13. März 2024

Jean Pütz: „Klimarettung ja – Deindustrialisierung nein!“

"Ich hab' da mal was vorbeitet", dieser markante Satz machte in bundesweit berühmt. 345 Mal moderierte Jean Pütz die WDR-Sendung "Hobbythek" zwischen 1974 und 2004. Auch viele andere TV-Formate trugen seine Handschrift. Auch mit 87 Jahren steht der Wissenschaftsjournalist, Moderator, Buchautor und Podcaster noch mitten im Leben und bezieht unmissverständlich Stellung. Jetzt auch in seinem neuen Buch.

Quicklebendig und klug: Der Wissenschaftsjournalist, Moderator und Buchautor Jean Pütz – © Susanne Bellenbaum

Über seinen Dauerbrenner im WDR sagte Jean Pütz einmal: „Die Hobbythek war für mich ein Trojanisches Steckenpferd. Eine Motivation, Menschen zu zeigen, dass sie schlauer sind und mehr machen können als sie denken“. Kritiker sind sich einig: Mit seiner Fähigkeit, schwierige, komplizierte Themen leicht verständlich zu erklären, hat er maßgeblich dazu beigetragen, das Interesse und das Verständnis für Wissenschaft und Technik in der Gesellschaft zu fördern.

Das Feuer der Motivation, Menschen mitzunehmen, ihnen Hintergründe plausibel zu erklären, brennt noch immer in ihm. In seinem Podcast „Der Vernunft eine Chance“ greift Jean Pütz eloquent, pointiert und mit jeder Menge Sachvertand aktuelle Themen auf. Besonders das Thema Klimaschutz liegt ihm am Herzen.

Klimarettung ohne Wohlstandsverlust

Sein Credo: Klimarettung ohne Wohlstandsverlust. Und dafür schwimmt der bekannte Wissenschaftsjournalist aus Velbert auch ganz bewusst gegen den Strom. Er hält beim Thema Klima, Natur und Wirtschaft nichts von purer Ideologie, sondern orientiert sich an Zahlen und Fakten. So trägt sein neuestes Buch auch den Titel: „Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue – Klimarettung ja! – Deindustrialisierung nein!“

Jan Pütz erklärt: „Das Essay habe ich als Pressetext zu meinem im Dezember erschienen Buches ‚Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue – Klimarettung ja! – Deindustrialisierung nein!‘, verfasst habe. Darin erkläre ich, warum ich überzeugt bin, was unser Klima retten kann, im Gegensatz zu den bisherigen Bemühungen. Ich versuche zu erläutern, warum die Methode der ideologischen Dekarbonisierung in eine Sackgasse führt und auf längere Sicht bestimmte Industriezweige aus Deutschland vertreiben wird.“

Der renommierte Wissenschaftsjournalist weiter: „Es sind viele Fehler gemacht worden. Dahinter steht auch, dass die Logik der bisherigen weltweiten Klimarettung völlig falsch angesetzt wurde. Doch es besteht kein Grund zur Resignation, denn es ist möglich, die gesamte globale Energieversorgung ohne unerträgliche Summen in die Infrastruktur zu investieren erfolgreich umzusetzen. Bitte nehmen Sie sich die Zeit, denn das, was heute als Transformation bezeichnet und überall propagiert wird, wird auf Dauer die Klimarettung nicht bewirken. Halten Sie mich für arrogant, denn mit der Erfahrung eines langjährigen Wissenschaftsjournalisten, der nicht nur kritisierte, sondern auch viele Vorschläge zur Verbesserung unseres Alltags machte, bin ich überzeugt, nur diese Ansätze können letztlich dem Treibhauseffekt ein Schnippchen schlagen.“ Bilden Sie sich selbst ein Urteil!

Jean Pütz als Protagonist des Podcast „Der Vernunft eine Chance“ – © Foto: Susanne Bellenbaum

Essay: Wiederspruch zur derzeitigen Klimarettung
Eine Anleitung jenseits des Mainstreams
Einige Argumente aus der Logik-Kiste:

So, wie bisher mit der Dekarbonisierung, scheitert die Klimarettung – nur Umdenken hilft. In meinem neuen Buch mit dem Untertitel ‚Klimarettung ja! – Deindustrialisierung nein!‘ habe ich genau beschrieben, dass es möglich ist, die gesamte Energieversorgung der Welt in kürzester Zeit und mit wenig Forschungsgeldern auf rein regenerative Energie umzustellen. Das Buch habe ich an mindestens 50 Politiker gesendet, einige wenige sind begeistert und klopfen mir symbolisch auf die Schulter, aber nichts geschieht.

Der große Fehler, der bei der Klimarettung gemacht wurde, besteht darin, dass weltweit gegen die ehernen Prinzipien der Logik verstoßen worden ist. Bekannt ist: Wenn man ein Problem bewältigen will, darf nicht an der Wirkung herumgedoktert werden. Jedem ist klar, dass Tabletten bei Kopfschmerzen die dahintersteckende Krankheit nicht heilen können. Bezogen auf die Klimaproblematik bedeutet das, dass nicht CO2 die Ursache darstellt, nur die Wirkung. Doch die eigentliche Ursache ist, dass seit über hundert Jahren die fossile Energie in Form von Braun- und Steinkohle, Erdöl und Erdgas gedankenlos als Energieträger eingesetzt wird.

