Ernst-Andreas Ziegler: Marathonläufer auch bei der Bildung

Er ist das Herz und die Seele der Junior-Uni - ein einmaliges Bildungsprojekt. Sein Durchhaltevermögen als Marathonläufer kam Prof. Dr. h.c. Ernst-Andreas Ziegler bei der Realisierung seines Lebenswerkes zugute.

Junior Uni-Gründer Prof. Dr. Ernst-Andreas Ziegler – © Anna Schwartz/Junior Uni

Die Erfolgsgeschichte Junior-Uni hat heute viele Väter (und Mütter). Doch bis zum Ziel war es wohl auch eine langer, manchmal beschwerlicher Hindernislauf. Peter Pionke unterhielt sich mit Ernst-Andreas Ziegler über seinen „längsten“ Marathonlauf und vieles mehr…

DS: Sie könnten durch die Welt reisen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Doch Sie stehen immer noch mit beiden Beinen mitten im Berufsleben. Was treibt Sie an?

Ernst-Andreas Ziegler: „Ich bin ein Bewegungsmensch. Laufen im Gleichmaß macht den Kopf frei. Da kommen einem die besten Gedanken. Und lange Strecken sind weniger eine Sache für die Füße, die packt man mental. Schwächeln oder auch mal Hinfallen sind normal. Wichtig sind das Wiederaufstehen und das Weitermachen! Ich bin als junger Mensch Journalist geworden, um die Welt ein Stückchen zu verbessern. Das versuche ich immer noch.“

DS: Ist die Arbeit mit und für Kinder und Jugendliche so eine Art Jungbrunnen für Sie?

Ernst-Andreas Ziegler: „Ich brauche keinen Jungbrunnen. Ich arbeite gern mit Menschen zusammen, die neugierig und kreativ sind und sich engagieren. Das ist völlig unabhängig vom Alter. An der Juni-Uni gibt es viele kluge Menschen, schon bei den Vierjährigen. Man kann Kindern nichts vormachen. Unsere jungen Studenten sind freundlich und wissensdurstig. Mein Alter oder meine Funktion interessieren sie kaum.“

DS: Welche Vision steckt hinter der Junior-Uni?

Ernst-Andreas Ziegler: Wuppertal und das Bergische Land waren einst die europäische Ideen-, Talent-, Produkt- und Entwicklungs-Schmiede. Das war ein Stück Notwehr. Sie mussten besser sein als andere. Den Bergischen wurde nämlich nie etwas geschenkt. Auf diesem Fundament steht die Junior Uni. Um Stadt und Region Mut zur Zukunft zu machen, investieren Stiftungen, bedeutende Unternehmen und Einzelspender aus der Region in den größten Schatz, den die Bergischen haben- in Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Unsere Geldgeber wissen: jeder Euro, der für bessere Bildung ausgegeben wird, zahlt sich langfristig und nachhaltig aus. Er macht junge Menschen stärker für den späteren Einstieg in Studium und Berufsausbildung, eröffnet ihnen Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben, stärkt damit auch die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft.2

DS: Wo holen Sie die Kinder, die so vielen medialen Reizen ausgesetzt sind und deshalb kaum Zeit für zusätzliches Lernen haben dürften, denn eigentlich ab?

Ernst-Andreas Ziegler: „Wir sind so etwas wie eine Art Trainingszentrum für das Lernen, Experimentieren und Forschen mit Freude. Wer das von Klein auf kennengelernt hat, findet dafür auch später freiwillig fast immer Zeit. So wie viele gern zum Fußballtraining, zum Tanzen oder zum Musizieren gehen, machen immer mehr junge Menschen von vier Jahren bis zum Abitur den Besuch von Kursen an der Junior Juni zu ihrem Hobby. Die allermeisten ersten Kontakte zu uns knüpfen Eltern oder Großeltern. Doch von Anfang an versuchen wir, sämtliche Talente zu fördern, ganz unabhängig vom Sozialstatus und Einkommen der Eltern. Unsere größte Herausforderung ist dabei, sogar die leistungsfähigen und leistungswilligen Talente aus bildungsfernen Milieus zu erreichen, in denen Eltern ihre Kinder nicht fördern wollen oder fördern können. Also fangen wir jeden Tag mit Kursen für geschlossene Kindergartengruppen an. Dort sind nämlich 90 Prozent aller Kinder gut aufgehoben. Und die Erzieherinnen der jeweiligen Gruppe wissen doch ganz genau, welches Kind besonders aufgeweckt ist. Dumme Kinder gibt es übrigens nicht. Niemand muss sie neugierig und wissensdurstig machen. Sie sind es von ganz allein. Vermeintlich dumm, doch den Ausdruck mag ich nicht, werden junge Menschen, wenn sie nicht von früh an gefördert und gefordert werden und keine positiven Vorbilder erleben.“

DS: Wie groß ist der Anteil der Kinder mit Migrations-Hintergrund?

