15. August 2025

Prozeß ums Tierschutzzentrum: Entscheidung vertagt

Das Ringen um das so dringend benötigte Tierschutzzentrum geht weiter! Denn jetzt gab es zwar eine Gerichtsverhandlung, aber noch kein Urteil! Und solange kann die Einrichtung auf dem Gelände der Bergischen Diakonie Aprath noch fertig gestellt und in Betrieb genommen werden.

Biggi Lechtermann, TV-Moderatorin und Tierfreundin mit Herz, ist Schirmherrin des geplanten  Tierschutzzentrums Wuppertal – © privat

Die zuständige Richterin hat in der Verhandlung vor dem Wuppertaler Landgericht angeregt, dass beide Seiten noch einmal sehr ernsthaft über eine weitere Mediation nachzudenken sollten, dabei aber gleichzeitig auch betont, dass dies keinen Sinn habe, wenn eine Seite auf ihrer Position beharre. Und das steht bei der neuen Leitung der Bergischen Diakonie Aprath zu befürchten.

Die Vorgeschichte des Rechtstreits: Anke Süper, Vorsitzende des Vereins „Pechpfoten e.V.“, und Pfarrer Hohlweger, damaliger Leiter der Bergischen Diakonie Aprath, hatten einen Vertrag geschlossen und diesen notariell absichern lassen. Das gemeinsame Ziel: In einem leer stehenden Gebäude auf dem Gelände der BDA sollte mit dem neuen Tierschutzzentrum eine Einrichtung entstehen, die nicht nur notleidenden Tieren helfen, sondern auch die soziale Inklusion der Bewohner der Diakonie maßgeblich unterstützen sollte.

Doch dann gab Pfarrer Hohlweger, Befürworter und Mitinitiator des Projekts, die Leitung der Diakonie aus gesundheitlichen Gründen an einen Nachfolger ab. Und dieser fühlte sich nicht mehr an die vertraglich fixierten Abmachungen gebunden. Er stoppte er die Bauarbeiten kurz vor Fertigstellung des Projekts und kündigte die bestehenden Verträge rückwirkend.

Anke Süper. Voristzende der Tierschutzvereins „Pechpfoten e.V.“ – © OMK

Das Ende des traurigen Liedes: Über 6.500 Stunden geleisteter, ehrenamtlicher Arbeitsstunden und der freiwillige Einsatz unzähliger Helfer stehen seither auf dem Spiel. Und außerdem hat Wuppertal immer noch kein Tierheim für herrenlose, notleidende Tiere.

Aus der Wuppertaler Öffentlichkeit erhielten Anke Süper, Vorsitzende des Vereins „Pechpfoten e.V.“ sowie ihre Mistreiterinnen und Mitstreiter sehr viel moralische Unterstützung, wie beispielsweise von der Künstlerin Ellen Neugebauer, die eine Petition pro Tierschutzzentrum ins Leben rief.

„Was mir auf der Seele brennt, ist, Euch allen Danke zu sagen für die Unterstützung vor Ort, für die guten Wünsche und Gedanken, für die Rückendeckung und dass ihr an uns glaubt!“, erklärte die engagierte Tierschützerin nach der Gerichtsverhandlung.

Der Bundestagsabgeornete Helge Lindh setzt sich für das Tierschutzzentrum in Wuppertal ein – © Deutscher Bundestag

Da die „Pechpfoten“ und ihre Unterstützer an der Fortführung ihres Projektes interessiert sind, haben Anke Süper und ihr Anwalt dem Mediations-Vorschlag der Richterin zugestimmt. Allerdings mit der festen Zusage, dass, wenn es zu keiner zeitnahen Einigung komme, am 02. Oktober der Urteilsspruch über die heutige Verhandlung verkündet wird.

Anke Süper & Co. haben große Hoffnung, dass die Entscheidung der Richterin dann pro Tierschutzzentrum und damit für die notleidenden Tiere ausfällt.

Aus der Politik wurden die engagierten „Pechpfoten“ u.a. von den Grünen im Wuppertaler Stadtrat, von Henrik Dahlmann (Freie Wähler) und vom Bundestagsabgeordneten Helge Lindh (SPD) unterstützt, der extra für die Gerichtsverhandlung aus Berlin angereist war. Das Daumendrücken geht weiter – und das Hoffen und Bangen auch. Denn wie formuliert es der Volksmund so treffend: „Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand“. (pp)

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert