16. Mai 2017

Bayer AG – ein kerngesunder Pharma-Riese

Bayer - ein sehr gesundes Unternehmen. Der Pharma-Riese investierte 2016 mehr als 300 Millionen Euro in den Standort Wuppertal. Auch bei der Zahl der Beschäftigten verbuchte Bayer seit 2012 ein Plus von 900 Mitarbeitern. Keine Frage: Aus der Keimzelle wurde eine Innovationszelle.

Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann – © Foto Bayer

Beim traditionellen Abendgespräch konnte Standtortleiter Dr. Klaus Jelich den anwesenden Journalisten glänzende Zahlen „verabreichen“. Bayer in Wuppertal ist und bleibt auf Wachstumskurs: Im zurückliegenden Jahr investierte das Unternehmen 328 Millionen Euro in Anlagen für Forschung, Entwicklung und Produktion. So viel wie noch nie! Zum sechsten Mal in Folge konnte das Investitonsvolumen gesteigert werden.

„Das erneut hohe finanzielle Engagement von Bayer in den Standort verdeutlicht, welch signifikanten Stellenwert das Werk an der Wupper für den Konzern hat“, verkündete Standortleiter Dr. Klaus Jelich nicht ohne Stolz.

Knapp 260 der investierten 328 Millionen flossen in Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen. 69 Millionen Euro wurden für Instandhaltung aufgewendet. Für das laufende Jahr 2017 sind immerhin noch Investitionen in Höhe von gut 300 Millionen Euro geplant.

Damit erreicht das Gesamt-Investitionsvolumen seit 2012 die stolze Summe von rund 1,5 Milliarden Euro. Dr. Klaus Jelich: „Diese nachhaltigen Investitionen sichern die Zukunftsfähigkeit des Wuppertaler Bayer-Standortes und stärken die Position als bedeutender BioTech-Standort . Sie sind die Basis für effektive Forschung und optimale Entwicklung und Produktion neuer innovativer Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Medikamente zum Wohle der Menschen. Ganz im Sinne unserer Mission ‚Bayer: Science For A Better Life ́!“

Großprojekte kommen voran

Im Werk an der Wupper wurden in den letzten fünf Jahren fünf Gebäude-Komplexe gleichzeitig geplant und gebaut. Und das bei laufendem Betrieb. Über 400 Millionen Euro der Investitionen fließen alleine in die Erweiterung der Produktionskapazitäten für die Faktor VIII-Präparate gegen die Bluterkrankheit. Die bereits fertig gestellten hochmodernen Bauten fügen sich mit den traditionellen „alten“ Gebäuden zu einer beeindruckenden Industrie-Architektur zusammen.

Bereits eingeweiht wurde der neue Laborkomplex für die Analytische Kontrolle. In dem 84 Meter breiten, 26 Meter langen und 25 Meter hohen Gebäude kann eine Vielzahl von komplexen biotechnologischen Wirkstoffen analysiert werden. Ebenfalls gigantisch: Das Lager für Wirkstoffe und Zwischenprodukte aus der chemischen Produktion sowie für Kleinmengen aus Forschung und Entwicklung. Das Gebäude, für das im Dezember 2015 der Grundstein gelegt worden war, soll Anfang 2018 in Betrieb gehen. Außerdem wurde im Jahr 2016 eine neue Anlage zur Kälteversorgung fertig gestellt.

Nicht zuletzt wird das Gebäude der pharmazeutischen Entwicklung zu einem Technikum ausgebaut, um die aktuelle Entwicklungspipeline bedienen zu können.