Ernst-Andreas Ziegler: „Wir respektieren jeden jungen Menschen, unabhängig von seiner Herkunft, unabhängig vom Sozialstatus. Wir fragen nicht, wo bist Du geboren oder wo kommen Deine Eltern her? Wir schätzen, dass der Anteil unserer Studenten mit Migrations-Hintergrund bei fast einem Drittel liegt. Ungefähr so viele wachsen nämlich nach einer Studie zweisprachig auf, sprechen also mit den Eltern nicht Deutsch. Die eine Hälfte unserer Studenten kommt aus finanziell gut situierten Familien, die andere aus einkommensschwachen.

DS: Die Junioruni ist das neue Wahrzeichen von Wuppertal. Der Stolz einer ganzen Stadt und einer Region. Man gewinnt den Eindruck, alle großen Unternehmen hätten von Anfang an als Geldgeber Schlange gestanden. War der Aufbau wirklich ein Kinderspiel?

Ernst-Andreas Ziegler: „Viele bedeutende Unternehmen helfen uns von Anfang an. Trotzdem war es kein Kinderspiel, es war ein hartes Ringen. Und es war kein Ein-Mann-Projekt, also keineswegs realisiert von mir, sondern es war ein Gemeinschaftswerk von vielen. Nur weil wir von der ersten Stunde an ganz hervorragende Mitstreiterinnen, Mitstreiter, Experten und Persönlichkeiten als Unterstützer hatten, war das überhaupt zu schaffen. Und dank der vielen leidenschaftlich engagierten Persönlichkeiten konnten wir gemeinsam jedem Geldgeber die Gewissheit vermitteln, dass wir solide wirtschaften und dass jeder einzelne gespendete Euro auch wirklich in Bildung für Kinder umgemünzt wird.

DS: Gab es bei der Realisierung des Neubaus an der Wupper nicht auch Schwierigkeiten mit der Politik?

Ernst-Andreas Ziegler: „Ich will das mal diplomatisch beantworten. Die Politik hatte uns anfangs wirklich euphorisch unterstützt, sich dann jedoch in einer bestimmten Phase zurückgezogen. Sie war nämlich eine Zeit lang nicht damit einverstanden, dass wir an der Wupper einen eigenen Neubau planten, nachdem die Sanierung der dortigen Fabrikruine gescheitert war. Statt selbst zu bauen, sollten wir doch lieber – so damals die Stadt –eine nicht mehr gebrauchte, städtische Immobilie nutzen. Das wollten wir aber nicht. Wir haben hinter verschlossenen Türen hart gerungen und uns zusammengerauft. Doch als die Sache und einiges mehr entschieden waren, hat die Stadt alles getan, um uns in jeder Weise wieder zu helfen. Also Ende gut, alles gut!“

DS: Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter. Denn auch die Stadt verkauft inzwischen die Junior-Uni als einmaliges Wuppertaler Markenzeichen…“

Ernst-Andreas Ziegler: „Sie tut gut daran. Wir freuen uns sehr darüber.“

DS: Nun steht und floriert die Junior-Uni und Sie haben als Vorsitzender der Geschäftsführung nach wie vor besondere Verantwortung. Verdienen Sie sich damit auch eine goldene Nase?

Ernst-Andreas Ziegler: „Was für eine Frage! Beileibe nicht! Ich mache das nach wie vor völlig ehrenamtlich, für einen symbolischen Euro pro Jahr. Und was das operative Geschäft angeht, so hat sich vieles eingespielt, was mich enorm entlastet. Jetzt tragen viele Schultern mit.“

DS: Die Junior-Uni-Kurse sind immer schneller ausgebucht als der Schall. Wie kriegen Sie das hin?

