5. November 2023

Kreislaufwirtschaft: NRW und Flandern arbeiten zusammen

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Jan Jambon, Ministerpräsident von Flandern, werden beim „Circular Valley Forum“ am 16. November in Wuppertal eine wichtige Vereinbarung unterzeichnen. Sie wollen künftig gemeinsam die Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaftsweise voranbringen.

(V.l.)  Nathanael Liminski, NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Medien sowie Chef der Staatskanzlei, Flanderns Ministerpräsident Jan Jambon und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst © Foto: Land NRW/Martin Götz

Das Gipfeltreffen der Kreislaufwirtschaft beginnt mit einem besonderen politischen Moment: Nordrhein-Westfalen und Flandern schließen beim Circular Valley Forum am 16. November ein „Memorandum of Understanding“, um eine grenzüberschreitende Kreislaufwirtschaft zu etablieren.

Hendrik Wüst und Jan Jambon wollen so die Herausforderung meistern, dass Abfallrecht national geregelt ist, die Stoffströme aber grenzüberschreitend fließen. Das Ballungsgebiet ist angesichts seiner starken industriellen Prägung ideal als Vorbild geeignet.

Drei Vorteile eines gut funktionierenden Systems der Kreislaufwirtschaft

NRW-Ministerpräsident Wüst sieht ein gut funktionierendes System der Kreislaufwirtschaft als „essentiellen Baustein“ für die Weiterentwicklung der beiden Industriestandorte – und nennt drei Vorteile: „Es trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu erhöhen und die Klimaziele zu erreichen. Deshalb wollen wir unsere Zusammenarbeit in diesem Bereich intensivieren. Die Unterzeichnung der Absichtserklärung ist ein wichtiger erster Schritt.“

Flandern verfolgt seit 30 Jahren eine ehrgeizige Abfall- und Materialpolitik und ist heute eine der weltweit führenden Regionen in der Kreislaufwirtschaft. „Mit „Circular Flanders“ haben wir eine einzigartige öffentlich-private Partnerschaft, die die Richtung für eine Kreislaufwirtschaft vorgibt. Die flämische Regierung hat in den letzten Jahren Hunderte von Kreislaufexperimenten unterstützt und Flandern hat mit seinen Forschungszentren umfangreiches Wissen über die Kreislaufwirtschaft entwickelt“, sagt der flämische Ministerpräsident Jambon.

Das Ergebnis ist eine reiche Landschaft von kleinen und mittleren Unternehmen der Circular Economy, die mit neuen Kreislauf-Geschäftsmodellen arbeiten. Zudem ist Flandern führend im Recycling von kritischen Metallen.

Mehr als 1.000 Enterscheider beim „Circular Valley Forum“

Jan Jambon: „Wir teilen mit Nordrhein-Westfalen die Kombination aus einer starken materialintensiven Industrie und einer reichen KMU-Landschaft. Durch Zusammenarbeit und Wissensaustausch wollen wir den Übergang zur Kreislaufwirtschaft in dieser Region beschleunigen und ein Beispiel für andere Länder und Regionen in Europa sein.“

Ministerin Mona Neubauer und Dr. Carsten Gerhardt (Initiator von „Circular Valley“) präsentieren die Info-Broschüre – © Circular Valley / Jan Turek

Die beiden Spitzenpolitiker werden bei der Unterzeichnung zahlreiche Zeugen haben. Mehr als 1.000 Entscheiderinnen und Entscheider kommen zum Circular Valley Forum. Dazu zählen Nanette Braun von den Vereinten Nationen, Christian Kullmann (Evonik), Gunther Adler (Autobahn GmbH des Bundes), Dr. Jürgen Tzschoppe (Statkraft Norwegen), Henrik Ahlers (Ernst & Young Deutschland), Rolf Buch (Vonovia), Marc Ehrhardt (BASF Corporation USA), Prof. Dr. Manfred Fischedick (Wuppertal Institut), ,  Prof. Dr. Walter Leitner (Max Planck Institut), Heike Prinz (Henkel), Prof. Dr. Lambert T. Koch (Deutscher Hochschulverband), Surendra Patawari (Gemini Corporation Belgien/Indien), Patrick Wendeler (BP Europa) und Sir Tony Cragg. Die Gäste sprechen beim Forum über den Stand der Circular Economy, aktuelle Herausforderungen und neue Lösungen.

Ausgangspunkt für die jetzige Vereinbarung war das „Circular Valley Forum“ 2022. Jan Jambon sorgte dort für eine besondere Geste. Er erläuterte, warum seine Region, NRW und die Niederlande eine gute Tradition der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit pflegen und ideale Bedingungen für ein europäisches Zentrum der Kreislaufwirtschaft bieten.

Diese Kooperation wolle er fortsetzen und vertiefen. „Ich reiche Nordrhein-Westfalen die Hand“, sagte Jan Jambon. Nathanael Liminski, NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Medien sowie Chef der Staatskanzlei, betonte damals, dass der Landesregierung viel daran liege, dass man jetzt „in die Umsetzung in der Fläche, also im großen Maßstab“ komme und das Ganze nicht auf Nordrhein-Westfalen begrenze. Deshalb liege beim Circular Valley Forum ein „ganz großer Akzent darauf, das grenzüberschreitend zu machen“.

Link zur Webseite von „Circular Valley“:

http://www.circular-valley.org.

 

 

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