24. Juni 2025

Von Promis geliebt: Katzen – die eigenwilligen Divas

Was haben Freddy Mercury, Florence Nightingale, Albert Einstein, Marlon Brando, Andy Warhol, Winston Churchill, Karl Lagerfeld oder Maurice Ravel gemeinsam? Sie alle waren große Katzen-Verehrer. Im alten Ägypten galten die Samtpfoten sogar als heilig.

Die sanften Riesen: Maine-Coon-Lady Jaliha (l.) mit ihrem Sohn Aramis – © Paul Coon

In deutschen Haushalten leben rund 15,7 Millionen Katzen, in 42 Prozent der Haushalte sogar mehr als ein „Stubentiger“. Damit ist die Katze das mit Abstand beliebteste Haustier. Platz zwei der Beliebtheitsskala belegen die Hunde (10,6 Millionen). Auch in der Vergangenheit haben sich die flauschigen Vierbeiner in die Herzen der Zweibeiner geschnurrt und auch Prominente um die Pfoten gewickelt.

Freddie Mercury (*05.09.1946 – +24.11.1991), legendärer Frontmann der Super-Band „Queen“, war in seinem Leben liebevolles Herrchen von zehn Katzen: u.a. Tom, Jerry, Oscar, Delilah, Miko, Romeo und Goliath. Die Katzen-Dame „Delilah“ verewigte er sogar in dem gleichnamigen Song auf dem Album „Innuendo“ (1991) kurz vor seinem Tod.

Marlon Brando: Sanft zu „Samtpfoten“

Der Physiker Albert Einstein (*14.03.1879 – +18.04.1955) genoss die Nähe von seiner Katze „Tiger“. „Jock“, der Kater des englischen Staatsmanns Winston Churchill  (*30.11.1874 – +24.01.1965), durfte sogar während wichtiger politischer Sitzungen auf dem Schoß seines berühmten Herrchens liegen.

Hollywood-Star Marlon Brando (*03.04.1924 – +01.07.2004), der in seinen Filmen oft den harten Burschen verkörperte, wurde bei seinen Katzen zuhause ganz sanft. Die Katze, die Brando als Mafia-Boss Don Vito Corleone in einer der Anfangsszenen des Film-Klassikers „Der Pate“ (1972“) auf seinem Schoss streichelte, war allerdings eine Streunerin, die sich ins Studio verirrt hatte.

Hape Kerklings Katzenbuch kann man jedem Tierfreund empfehlen – denkt sich Maine Coon-Kater Arasmis – © Paul Coon

Auch der amerikanische Pop-Art-Künstler Andy Warhol (*06.08.1928 – +22.02.1987) konnte gar nicht genug Katzen um sich herum haben. Sie spielten bis zu seinem Tod eine große Rolle in seinem Leben. Der französische Komponist Maurice Ravel (*07.03.1975 – +28.12.1937) erklärte sogar, dass seine Katzen ihn bei seiner kreativen Arbeit inspirieren würden.

Karl Lagerfeld: Sckockverliebt in „Choupette“

Mode-Zar Karl Lagerfeld (*10.09.1933 – +19.02.2019) wurde eher per Zufall zum Katzen-Vater. Ein Freund hatte ihn gebeten, während seines Urlaubs seine Katze „Choupette“ zu versorgen. Lagerfeld schockverliebte sich in die schneeweiße Schmusekatze. Als der Freund nach seiner Rückkehr sein Tier wieder abholen wollte, überredete ihn der Modemacher, „Choupette“ behalten zu dürfen.

Auch Schauspieler Alain Delon, Schriftsteller Ernest Hemingway, Florence Nightingale, Begründerin der modernen Krankenpflege, die Schriftsteller Charles Dickens (Kater Bob) und Mark Twain, der Physiker Nikola Tesla (Kater Macak) und der Maler Paul Klee liebten die Samtpfoten mit ihrem eigenen Willen. Sogar auf einigen Bildern Klees tauchten Katzen auf.

