9. Januar 2024

Josa Oehme: „Youtuber“ für eine Kirchengemeinde

„UPDATE“ heißt unsere Serie, in der Dr. Matthias Dohmen, Journalist, Dozent und Historiker, Persönlichkeiten aus dem Bergischen Land vorstellt. Mit alten und neuen Texten. Mit Fotos und Dokumenten. Menschen, die ihm etwas bedeuten. Diesmal steht Josa Oehme im Fokus.

Der vielseitige „YouTuber“ Josa Oehme – © privat

Manche Protagonisten  kennt man gut, andere weniger. Ob bekannt oder weniger bekannt: Wer ihre Portraits liest, möchte vermutlich alle Protagonisten persönlich kennenlernen. Bisher hat Dr. Matthias Dohmen an gleicher Stelle Klaus Burandt, Heidemarie Koch, Erika Schneider, Klaus Schumann und Michael Walter vorgestellt.

Josa Oehme ist ein Macher. Und einer, der nachgedacht hat, bevor er zur Kamera greift, zum Telefon, jemanden kontaktiert. Der Verantwortung weicht er nicht aus. Er sucht sie. Beispielsweise im Wuppertaler Jugendrat, dem er angehört.

Engagiert hat er sich nachdrücklich in der evangelischen Kirchengemeinde Elberfeld Nord, in der er zwei Jahre die Verantwortung für den Youtube-Kanal übernahm (siehe auch @EvKirchengemeindeElberfeldNord), der ungefähr 20.000 Aufrufe verzeichnet. In diesem Zusammenhang hat der jetzige Betriebswirtschaftsstudent Videos und Lifestreams produziert und sich bei Jugendgottesdiensten und im Konfirmandenunterricht eingebracht.

Aktiv im Jugendfreiwilligendienst

In die weite Welt zog es ihn im August 2022, als er sich auf Malta im Rahmen des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes ins Zeug legte. Josa bastelte in diesem Zusammenhang an einer neuen Webseite, die tatsächlich sehr übersichtlich gestaltet ist (www.kellimni.com) und auf der es um Obdachlosigkeit, Behindertensport, mentale Gesundheit und Genderfragen geht: Probleme, mit denen sich nicht nur Jugendliche auseinandersetzen. Auf kellimni.com kann man kostenlos mit Psychologen und Therapeuten chatten.

Unmittelbar nach dem Abitur, das er am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium absolvierte (Leistungskurse Physik und Sozialwissenschaften), stieg er bei einem Wuppertaler Unternehmen als Mitverantwortlicher für die Gestaltung der Homepage ein.

Der Organist, Kantor und Dirigent Thorsten Pech – © privat

Noch als Schüler interessierte er sich für Initiativen, die mehr Umweltschutz zum Ziel hatten wie das Zurückdrängen von sogenannten Einwegbechern (Mehrwegwuppertal). Ein Team, den Oehme angehörte, holte 2020 und 2021 jeweils einen Deutschen Gründerpreis, und zwar auf dem ersten beziehungsweise zweiten Platz Wuppertal-weit.

Tischtennis und Violine

Josa spielt Tischtennis und Violine. Das Musikinstrument bearbeitet er zuhause, dem „Table Tennis“ geht er in der einen Steinwurf vom Haus entfernten Sporthalle Birkenhöhe nach. Etwas weiter weg befinden sich die Friedhofskirche, in der Kantor Thorsten Pech und Josa Oehme in der schwierigen Coronazeit den Tag des Offenen Denkmals virtuell begingen.

Pech und Oehme präsentierten in jenem schwierigen Jahr 2020 eine „Orgelwanderung von Süd nach Nord“ durch Elberfeld. Das Drehbuch stammte aus der Feder von Pech, für Technik und Umsetzung war der Schüler verantwortlich. Beim Skript brachte er eine Fülle eigener Idee in Sachen Einstellung und Aufnahmen zustande. „Ich habe dann bereits im Kopf, wie die Aufnahmen aussehen, wie Perspektive oder Lichtverhältnisse sein sollten“, zitierte ihn seinerzeit die WZ.

Optimist trotz der Horrornachrichten

Der am 30. Juni 2004 in Wuppertal geborene Oehme sieht optimistisch in die Zukunft, auch wenn eine solche Haltung bei den allabendlichen Horrornachrichten schwer genug beizubehalten ist. So ist er der festen Überzeugung, dass „entschieden mehr“ getan werden muss, um ein weiteres Hineinschlittern in die Klimakatastrophe zu verhindern.

Dies wird nur mit ernsthaften Einschränkungen auch des derzeitigen Lebensstandards zu realisieren sein, ist er überzeugt: „Davor darf man den Kopf nicht in den Sand stecken.“ Durch die Erfahrungen, die er im Rahmen der Gemeindearbeit gemacht hat, fühlt er sich ermutigt, da gerade junge Menschen bereit seien für Veränderungen.

Text Dr. Matthias Dohmen

 

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