Den Menschen der Industriestaaten erleichterte das das Leben, half aber auch die Sklaverei abzuschaffen, Maschinenarbeit wurde billiger, als einen Sklaven zu ernähren. Dass dies letztlich unser Klima beeinflusste, war nicht bekannt. Als die Wissenschaft das aufdeckte und objektiv bewies, erfolgte eine Reaktion, die verständlich, aber sehr oberflächlich war – um nicht zu sagen dumm.

„Ideologie der Dekarbonisierung wurde Dogma“

Kurzsichtig entschieden die Klimaschützer: ‚Dann muss eben der Ausstoß von Klima-schädlichem CO2 reduziert werden.‘ Das Einzige, was ihnen einfiel, war, jedem Land Grenzwerte für den CO2- Ausstoß zu verordnen. Die Ideologie der Dekarbonisierung wurde gedankenlos als Dogma übernommen. Nur am Rande wurde davon gesprochen, dass dazu auch eine Defossilisierung notwendig sei. Milliarden an Forschungsgelder wurden in die Dekarbonisierung gesteckt, doch die eigentliche Ursache, die fossile Energie, wurde vernachlässigt.

In ‚Heureka‘-Manier wurde zwar erkannt, dass der elektrische Strom die Erzeugung regenerativer Energie aus der Sonne physikalisch durch Photovoltaik ermöglicht. (Hurra bzw. Heureka!) Aber dass dies technische Probleme bereitet, wurde nicht bedacht. Und wenn sie doch erkannt wurden, so wurden zur Behebung viele unnötige Förder- und Forschungsgelder verschwendet.

Alles sollte durch elektrische Energie gelöst werden, auch der Verkehrs- und Wärmesektor. Ein genialer PR-Fachmann erreichte, dass sogar das Elektro-Auto angeblich als einzig möglicher Fortschritt für unsere zukünftige Mobilität apostrophiert wurde, sowie die elektrische Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen.

„Putin machte Traum ein Ende“

Putin machte diesem Traum ein Ende, in dem er billiges Erdgas nicht mehr zur Verfügung stellte. Trotzdem blieb die Ideologie der Dekarbonisierung oberstes Gebot, insbesondere in Deutschland. Gleichzeitig wurde damit nicht nur das Wirtschaftswachstum und die gesamte Volkswirtschaft so geschädigt, dass die Folgen nicht mehr zu unterdrücken sind.

Wohlstand und Wirtschaftswachstum sind in arge Gefahr geraten, so dass die Depression besonders in Deutschland nicht mehr zu verschweigen ist. Industrieländer, die die Dekarbonisierung nicht so ernst nahmen, profitierten davon. Der Rang Deutschland im Kreise der Industrienationen nahm rapide ab. Besonders bei uns hat kaum einer bedacht, dass dieses Opfer völlig überflüssig ist, denn wie anders lässt sich erklären, dass noch nie so viele fossile Energieträger aus der Erde geschöpft wurden, wie im Jahr 2022.

Mich wundert, dass das in Deutschland einfach so und ohne Nachdenken zur Kenntnis genommen wird, denn was bringt es, wenn wir uns als Klimaretter aufspielen und versuchen, die Abgabe jedes einzelne CO2-Moleküls zu vermeiden. Deswegen ist meine bevorzugte Strategie im Buch, Kohle, Erdöl und Erdgas völlig überflüssig zu machen, und zwar global. Was bringt es, wenn nur Deutschland oder Europa sich durch die Dekarbonisierung kaputt machen. Nicht umsonst haben nur wenige Staaten sich zur Einhaltung der Auflagen der Klima-Konferenz 2015 in Paris verbindlich erklärt. Es fehlen z. B. so große Länder wie China, Indien, Indonesien usw., die emsig Hunderte von Kohlekraftwerke weiterhin errichten.

Der Wissenschaftsjournalist und TV-Moderator Jean Pütz – © Dr. Susanne Bellenbaum

Auch die Kernkraft scheint wieder eine Renaissance zu erleben. Alles das ist unnötig, wenn von vornherein die Ursache der Misere in Betracht gezogen worden wäre und alle Anstrengungen darangesetzt worden wären, eine Defossilisierung zu erreichen, das heißt, die völlige Umstellung auf regenerative Energien durch grünes Methanol. Dieses kann mit der von mir im Buch beschriebenen Methode praktisch in Milliarden Tonnen produziert werden wie heute Erdöl.

Ja, es ist sogar möglich, den gesamten derzeitigen und zukünftigen Energie-Bedarf aller Länder dieser Welt zu befriedigen, und zwar preiswerter als heutzutage mit Kohle, Erdgas, Erdöl und Kernenergie. Das gilt zwar nur bedingt für Deutschland, aber für alle Länder, die über mehr Sonne und Wind und Brachflächen verfügen als in unseren Breiten.