Keimzelle wird Innovationszelle

Wuppertal als die Wiege des Globalplayers Bayer stellt mit den Riesen-Investitionen seine Ausrichtung auf die Zukunft eindrucksvoll heraus. Immerhin werden die Wirkstoffe von acht der 17 umsatzstärksten Pharma-Produkte von Bayer im Wuppertaler Werk hergestellt. Zu ihnen gehören der Wirkstoff Rivaroxaban für den oralen Gerinnungshemmer Xarelto® mit insgesamt fünf Indikationen und einer Wachstumsrate von mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr und auch Sorafenib, der Wirkstoff für das Krebsmedikament Nexavar®. Zu den weiteren Top-Produkten mit Wirkstoffen aus Wuppertal zählen der Blutdrucksenker Adalat® (Wirkstoff: Nifedipine), das Diabetesmedikament Glucobay® (Wirkstoff: Acarbose), Avelox® (Wirkstoff: Moxifloxacin) zur Behandlung von Atemwegsinfektionen, das Krebsmedikament Stivarga® (Wirkstoff: Regorafenib), und Adempas® (Wirkstoff: Riociguat) gegen Lungenhochdruck.

Auch die Pipeline für die Zukunft ist gut gefüllt. In allen drei klinischen Phasen befinden sich zahlreiche Entwicklungskandidaten. Ein Großteil von ihnen deckt Produktentwicklungen für die Onkologie (Krebsmedizin) und Herz-Kreislauf- Medikamente ab. Dr. Klaus Jelich unterstreicht: „Wir verfügen damit über ein großes Potenzial, um in den nächsten Jahren die Chance für neue marktfähige Produkte zu erhalten. Auf diese Weise leisten wir auch in Zukunft mit unserem Know-how einen Beitrag für die Entwicklung von Medikamenten, die die Lebensqualität der Menschen verbessern können.“

Mitarbeiterzahl steigt und steigt

Eine sehr erfreuliche Entwicklung verzeichnet der Standort Wuppertal auch bei der Zahl der Mitarbeiter. Zum Stichtag 31.12.2016 waren bei Bayer in Wuppertal 3.338 Frauen und Männer beschäftigt (2015: 3.225). 1.830 von ihnen arbeiteten im Werk an der Wupper, 1.508 im Forschungs- und Entwicklungszentrum am Aprather Weg.

Dieser positive Trend hat sich auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2017 fortgesetzt: Zum 31.03.2017 lag die Beschäftigtenzahl bei 3.400. Standortleiter Dr. Klaus Jelich: „Mit der Schaffung von Arbeitsplätzen leisten wir auch einen Beitrag zu Wohlstand, Einkommenssicherung und Kaufkraft in der Region. Das ist ein weiterer Beitrag zur Zukunftssicherung und Zufriedenheit der Menschen und deren Familien im Standortumfeld.“ Bayer in Wuppertal zählt damit weiter zu den größten Arbeitgebern im Bergischen Land.

Hohes Ausbildungsniveau

Für junge Menschen ist und bleibt Bayer in Wuppertal  ein attraktiver Arbeitgeber: 1.858 Interessenten aus ganz Deutschland bewarben sich für 2017 um eine Ausbildung in einem der acht angebotenen Ausbildungsberufe. Insgesamt stehen zurzeit 224 junge Menschen in einem Ausbildungsverhältnis. Und das in den Berufsbildern Biologielaborant/in, Chemielaborant/in, Chemikant/in und Tierpfleger/in. Außerdem sind am Wuppertaler Standort Auszubildende aus den Bereichen Kaufleute für Büromanagement, Elektroniker für Automatisierungstechnik, Elektroniker für Betriebstechnik und Industriemechaniker beschäftigt. Für diese Berufe wird die Ausbildung in Leverkusen koordiniert, in Wuppertal erfolgen betriebliche Einsätze.

Desweiteren bietet die Bayer Gastronomie am Wuppertaler Standort die Möglichkeit einer Ausbildung als Koch/Köchin oder Servicekraft an, ebenfalls zentral koordiniert aus Leverkusen. Im Ausbildungsjahr 2017 sollen 64 Azubis eingestellt werden. Darüber hinaus sind 13 Plätze für das Starthilfe Programm belegt. Hier werden benachteiligte Jugendliche seit fast 30 Jahren intensiv auf eine spätere naturwissenschaftlich-technische Ausbildung vorbereitet. Weit über 80 Prozent der bisherigen Teilnehmer am Starthilfe-Programm begannen anschließend eine reguläre Berufsausbildung.