Bekommt normalerweise keinen „Korb“: Katzen-Lady „Kate“ – eine British-Kurzhaar-Schönheit – © Paul Coon

Der französische Schriftsteller Joan Cocteau (*05.07.1889 – +11.10.1963) war total vernarrt in die eigenwilligen Tiere. Er wurde Mitglied im Pariser Katzenclub und erwarb ganz bewusst eine kleine Kapelle, auf deren Wand eine Katze gemalt war. Hier fand er auf eigenen Wunsch hin seine letzte Ruhestätte.

Katzen, die einen ganz besonderen Charme besitzen und nicht umsonst gefeierte Stars der Sozial Media-Kanäle Facebook, Whatsapp oder YouTube sind, haben auch heute nichts von ihrem Reiz eingebüßt. Music-Megastar Taylor Swift lässt sich von „Meredith Grey“, „Olivia Benson“ und „Benjamin Britton“ umschnurren. Comedian Markus Krebs war jahrelang „Dosenöffner“ für „Spencer“; „Köpi“ und „Micky“. Leider musste er sich inzwischen von einem seiner Lieblinge verabschieden. „Das war total traurig. Und das Schlimme, ich hatte an dem Abend auch noch einen Auftritt“, erklärte der tierliebe Comedy-Star wenig später in einer Talk-Show.

Anthony Hopkins: Trauer-Video für „Niblo“

Verabschieden musste sich auch Leinwand-Legende Anthony Hopkins („Das Schweigen der Lämmer“) von seinem treuen Begleiter „Niblo“. Sein Video, das er zum Andenken an seinen geliebten Kater ins Netz stellte, wurde unzählige Male angeklickt. „Queen-Gitarrist Brian May“ setzte seinem Kater, der ihn in der Kindheit begleitet hatte, in dem Song „All Dead, All Dead“ ein musikalisches Denkmal.

„PFOTEN VOM TISCH! Meine Katzen, andere Katzen und ich“ – HAPE KERKELING © Piper Verlag GmbH – 294 Seiten – Hardcover 22,00 Euro ISBN 978-3-492-08000-2  Kerkeling spendet 10 Prozent seines Honorars an den Deutschen Tierschutzbund e.V. – Bonn Spendenkonto Deutscher Tierschutzbund e.V. – IBAN DE88 3705 0198 0000 0404 44

Eine Diva mit eigenem Kopf ist der „Stubentiger“ Lola von RTL-Moderatorin Katja Burkard. Sie wird nur noch „Catbitch“ genannt. Warum das so ist, erklärte Katzen-Frauchen Katja in einem Podcast mit Barbara Schöneberger: „Meinen Mann Hans beachtet sie die ganze Woche über nicht an. Doch wenn er samstags vom Wochenmarkt kommt und frische Fischabfälle für sie dabei hat, schlawenzelt sie die ganze Zeit um ihn herum.“ Diva hin, Diva her, – dennoch wird „Lola“ alias „Catbitch“ von der ganzen Familie geliebt und gestreichelt.

Komiker und Katzen-Narr Hape Kerkeling hat wie sein Humor-Kollege Ralf Schmitz („Schmitz‘ Katze“) seine Verehrung für die ganz besonderen Tiere auch in einem Buch verewigt. Titel: „Pfoten vom Tisch – Meine Katzen, anderen Katzen und ich“. Er widmet sich da auch einem Thema, das wohl in fast allen Katzenhaushalten diskutiert wird: „Darf die Katze mit ins Bett oder nicht?“

Der Spitzen-Comedian kommt in seinem Buch augenzwinkernd zu dem Ergebnis: „Am Ende entscheidet das sowieso die Katze…“ Ihm widerspricht garantiert niemand, der sein Zuhause mit einer Katze teilt und heilfroh darüber sein darf, überhaupt geduldet zu sein – wenn auch nur als „Dosenöffner“ oder für die Streicheleinheiten.

Denn wie sagt schon der Volksmund: „Hunde haben Herrchen – Katzen haben Personal“. Noch irgendwelche Unklarheiten?!

Text: Peter Pionke

„Schmitz‘ Katze“ – Ralf Schmitz – Fischer Taschenbuch – 272 Seiten – ISBN-10: 3596179785 – ISBN-13: 978-3596179787

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