19. Dezember 2025

Freibad Mirke: Jetzt wird in die Hände gespuckt

Jetzt wird in die Hände gespuckt! Bei strahlendem Sonnenschein fand der erste Spatenstich für die umfassende Sanierung des Freibads Mirke statt. Wenn das kein gutes Omen ist. Neben Obermeisterin Miriam Scherff schwangen auch Csilla Letay, Heiner Mokroß, Volker Dittgen und Dietmar Danz vom Verein „Pro Mirke“ im leeren Schwimmbecken symbolisch die Schaufeln.

Fünf „arbeiten“, viele schauen zu. Beim symbolischen ersten Spatenstich: Oberbürgemeisterin Miriam Scherff (2.v.r.) und das Projektentwicklungsteam „Pro Mirke“ mit Csilla Letay, Heiner Mokroß (2.v.l.), Dietmar Danz (3.v.l.) und Volker Dittgen – © Norman Tebel

Es war ein ganz besonderer Tag für den gemeinnützigen Betreiberverein, der seit langen Jahren für den Erhalt des 1851 eröffneten Freibads – eines der ältesten drei erhaltenen Beckenbäder bundesweit – kämpft. Bis zuletzt betrieb der Verein im leer stehen Becken einen selbstgebauten Pool und nutzte die Location für ein ein vielfältiges Kulturprogramm.

Beim ersten offiziellen Spatenstich im leeren Becken des Freibads ging der Blick Richtung Zukunft: Die Umgestaltung der Anlage zu einem Naturfreibad mit biologischer Wasseraufbereitung und ganzjährigem Quartierspark ist ein neuer Meilenstein in der bewegten Historie des 174 Jahre alten Bades. Darüber waren sich alle anwesenden Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Wuppertal, des Planungsbüros Polyplan-Kreikenbaum Gruppe GmbH und der ausführenden Unternehmen sowie vieler Unterstützer, Wegbegleiter, Freunde, Bürgerinnen und Bürger einig. Die Umgestaltung, Sanierung und Revitalisierung soll Ende 2026 abgeschlossen sein.

Scherff lobt Zusammenarbeit zwischen Bürgerverein und Verwaltung

Oberbürgermeisterin Miriam Scherff strahlte und lobte die gute Zusammenarbeit zwischen dem Bürgerverein und der Stadtverwaltung:  „Es geht jetzt endlich los! Ich freue mich sehr, dass nun die Bagger anrollen. In der Mirke entsteht ein großartiges Naturfreibad – das erste seiner Art im Bergischen Städtedreieck. Mein großer Dank gilt dem langen Atem der engagierten Mitglieder des Vereins Pro Mirke, Helge Lindh, der im Haushaltsausschuss des Bundestags drei Millionen Euro an Fördermitteln möglich gemacht hat, sowie den Kolleginnen in der Stadtverwaltung, die solche Projekte nicht nur ermöglichen müssen, sondern es auch wollen und es in diesem Fall auch getan haben.“

Präsentieren ein Stück der bereits entfernten Beckenverkleidung: (v.l.) Dietmar Danz, Csilla Letay, Miriam Scherff, Volker Dittgen und Heiner Mokroß  – © Norman Tebel

Beim feierlichen Auftakt stellten Heiner Mokroß und Csilla Letay, Vorsitzende des Betreibervereins „Pro Mirke“, die Visionen für das Bad vor. Der seines Zeichens als Bauherr fungierende Verein hat gemeinsam mit dem auf Naturfreibäder spezialisierten Bremer Planungsbüro Polyplan-Kreikenbaum die Pläne erarbeitet.

Erste Etappe bis Mitte März

Bereits am 10. Dezember konnte im Auftrag von Pro Mirke ein Fachunternehmen mit der Baustelleneinrichtung und nachfolgend mit Abbruch- und Entsorgungsarbeiten als vorgezogene Baumaßnahme beginnen. Es finden Abbruch- und Sanierungsarbeiten im Becken sowie im Sanitär- und Umkleidegebäude statt. Diese Etappe wird voraussichtlich bis Mitte März 2026 andauern. Nach einer erneuten Ausschreibungs- und Vergabephase werden sich die weiteren (Um-)Bauphasen im Frühjahr 2026 anschließen.

„Der Start der Arbeiten und der Wahnsinnszuspruch machen uns Mut für alle weiteren Aufgaben, die noch auf uns zukommen werden“, resümierte Heiner Mokroß den Tag. „Nach dem langen und aufwändigen Prüf- und Genehmigungsverfahren ist es herrlich, den praktischen Beginn zu sehen.“

Der erste Spatenstich im Freibad Mirke war ein Ereignis, das in der Wuppertaler Gesellschaft großes Interesse fand – © Norman Tebel

So sieht es auch Csilla Letay: „Der Baustart ist für uns ein ganz besonders großes Ereignis. Unsere Vision und auch die Planungen der letzten Jahre werden endlich konkret greifbar. Ich bin hier schon als Kind geschwommen: Es ist sehr emotional, diesen Tag mit so vielen Menschen zu feiern. An dieser Stelle geht ein großer Dank an alle hinaus, die uns auf vielfältige Weise unterstützt und angespornt haben. Wir sind nun – noch mehr als ohnehin schon – hochmotiviert, dieses grüne Idyll mitten in der Stadt für gemeinsame Begegnungen, Bewegung und Erholung auch für die nächsten Generationen weiterzuentwickeln.“

Bund fördert Projekt mit 3 Millionen Euro

Der Bundestagsabgeordnete Helge Lindh (SPD) – Schirmherr des Freibads Mirke – war zum Festakt aus Berlin zugeschaltet, beglückwünschte die Projektbeteiligten und betonte die einende Kraft des Projekts. Lindh hatte sich beim Haushaltsausschuss des Bundestags hartnäckig für die Förderung des Freibads Mirke eingesetzt und erfolgreich drei Millionen Euro für das Vorhaben aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ eingeworben.

„Ich freue mich über diesen Erfolg, den wir heute gemeinsam feiern und danke Heiner Mokroß, Csilla Letay und ihrem Team von Pro Mirke für das ausdauernde große Engagement. Dieses Projekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, was bürgerschaftliches Engagement und gelebte Demokratie zu leisten vermögen. Das Freibad Mirke ist ein Ort mit verbindender Kraft, auch über soziale Milieus hinweg. Für die Eröffnung liegt meine Badehose schon bereit“, versprach der volksnahe Politiker.

Ein Bagger ist schon da und dient als Kulisse: (v.l.) Csilla Letay, Miriam Scherff, Heiner Mokroß, Dietmar Danz und Volker Dittgen – © Norman Tebel

Neben Helge Lindh in Badehose hat das Naturbad Mirke nach der Sanierung und Umgestaltung auf jeden Fall noch andere Attraktionen zu bieten: Neu werden eine Rutsche, ein Sandstrand als Einstieg in den Flachwasserbereich, ein Tretbecken im oberen Bereich und eine Wipfelseilbahn über das Gelände sein. Der Quartierpark Naturfreibad Mirke soll übrigens nach dem Willen des Fördervereins nicht nur im Sommer geöffnet sein, sondern ganzjährig als Location für Kultur und Erlebnis zur Verfügung stehen.

Link zur Webseite des Vereins „Pro Mirke e.V.“

http://www.freibad-mirke.de

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