Welche Früchte die Ausbildung bei Bayer tragen kann, beweist der Fall der Auszubildenden Corinna Saalwächter. Sie hat 2016 deutschlandweit den besten Abschluss als Biologielaborantin geschafft. Corinna Saalwächter erreichte bei den IHK-Abschlussprüfungen 97 Prozent. Ebenfalls herausragend: Mike Misof. Die IHK Köln zeichnete ihn auf Grund seiner Prüfungsleistungen als besten Pharmakanten im IHK-Bezirk aus.

Am „Tag der Ausbildung“ (10.06.) kann sich jeder Interessierte in der Zeit von 09:30 Uhr bis 16:00 Uhr über die Ausbildungsmöglichkeiten am Wuppertaler Bayer-Standort informieren. Dort haben Besucher die Möglichkeit, den Azubis bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Bernd Wirtz, Ausbildungsleiter der Bayer-Tochter „Currenta“: „Die Interessenten haben dann die Chance, einen ganz normalen, authentischen Ausbildungstag mitzuerleben. Da ist nichts inszeniert oder vorgeplant. Jeder kann sich dann selbst ein realistisches Bild vom Ausbildungs-Alltag machen.“ Sehr gut frequentiert – so Bernd Wirtz – wird von Auszubildenden auch die neu installierte Lernplattform „Azubi-Wiki“. Hier können Interessierte Informationen rund um die Ausbildung einstellen oder abrufen.

Ideen für den Erfolg

Nicht nur mit Engagement, sondern auch mit Kreativität tragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu bei, den Standort Wupertal weiter nach vorne zu bringen. Ein Indiz: Beim Bayer Ideen Pool (BIP) reichten die Beschäftigten der Bayer-Division Pharmaceuticals in Wuppertal im zurückliegenden Jahr 935 Ideen ein. 62 Prozent von ihnen konnten realisiert werden. Die erfolgreichen Einreicher profitierten von einer Prämiensumme in Höhe von insgesamt fast 230.000 €. Die Bandbreite der Ideen war groß und reichte vom einfach umzusetzenden Vorschlag bis hin zu komplexen Prozessveränderungen. Etwa 20.000 € gingen als größte Einzelprämie an einen Mitarbeiter aus der Produktion.

Bemerkenswert ist, dass bei fast 240 der Vorschläge der Aspekt Arbeitssicherheit im Vordergrund stand. Dr. Klaus Jelich: „Dies ist ein Zeichen, dass unsere Beschäftigten auch unsere Sicherheitsphilosophie bewusst im Alltag umsetzen und in allen Bereichen zu Verbesserungen beitragen wollen.“ Der Erfolg zeigt sich in beeindruckend niedrigen Unfallzahlen.

Soziales Engagement 

Das gesellschaftliche und soziale Engagement spielt bei Bayer in Wuppertal nach wie vor eine große Rolle. Über die Bayer Science & Education Foundation unterstützt der Standort beispielsweise die Junior Uni Wuppertal mit insgesamt 300.000 €. Dr. Klaus Jelich: „Wir fördern damit eine Einrichtung, die mit vielfältigen Angeboten die Begeisterung für Naturwissenschaften weckt und den Erfindergeist bei talentierten jungen Menschen fördert. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels stellt dies für die Unternehmen im Bergischen Land einen unschätzbaren Wert dar.“

Akademische Bestleistungen zu fördern gehört ebenfalls ins Programm. Dazu schreibt Bayer den Bayer Absolventenpreis Wuppertal für die beste Masterarbeit für Studierende der Naturwissenschaften aus. Bei der vierten Auflage erhielt Chemie-Doktorand Philip Biallas die begehrte Auszeichnung für seine Masterarbeit in Organischer Chemie.

Aus Tradition fördert das Unternehmen auch den naturwissenschaftlichen Unterricht in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen: In den vergangenen zehn Jahren flossen über 600.000 € in 30 Lernprojekte. Wie eine forschungsintensive Schullandschaft eine Basis für die zukünftige Forschung schaffen kann, dafür steht beispielsweise Tobias Gerbracht. Der Schüler des Carl-Fuhlrott Gymnasiums Wuppertal qualifizierte sich beim von Bayer in Leverkusen organisierten Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ für das Bundesfinale im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Der Schüler hat eine Messvorrichtung entwickelt, mit der die Schadstoffbelastung in der Umgebungsluft untersucht werden kann. Im Jahr zuvor konnte Gerbracht bereits das Bundesfinale gewinnen.