Ernst-Andreas Ziegler: „In den acht Jahren seit unserem Start haben wir mehr als 42.000 Kursplätze vergeben. Und in jedem Semester hatten wir unglaublich hohe zusätzliche Wartelisten. Wir werden nach wie vor überrannt. Unser Angebot ist eben sehr attraktiv und faszinierend für junge Menschen, fast auf dem Niveau einer echten Universität. Dies liegt auch an unserem wichtigsten Kooperationspartner, also der „großen“ Bergischen Universität, die uns, der „kleinen“, seit Anfang an grandios hilft. Und an der Zusammenarbeit mit nahezu allen Schulen und vielen Unternehmen.

DS. Worauf führen Sie es zurück, dass Ihre geniale Einrichtung noch nirgendwo kopiert wurde?

Ernst-Andreas Ziegler: „Da gibt es wohl vier Gründe. Erstens: Im Bergischen Land hat das Mäzenatentum eine große Tradition. Zweitens: Wir in Wuppertal und in der Region haben den Strukturwandel noch nicht geschafft. Es bedurfte unbedingt eines auf den ersten Blick absurden, jedoch unbedingt notwendigen und neuen Mutmacherprojektes, als bundesweit interessantes Modell. Drittens: Sie brauchen überall den richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Kümmerern und Unterstützern. Und viertens: Wir hatten zwar Anfragen und Rat erteilt, jedoch nicht die Zeit und Kraft, andere Städte beim Aufbau einer Junior-Uni intensiver zu unterstützen. Wir mussten uns erst einmal um unser Kerngeschäft kümmern.“

DS: Sie waren Lokalredakteur beim General-Anzeiger heute Westdeutsche Zeitung. Mit welchen Gefühlen verfolgen Sie heute den Weg der Print-Medien?

Ernst-Andreas Ziegler: „Ich bin nach wie vor ein leidenschaftlicher Journalist. Und ich bin nach wie vor ein Anhänger der täglichen Heimatzeitung, in Wuppertal also der WZ. Als überzeugter Print-Medien-Leser lasse ich keine Zeitung aus, lese eben auch die Wuppertaler Rundschau und die Stadtzeitung.“

DS: Haben Printmedien aus Ihrer Sicht überhaupt eine Zukunft?

Ernst-Andreas Ziegler: „ Ja, ich bin zutiefst davon überzeugt! Die Printmedien werden noch eine weitere Durststrecke durchstehen müssen. Aber dann geht es ihnen wie den Buchhandlungen. Die waren doch auch schon totgesagt. Und jetzt gehen Sie mal in Wuppertal in jene Buchhandlungen, die überlebt haben. Wer sich den Zeitläufen anpasst, beispielsweise die Möglichkeit schafft, online zu bestellen etc., der hat heute wieder gute Chancen. Ich lese jeden Tag in einem Buch. Und ich genieße es, in einer Buchhandlung zu schmökern, ein auch handwerklich gut gebundenes Buch in der Hand zu halten. Nur wenn ich das mal nicht vor Ort kann, bestelle ich ein neues Buch online und hole es am nächsten Tag bei meinem Lieblingsbuchhändler von Mackensen ab. Klappt reibungslos. Und ich sage Ihnen, die lokalen Printmedien werden ebenso eine solche Wiedergeburt erleben. Je anonymer und globalisierter die Welt, umso wichtiger werden wieder die lokalen Printmedien.“

DS: Wie wichtig ist Ihnen die Ehrendoktorwürde, die Ihnen von der Uni der Partnerstadt Kosice verliehen wurde?

Ernst-Andreas Ziegler: „Dafür bin ich dankbar und darauf bin ich stolz. Und zwar nicht nur, weil auch ich ein Stück eitel bin und mich über Anerkennung freue. Ich habe das auch als Aufwertung für unseren Berufsstand empfunden, dass eben auch mal ein Journalist so geehrt wird. Zugesprochen wurde mir dieser Titel – so Hans-Dietrich Genscher in seiner Laudatio – als politischer Brückenbauer für Europa. Ich hatte als Wuppertaler Presseamtsleiter lange Jahre in politisch schwieriger Zeit die Möglichkeit, über die Städtepartnerschaften den Dialog zwischen einstigen Feinden zu stärken. Und dabei Hans-Dietrich Genscher und Johannes Rau zu unterstützen. Das war schicksalhaftes Glück. Ich habe als Kind den zweiten Weltkrieg erlebt. Schlimme Erinnerungen! Deshalb weiß ich: Unser aller größtes Gut sind doch die 70 Jahre Frieden und das Zusammenwachsen der Europäer. Umso trauriger bin ich über den Brexit. Aber zurück zu Genscher: Dass er wegen mir nach Kosice geflogen ist, hat diese Ehrung noch viel, viel mehr aufgewertet. „

