22. August 2025Peter Pionke
„Wer Fußball mag, wird Beachsoccer lieben“

Sand, Spannung und Sommerfeeling waren einmal mehr angesagt, als die deutsche Beachsoccer-Elite um den DFB-Meistertitel kämpfte. „Wer Fußball mag, wird Beachsoccer lieben und nicht mehr missen wollen“, sagte Düsseldorfs Erfolgs-Trainer und zweifacher Torschütze Oliver Romrig (43). Er gilt als zentraler Motor des Erfolges, ist er doch nicht von ungefähr zugleich auch Spielertrainer der deutschen Nationalmannschaft.
Auf den Torwart kommt erst an
Der Erfolg der Düsseldorfer in Warnemünde stand lange auf der Kippe, denn ihr italienischer Torhüter Andrea Capita hatte sich an der Hand verletzt und der zweite Keeper, Marius Ebner, konnte erst kurz vor dem Halbfinale anreisen, machte dann aber eine Riesenpartie. Der Torwart ist auf dem relativ kleinen Spielfeld zugleich Aufbauspieler, Spielmacher und gelegentlich auch Torschütze. Auf seine präzisen Abschläge kommt es häufig an. Auf dem Feld stehen jeweils fünf Akteure, es gibt drei Spielhälften von jeweils 12 Minuten reine Spielzeit.

Für den Zuschauer stellt sich das Spielgeschehen deutlich anders dar, als das bei einem „normalen“ Fußballspiel. Der Ball rollt nicht wie gewohnt, gute Ball- und Schusstechik, Sprungkraft und Reflexe sind gefragt. Spektakuläre Fallrückzieher sind nichts die Ausnahme, eher die Regel. Sommer-Sonne-Strand-Gefühl, Freizeitgestaltung, verbunden mit geselligem Miteinander, das ist das Erfolgsrezept von Beach Soccer.
Beachsoccer entstand Ende des 19. Jahrhunderts im brasilianischen Rio de Janeiro, wo ursprünglich europäische Seeleute beim Landgang Fußball im Sand spielten. Erste internationale Turniere fanden ab 1993 statt. Brasilien ist inzwischen siebenfacher Gewinner des „FIFA Beach Soccer World Cups“ und damit die führende Nation. Vorne platziert sind auch immer Portugal, Italien sowie Russland. Deutschland gilt im internationalen Vergleich eher als „aufstrebende Nation“. Hier gibt es erst seit 2013 die DFB-Beachsoccer Liga.

Wuppertal „Soccer-Arena“ ohne Sand
Die Düsseldorfer Erfolge sind umso erstaunlicher, als man hier einen Standort ohne Zugang zum Meer hat, mithin also ohne den klassischen Sandstrand agieren muss. Anders als in der Nachbarstadt spielt Beachsoccer in Wuppertal nur eine ganz untergeordnete Rolle. Beim Wuppertaler SV wurde die 2011 gegründeten Abteilung 2019 wieder aufgelöst und ging zum SV Bayer Wuppertal über. Hier gibt es die „SoccArena“ (Unten Vorm Steg 5), eine Halle bei den Bayer Sportplätzen. Allerdings ganz ohne Sand.
Text: Siegfried Jähne

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