de
IBAN DE 38 3406 0094 0007 1291 25