DS: Aber nicht genug dieser Ehre, Sie haben ja auch noch einen Professoren-Titel…

Ernst-Andreas Ziegler: „Den Professoren-Titel habe ich nicht ehrenhalber bekommen. Als Genscher damals in Kosice von Vertretern der Universität gefragt wurde, ob er sich vorstellen könne, dass ich als Kommunikator und Journalist an der Uni Kosice als Gast-Dozent Vorlesungen halten würde, hat er spontan geantwortet: Der macht das! Und ich habe selbstverständlich zugesagt. Und jetzt mache ich das im 17. Jahr. Wie an allen Universitäten in der EU kann auch in Kosice ein Dozent, der fünf Jahre lang erfolgreich unterrichtet hat, auf Vorschlag seiner Fakultät und mit Entscheidung des Senats zum Professor ernannt werden. Als ich gefragt wurde, ob ich mich um diesen Titel bewerben würde, habe ich diese Chance genutzt. Von 35 Senatsmitgliedern haben 33 für mich gestimmt. Auch dafür bin ich sehr dankbar.“

DS: Sie stammen ja eigentlich aus Weimar. Was muss passieren, dass man wie Sie eine sehr emotionale Nähe und Liebe zu seiner Wahlheimatstadt Wuppertal aufbaut?

Ernst-Andreas Ziegler: „Ich bin in Weimar geboren und in der Pfalz aufgewachsen. Nach Wuppertal kam ich wegen einer Stellenanzeige, mit der ein Lokalredakteur gesucht wurde. Ich habe diese Stadt als spröde Geliebte kennengelernt . Anfangs fand ich Wuppertal grässlich und die Wuppertaler störrisch. Bis mir beim Bier ein Kollege sagte: ‚Du darfst nicht darauf warten, dass die Wuppertaler auf Dich zukommen, Du musst schon selbst auf sie zugehen. Das habe ich getan, und die Reaktionen waren unglaublich. Seither bin ich in diese Stadt verliebt und ein leidenschaftlicher Wuppertaler. Die Stadt ist zu zwei Dritteln wunderschön. Und trotzdem reden die Wuppertaler immer schlecht über ihre Stadt. Völlig absurd!“

DS: Eines Ihrer Bücher, das Sie geschrieben haben, heißt „Auf der Suche nach der Wuppertaler Seele“ (1996). Haben Sie die Seele eigentlich jemals gefunden?

Ernst-Andreas Ziegler: „Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Empfehlen Sie Ihren Lesern,
zwei Wege durch die Stadt selbst zu finden. Der eine soll zu 90 Prozent durch Wald, Wiesen und Parkanlagen führen. Beim zweiten Weg sollten Ihre Leser in erster Linie Treppen benutzen. Sie sollten sich Zeit nehmen und eine Kamera und ein Tagebuch mitführen. Ich wette: Sie alle werden die Seele Wuppertals finden…“

DS: Seit Ihrem letzten Buch bis heute klafft eine relativ große schöpferische Lücke. Kann man daraus schließen, dass Sie gerade an Ihren Memoiren arbeiten?

Ernst-Andreas Ziegler: „Nein. Der Grund für Pause war die Junior-Uni. Sie können ein solches Projekt nicht mit links machen. Aber ich arbeite seit Jahren an einem Buch mit dem Arbeitstitel „Politik und Glaubwürdigkeit“. Die ersten 60 Seiten sind geschrieben. Ich hoffe, dass ich es endlich fertig kriege. Ich möchte mit diesem Buch erreichen, dass sich möglichst viele Menschen einmischen, sich politisch engagieren und Dinge verändern. Das geht nicht vom Sofa oder von der Parkbank aus.“

DS: So vital und dynamisch Sie sind, haben Sie doch ganz bestimmt noch ein großes Ziel vor Augen?

