Vok Dams Kolumne: Stadt-Marketing oder Stadtfeste?

Event-Marketing-Experte Vok Dams nimmt in seiner regelmässigen STADTZEITUNGs-Kolumne "Denkanstösse aus dem ATELIERHAUS" wie gewohnt kein Blatt vor den Mund und bringt die Dinge auf den Punkt!

Der Marketing-Experte und Wuppertal Botschafter Vok Dams – © Oliver Wachenfeld

Die Vok Dams Kolumne: Denkanstöße aus dem ATELIERHAUS

Zuerst die gute Nachricht: In Wuppertal tut sich was. Oberbürgermeister Andreas Mucke informierte jetzt über die Vorbereitung zur Entwicklung eines Stadtentwicklungskonzeptes Wuppertal 2030, das mit einem Ratsbeschluss, externer Hilfe und unter Bürgerbeteiligung auf den Weg gebracht werden soll.

Moment – gab es das nicht schon? Das Projekt hieß „Wuppertal 2025“ und umfasste 13 Schlüsselprojekte, die bereits um eine weitere Idee (Landesgartenschau) ergänzt wurden. Diese Projekte sollten zusammengefasst und zentral gesteuert werden.

Nun die schlechte Nachricht: Jetzt also wieder 13 Jahre Planung – und dann?

Es spricht nichts dagegen, wenn die Themen weiter gefasst, besser vernetzt und zielorientiert aufeinander abgestimmt werden. Es spricht viel dagegen, wenn man auf die große Erleuchtung in 13 Jahren wartet und in der Zwischenzeit ziellos weiter macht.

Das hatten wir schon mal. Stichwort für Eingeweihte „Wuppertal 2004“. Am 24. Juni 1988 hatte der Rat der Stadt Wuppertal einstimmig beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, gemeinsam mit Fachgutachtern ein Programm Standort-Marketing zu erarbeiten. Das Marketing-Konzept sollte langfristig (10 -15 Jahre) ausgerichtet, umfassend und zukunftsorientiert sein. Das Konzept gab es dann auch, es erfüllte alle Forderungen, wurde konsequent ignoriert und verschwand dann in der Versenkung.

Nun gibt es also neben einer Vielzahl von Einzelkonzepten ein sehr altes Marketing-Konzept Wuppertal 2004, ein neueres Strategie-Konzept Wuppertal 2025 und die Vorbereitung eines Stadtentwicklungskonzeptes Wuppertal 2030.

Aus dem Konzept Wuppertal 2004 lernen wir, dass es wenig Sinn macht, Konzepte zu entwickeln, die dann nicht umgesetzt werden. Aus dem Konzept Wuppertal 2025 lernen wir, dass es wenig Sinn macht, Konzepte zu entwickeln, die nicht zentral und stringent geführt, sowie ziel- und ergebnisorientiert umgesetzt werden.

Und was lernen wir aus der Planung für 2030? Wir lernen als Marketing-Agentur, dass es wenig Sinn macht, sich auf langfristige Planungen und politische Entscheidungen einzulassen.

Natürlich wäre es sinnvoll, zuerst ein Stadtentwicklungskonzept, dann ein Strategiekonzept und anschließend ein Marketing-Konzept zu entwickeln. Nicht umgekehrt.

Sollen wir also jetzt weitere 13 Jahre warten, um Wuppertal als Schwebebahn-Stadt zu positionieren? Um unsere kulturellen Highlights der Öffentlichkeit als Gesamt-Angebot zu präsentieren? Um unsere Gründerszene und Nachhaltigkeitskompetenz als imagebildend herauszustellen? Um unsere Wirtschafts- und Wissenschafts-Kompetenz deutlich zu machen?

Und das nur, weil wir so viele und so unterschiedliche Stärken haben, dass wir uns nicht auf eine Aussage einigen können – oder wollen?

Natürlich passiert in der Zwischenzeit etwas. Die B7 wird mit einem spannenden Programm eröffnet, diverse Trassenfeste sind geplant, die Weihnachtsmärkte werden unter städtischer Regie sicher interessanter als bisher und gibt es nicht irgendwann wieder einen langen Tisch? Die Veranstaltungen beherrschen wir. Die Feste lieben wir.

Nur, mit (Stadt-)Marketing hat das wenig zu tun. Marketing sollte über die Bespaßung Wuppertaler Bürger hinaus nicht nur nach innen sondern auch nach außen wirken.

Wie schaffen wir es also, unsere Veranstaltungen so zu positionieren, sie so einzigartig und attraktiv zu machen, dass sie typisch für Wuppertal sind und Interessenten aus den umliegenden Städten als Gäste anlocken und ihnen ein neues Bild von Wuppertal vermitteln?
Das geht zu Einen mit außergewöhnlichen Langfristprojekten wie einer Landesgartenschau. Zum Anderen, indem man außergewöhnliche Veranstaltungen (Historische Stadthalle) stärker thematisiert oder zusätzliche Veranstaltungen (z. B. China-Festival) akquiriert.

Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen. Aber ein unverwechselbares, zentrales Element ist und bleibt die Schwebebahn.

Es bedarf keines Stadtrates, keiner politischen Mehrheiten und keiner verwaltungstechnischen Umsetzung, um Wuppertal stärker als Schwebebahnstadt zu positionieren. Und schon gar keines Stadtentwicklungskonzeptes, das wir möglicherweise in 13 Jahren verabschieden werden.

Wir brauchen ein sehr einfaches Konzept und einige Wenige, die sich für dieses Konzept begeistern können. Sie würden die Idee als Multiplikatoren über ihre eigene Kommunikation stützen und verbreiten.

Das Konzept ist einfach:
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WUPPERTAL,
die Erlebnisstadt* mit der Schwebebahn.

*Erlebnis Kulturachse

*Erlebnis Utopia Stadt

*Erlebnis B7 Eröffnung

*Erlebnis China Festival

*etc…
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Die Umsetzung ist zumindest in unserem ATELIERHAUS erprobt:

Mit freundlichen Grüßen aus WUPPERTAL, der Erlebnisstadt mit der Schwebebahn

Vok Dams.

P.S.
Lassen Sie uns gemeinsam Mitstreiter suchen. Bei Wuppertal Marketing oder den Wuppertal-Botschaftern. Bei WuppertalAktiv, dem Marketing-Club Bergisch Land, der IHK, den Jungen Unternehmern, unserem Oberbürgermeister, den Dezernenten und den Leitern der Stadtbetriebe. Bei Politikern und Bürgern. Mit einem freundlichen Brief, mit einer freundlichen Empfehlung, mit einem freundlichen Hinweis.

Aber ohne Grundsatzdebatte und Ratsbeschluss. Frisch, freiwillig, pragmatisch, erfolgreich. Auch das wäre ein Erlebnis in der Erlebnisstadt mit der Schwebebahn. (www.atelierhausvokdams.de)

Vok Dams.

 

 

 

 

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