Wenn der Markt, das heißt Angebot und Nachfrage, global funktioniert, benötigen wir auch keine Gebote und Verbote der Dekarbonisierung durch staatliche Gesetze. Ein funktionierender Markt könnte es richten, wenn die fossile Welt mit ihrem Billiarden Euro- oder Dollar-Vermögen sich nicht dagegen wendet und wirtschaftliches Wachstum, insbesondere in den Entwicklungsländern, und zukünftigen Wohlstand verhindert.

„Arme Länder können zu regenerativen Energie-Produzenten werden“

In meinem Konzept können alle diese armen Länder zu regenerativen Energie-Produzenten werden und nicht nur ihre Elektrifizierung ermöglichen, sondern einen Energieträger produzieren, der physikalisch und chemisch sämtliche fossilen Energien ersetzen kann. Das ist grünes Methanol, welches aus Wasserstoffgas – natürlich regenerativ gewonnen – und mit CO2 aus der Atmosphäre Ressourcen-schonend und Klima-unschädlich gewonnen werden kann.

Im Übrigen: Klimaschützer aufgepasst, dieses so gewonnene Methanol reduziert sogar den CO2-Gehalt der Atmosphäre, weilmehr extrahiert wird, als zur Produktion dieses genialen Energieträgers nötig ist! Alles das ist nicht Wunschdenken, sondern Realität, denn es existieren darauf bereits Patente. Alles wird exakt beschrieben in meinem Buch. Ein großer Vorteil kommt hinzu. Dieses Konzept benötigt weniger Investitionen in die Infrastruktur und in Forschung und Wissenschaft als alles, was derzeit die Dekarbonisierung bieten kann.

Es gibt nur ein großes Problem: Das viele Geld, über welches die Monopolisten des Karbonzeitalters verfügen, werden sie einsetzen, um diese Entwicklung zu verhindern. Davon zeugt, dass sie sich auf der Klimakonferenz COP28 in Dubai endschieden gegen die Defossilisierung eingesetzt haben. Deshalb erscheint sie auch nicht im Schlussprotokoll, im Gegensatz zur Dekarbonisierung, die fastausschließlich als Möglichkeit erwähnt wird.

„Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue – Klimarettung JA! – Deindustralisierung NEIN!“ – Jean Pütz mit Andreas Dripke – Verlag DC Publishing – 136 Seiten – ISBN-10: 3986740937 – ISBN-13: 978-398674931

„Ampel-Regierung hat Autorität fast völlig verloren“

 

Klar, diese Monopolisten können weiterhin in ihrer ureigenen Logik skrupellos Klima-schädlich Kohle, Erdgas und Erdöl fördern und viel Geld damit verdienen. Die anderen – insbesondere Deutschland mit seinen ideologischen Klimaschützern ohne Verstand – sorgen ja dafür, dass das darin vorhandene fossile CO2 wieder Klima-unschädlich gemacht wird. Wann begreift wenigstens eine unserer demokratischen Parteien endlich, dass der Unmut der Bevölkerung auch aus diesen nicht gelösten Klimaproblemen herrührt?

Die derzeitige Ampel-Regierung, die allein nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann, hat ihre Autorität fast völlig verloren, weil sie stur am Mainstream festhält und nicht bereit ist, Fehler der Vergangenheit einzugestehen. Nur die AfD profitiert von dieser Ignoranz. Das aufzuklären und einen Faschismus in Deutschland zu verhindern, hat mich auch veranlasst, dieses Buch zu schreiben. Alle Schrecken des Zweiten Weltkrieges habe ich als Jugendlicher mit allen Traumata erlebt und weiß unsere liberale Demokratie zu schätzen, da sie mir u.a. auch ermöglicht, seit 60 Jahren meinen Journalistenberuf frei auszuüben.

Im Dritten Reich wäre ich im KZ gelandet. Es lebe die Zuversicht und das Prinzip Ursache und Wirkung richtig angewendet. Dieses Buch ist auch in englischer Sprache im ‘Diplomatic Council Verlag‘ erschienen, weil es ein globales Problem beschreibt, welches Deutschland mit noch so viel Opfereinsatz allein nicht lösen kann. Der Verlag unterhält enge Beziehungen zur UN. Sogar auf der Klimakonferenz COP28 in Dubai fand es Beachtung (siehe Anlage).

Bei Facebook stimmen mir meine über 100.000 Follower zu 95 Prozent zu. Hoffentlich gelingt es mir auch die Politik und die Wissenschaft zumindest zur Diskussion zu animieren – alles unter dem Motto: ‚Der Vernunft eine Chance‘.

Ihr JEAN PÜTZ

 

Jean Pütz – © Jean Pütz Team

Weitere Infos über Jean Pütz und sein Werk unter:
https://jean-puetz.net/cop28-jean-puetz-plaediert-fuer-methanol-als-ersatz-fuer-fossile- energietraeger

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