Ernst-Andreas Ziegler: „Zunächst einmal haben wir mit den Gesellschaftern Vorsorge getroffen wie es mit der Junior-Uni weiter geht. Wir sind dank großartiger Mäzene finanziell solide aufgestellt. Aber wir müssen heute schon die Weichen stellen, dass wir ab 2018 genügend Geld haben, um den laufenden Betrieb zu sichern. An diesem Vorhaben will ich weiter mitwirken. Und falls irgendetwas mit mir passieren sollte, ist die Nachfolgeregelung längst geklärt. Die Mannschaft – mit einer Mehrzahl Frauen – steht. Und persönlich: Mit meinem Leben bin ich sehr zufrieden Das Wichtigste sind mir Familie und Freunde. Solange ich kann, werde ich weiterhin regelmäßig lange Strecken laufen, am liebsten im Wald, gern bergauf bergab, locker im Spazierlauftempo. Ich habe auf einer Autofahrt im Radio mal Interviews mit Menschen gehört, denen mitgeteilt worden war, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hätten. Die Frage hieß: Was werden Sie in der wenigen Zeit, die Ihnen noch bleibt, tun? Ich habe mir diese Fragen dann selbst gestellt. Meine persönliche Antwort: Ich würde genau das tun, was ich jetzt auch mache.“

DS: Wenn Ihnen die berühmte Fee 20 Millionen € in die Hand drücken würde, die Sie zweckgebunden ausgeben müssten, wie würden Sie dieses Geld investieren?

Ernst-Andreas Ziegler: „Ich würde Geld komplett in die Bildung von Kindern und Jugendlichen investieren.“

DS: Der WSV ist in die Regionalliga West aufgestiegen. Wird man Sie in der nächsten Saison auch einmal im Stadion sehen?

Ernst-Andreas Ziegler: „Ich habe früher viele WSV-Spiele verfolgt. Dann habe ich den Verein etwas aus den Augen verloren. Aber vor einigen Wochen habe ich ein Pokalspiel des Wuppertaler SV bei den Sportfreunden Dönberg gesehen. Der WSV hat 7:0 gewonnen. Und ich war beeindruckt von den jungen Spielern. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mir das eine oder andere Spiel in der Regionalliga anschaue. Aber ich muss zugeben: Insgeheim bin ich Fan des 1. FC Kaiserlauten geblieben. Das war meine Fußball-Jugendliebe. „

DS: Welche Schlagzeile würden Sie denn gern über sich lesen?

Ernst-Andreas Ziegler: „Eigentlich hatte ich schon Schlagzeilen genug. Doch wenn es sein muss, wähle ich die: Er ist ein Läufer, der Menschen mag und sich bemüht, die Welt ein wenig zu verbessern.“

DS: Vielen Dank für das Gespräch.

 

VITA

Ernst-Andreas Ziegler wurde am 28.11.1938 in Weimar geboren. Er wuchs in der Pfalz auf. Dort erlernte er zunächst den Beruf des Schriftsetzers. Anschließend machte er in der Redaktion der Pirmasenser Zeitung ein Volontariat. Er arbeitete als Redakteur und Reporter bei der Deutschen Presse-Agentur dpa und wurde schließlich stellv. Lokalchef des Wuppertaler General-Anzeigers (heute Westdeutsche Zeitung). Anschließend baute Ernst-Andreas Ziegler bei den Wuppertaler Stadtwerken die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit auf, um dann als Chefredakteur zu einer Düsseldorfer Nachrichten-Agentur zu wechseln. Hier erreichte ihn ein Anruf des damaligen Wuppertaler Oberstadtdirektors Rolf Krumsiek. Er bot ihm 1972 die Aufgabe des Presseamtsleiters an. Ziegler sagte zu und verantwortete 32 Jahre lang die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Wuppertal. Von der Universität Kosice bekam Ziegler die Ehrendoktor-Würde verliehen. Von 1999 bis 2004 hielt er dort als Dozent, seitdem als Honorarprofessor Vorlesungen über „Politische Kommunikation & Marketing“. Fünf Jahre lang fungierte Ernst-Andreas Ziegler als ehrenamtlicher Chefberater des slowakischen Staatspräsidenten für den deutschsprachigen Raum. Seit seinem Ausscheiden aus den Diensten der Stadt ist er beruflich bundesweit als Politik-, Kommunikations- und Unternehmensberater aktiv. Der mehrfache Buchautor gründete 2008 mit herausragenden Wuppertaler Persönlichkeiten die nur privat finanzierte Junior Uni. Er ist verheiratet mit einer Ärztin, hat vier Kinder und drei Enkel. Seine Hobbies: Langstreckenlauf, Lesen, Natur und Menschen. Sein Lebensmotto: Nie aufgeben!

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