Martina Steimer: Ein Zuhause für streunende Katzen

Martina Steimer sucht streuenden Samtpfoten ein neues Zuhause. Wuppertaler Theatermacherin kümmert sich liebevoll um herrenlose Katzen in Athen.

Martina Steimer, der große Katzen-Fan – © privat

Was haben Prominente wie Karl Lagerfeld, Jane Fonda, Robert DeNiro, Sophie Marceau, Keith Richards oder Morgan Freeman gemeinsam? Sie alle sind kreativ und sie alle lieben Katzen. Ex-Rex-Chefin Martina Steimer (Forum Maximum) hat die Wuppertaler Kulturszene geprägt wie keine andere. Und auch sie ist dem Charme der eigenwilligen wie liebenswerten Samtpfoten verfallen. Seit zwei Jahren unterstützt sie das Katzenschutz-Netzwerk „Nine Lives Greece“ und die Cattery von „Second Chance Animal Rescue“ (SCARS Greece) in ihrer zweiten Heimat Griechenland. Regelmässig begleitet Martina Steimer seither Katzen, die an neue Frauchen und Herrchen in Deutschland vermittelt wurden, als Flug-Patin auf dem Weg in ihr neues Zuhause.

„Ich selbst habe zur Zeit leider keine eigenen Katzen, weil ich zwischen Wuppertal und Bonn hin- und herpendele. Zweitweise hatte ich sogar fünf dieser bezaubernden Wesen, zwei aus der Zeitung und drei zugelaufene Kostgänger.“ Doch einmal Katzen-Fan, immer Katzen-Fan.

Vor zwei Jahren wollte die Leiterin des Pantheon-Theater in Bonn eigentlich nur eine Spende bei „Nine Lives Greece“ in Athen abgeben. Doch die Wuppertaler Tierfreundin wurde gleich eingeladen, an einer der täglichen Fütterungstouren für streunende Katzen teilzunehmen. Martina Steimer: „Ich war so begeistert, dass ich geblieben bin und Volunteer geworden bin.“

„Nine Lives Greece“ versorgt tagtäglich rund 700 frei lebende Katzen im Zentrum von Athen. Die Tiere leben in Kolonien und werden gefüttert, medizinisch betreut, sterilisiert oder kastriert und – wenn sie nicht auf der Straße überleben können – an liebevolle Frauchen und Herrchen vermittelt.

Martina Steimer erzählt stolz: „Dieses Jahr werden wir etwa 2.000 Athener Katzen sterilisieren oder kastriert. Das hilft, so viel Elend zu vermeiden! Und wir haben inzwischen eine tolle Community. Es gibt unter den Helfern einen engen Zusammenhalt und wir landen nach den Fütterungstouren auch durchaus mal in einer Weinbar und verbringen dort gemeinsam einen feuchtfröhliche Abend.“

Martina Steimer packt an, wo sie anpacken kann: „Öffentlichkeitsarbeit ist auch sehr wichtig, um auf das Leid der streunenden Katzen aufmerksam zu machen. Als vor kurzen in der Plaka (Athener Altstadt) Katzen vor einem Restaurant vergiftet wurden, haben wir eine Riesen-Protestaktion organisiert. Da gab es Mengen an Unterschriften, Anzeigen und Demos.“

Die Wuppertalerin ist begeistert und beeindruckt vom Einsatz der ehrenamtlichen Helfer in Griechenland: „Sie retten so viele kleine Katzen aus Mülltonnen und Abfall-Containern. Zur Wurfzeit wimmelt in vielen Wohnungen vor kleinen Kätzchen, die oft noch mit der Flasche großgezogen werden müssen. Es ist eine sehr erfüllenden, beglückende, aber oft auch traurige Arbeit, wenn wir nämlich Tiere verlieren durch Alter, Krankheit oder einfach durch Grausamkeit und Dummheit von Menschen!“

Über ihre Mitarbeit bei „Nine Lives Greece“ bekam Martina Steimer auch Kontakt zur Organisation „Second Chance Animal Rescue“ (SCARS Greece). Die ehrenamtlichen Helfer des Vereins kümmern sich aufopferungsvoll um die ganz harten “Felle“, um blinde, behinderte, gequälte und todkranke Tiere.“

Gegründet wurde SCARS vor über 15 Jahren von Katie und Marianna. Kein Wunder, dass auch Tochter Nafsika die Liebe zu Tieren mit in die Wiege gelegt wurde. Die drei beherbergen in ihrer neuen Cattery bis zu 45 Katzen und auch einige Hunde. Dem Verein gehören mittlerweile vielen engagierte Griechen und auch einige Deutsche an, die in Athen leben. Es existiert mittlerweile ein perfekt funktionierendes Netzwerk und deshalb kommen inzwischen auch viele Spenden aus Deutschland.

Selbstverständlich hat auch Martina Steimer ihre Kontakte spielen lassen. Ihr ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass Paletten weise Katzenfutter und Kratzbäume in Athen gelandet sind. Zielort: Die Cattery von SCARS.

„Katzen-Mutter“ Martina Steimer: „Es gibt 100.000 wunderschönen Geschichten von Tieren, die gerettet wurden. Aber immer wieder auch traurige, Herz zerreißende Tierschicksale. Bemitleidenswerte Katzen, um die monatelang gekämpft wurde, die es aber dann doch nicht geschafft haben.“

Alle Tierschutz-Aktivitäten werden auf „Facebook“ und den Webseiten von „Nine Lives Greece“ und „SCARS“ kommuniziert und begleitet. „Jedes Mal, wenn ich mich in Athen aufhalte, bin ich natürlich vor Ort und helfe mit“, unterstreicht die engagierte Tierschützerin.
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Durch die aktive Mitarbeit bei „Nine Lives Greece“ und SCARS ist das Leben der erfolgreichen Theatermacherin noch erfüllter geworden. Martina Steimer: „Es ist so unfassbar beglückend, zu sehen, welches Vertrauen diese Tiere durch die liebevolle Behandlung wieder gewinnen – und wenn sie sich erholt haben, werden sie dann auch in beste Hände vermittelt.“

Und auch von ihrer letzten Griechenland-Reise haben Martina Steimer und ihr Lebensgefährte Tom neuen Katzen und einen Hund mit nach Deutschland gebracht. Für alle wurde ein schönes, neues Zuhause gefunden. Martina Steimer: „Wir schauen uns vorher die Adoptionsplätze an. Das ist ganz wichtig, weil man dadurch ein persönlicheres Verhältnis zu den neuen Frauchen und Herrchen schafft.“ Denn schlechte Erfahrungen haben vermittelten Samtpfoten in ihrem bisherigen Leben schon mehr als genug gemacht…

Weitere infos unter www.ninelivesgreece.com und www.scars.gr

Text: Peter Pionke

 

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