„Sicher zur Schule“ – heißt eine Aktion, die Bayer zusammen mit der Verkehrswacht Wuppertal ins Leben gerufen hat. Ziel der Maßnahme ist es, Kindergartenkinder zu sicherem Verhalten auf ihrem künftigen Schulweg anzuleiten. Zu dem Thema ist mit Unterstützung von Bayer die Broschüre „Sicher auf allen Wegen“ erarbeitet und an alle Wuppertaler Kitas sowie Eltern der Kita-Kinder verteilt worden.

Integration von Flüchtlingen

Neu ist das Integrations-Programm, mit dem Bayer in Kooperation mit der Stadt Wuppertal und dem SV Bayer Wuppertal jungen Flüchtlingen den Weg in ein erfülltes Berufsleben ebnen will. Seit März erhalten 13 Teilnehmer aus Syrien und Eritrea eine intensive Sprachförderung, interkulturelles Training, Bewerbertraining, sowie Sportunterricht. Ziel des sechsmonatigen Pilotprojektes ist es, die jungen Menschen auf eine spätere Berufsausbildung vorzubereiten.

Kulturelles Engagement 

Auch das kulturelle Engagement von Bayer in Wuppertal in Zusammenarbeit mit Bayer Kultur hat weiterhin einen hohen Stellenwert. Im Fokus steht dabei traditionell der Klavierzyklus mit insgesamt vier Konzerten renommierter internationaler Pianisten. Auch für Schüler gibt es ein attraktives Kultur-Angebot: Die Reihe „Ein Leben für die Bühne“ bietet Wuppertaler Schulklassen die Gelegenheit, Künstler der stARTacademy von Bayer Kultur hautnah kennenzulernen. In der neuen Spielzeit berichten Valentin Radutiu (Violoncello), Hardy Rittner (Klavier) und Olivia Trummer (Jazz/Gesang) aus ihrem Berufsmusikerleben. Kultureller Höhepunkt ist traditionelle Weihnachtskonzert am 07.12. in der Historischen Stadthalle Wuppertal.

Bayer-Standort besuchen

Wie werden die Großbauprojekte im Werk an der Wupper umgesetzt? Wie sieht das Forschungs- und Entwicklungszentrum Aprath hinter dem Eingangstor aus? Wie wird in der Kläranlage gearbeitet? Interessenten, die schon immer einmal wissen wollten, was hinter den Kulissen von Bayer in Wuppertal abgeht, haben die Möglichkeit, den Bayer-Standort bei einer Bustour zu erkunden. Und das an jedem dritten Samstag im Monat. Dann werden die drei Werksteile Werk an der Wupper, Forschungs- und Entwicklungszentrum Aprath und die Werkskläranlage bequem vom Bus aus besichtigt.

Wer tatsächlich Einblicke in einen Betrieb oder ein Labor bekommen möchte, sollte sich bei der „Langen Nacht der Industrie“ anmelden. Am 12.10. öffnet Bayer dann mit anderen Wuppertaler Unternehmen seine Tore und lädt Besucher ein, das Werk an der Wupper bei Nacht zu besichtigen.

Bayer in Zahlen: 
Im Geschäftsjahr 2016 erzielte der Konzern mit rund 115.200 Beschäftigten weltweit einen Umsatz von 46,8 Milliarden Euro. Die Investitionen beliefen sich auf 2,6 Milliarden Euro und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 4,7 Milliarden Euro. Diese Zahlen schließen das Geschäft mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen ein, das am 6. Oktober 2015 als eigenständige Gesellschaft unter dem Namen Covestro an die Börse gebracht wurde.

Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.de. Mehr über die Erfolgsgeschichte des Bayer-Standortes Wuppertal lesen Sie in unserer Juni-Print-Ausgabe.

 

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert