2. August 2023

WSV gewinnt schon wieder in der Nachspielzeit

Was sich anhört wie ein souveräner Schritt des Titelaspiranten, war für den Zuschauer tatsächlich eher das Gegenteil. Der WSV gewann gegen  Borussia Mönchengladbach II nach packendem Kampfspiel mit 3:2 (1:0) Toren, tat sich bei seinem Heimdebüt in der Velberter IMS Arena vor nur 2209 Zuschauern indessen mehr als schwer. Wie schon in Aachen

Jubelt nach seinem Elfmeter-Tor zum 1:0: Charlison Benschop (l.) – © Jochen Classen

Erst in der Nachspielzeit konnten die Wuppertaler das Ergebnis drehen und eine Niederlage abwenden. Die jetzt begeisterten Fans konnten es kaum fassen. Der WSV steht mit sechs Punkten nach zwei Partien auf Platz vier der Regionalliga West.

Nach dem spektakuläre 2:1-Erfolg zum Auftakt am Aachener Tivoli vor der Rekordkulisse von 27.300 Zuschauern waren die Erwartungen zum Heimdebüt des WSV sehr hoch.  Sportlich lief tatsächlich zunächst alles nach Plan, die Schützlinge von Trainer Hüzeyfe Dogan

gingen nach einem Elfmetertor von Top-Transfer Charlison Benschop bereits in der 8. Minute in Führung, erlebten danach aber so etwas wie ein „blaues Wunder“.

Ein „blaues Wunder“

Kämpferisch war der WSV durchaus mit hohem Einsatz dabei. Gladbachs Trainer Eugen Polanski nannte es sogar ein „brutales Brett“, gegen das seine Mannschaft anrennen musste. Es entwickelten sich offene Schlagabtausche mit Chancen auf beiden Seiten. Als Gladbachs Keeper Maximilian Brüll gleich zu Beginn der zweiten Hälfte (54.) die rote Karte sah (Handspiel ausserhalb des Strafraumes), schien für den WSV jetzt in Überzahl alles gelaufen.

Doch die schnellen und technisch versierten Gladbacher waren es, die dominierten und bei einsetzenden Regenschauern in Unterzahl zum Ausgleich und sogar zur 2:1-Führung kamen

In Überzahl zwei Tore klassiert

(Schroers 67. und  Walde 70.). Dann erzielte der in der zweiten Hälfte eingewechselte Hüseyin Bulut in der 90. Minute noch den Ausgleich und Damjan Marceta in der siebten Minute der Nachspielzeit noch den Siegtreffer zum 3:2 für den WSV, ehe der junge Schiedsrichter Yannick Rupert die Partie abpfiff.

Großer Jubel nach einem nervenaufreibender Spiel – © Jochen Classen

U23-Coach Polanski an der Seitenlinie noch mit vielen Emotionen, auch, weil er mit einigen Schiri-Entscheidungen nicht einverstanden war, zeigte sich bei der Pressekonferenz versöhnlich: „Ein verdienter Sieg der Wuppertaler, klare Spielanlage, brutale Qualität“. Trotz der zweiten Niederlage seines Teams konstatierte er für sich, „wir wind  in der Liga angekommen“.

Moral und Einstellung stimmten

Die Wuppertaler Trainer Hüseyfe Dogan bestätigte das: „Die Gladbacher Mannschaft war deutlich stärker als letzte Woche. Wir aber haben eine neue Qualität in der Nachspielzeit entwickelt, ich brauche das trotzdem nicht jede Woche.“ Ähnlich äusserte sich auch WSV-Sportchef Gaetano Manno, der Moral und Einstellung seines Teams lobte, aber auch meinte. „Das Glück ist nun aufgebraucht, das kostet viele Nerven“.

Unterm Strich ein toller Saisoneinstieg und eine gelungener Auftakt für die mit 15 Neuzugängen startende neuformierte WSV-Mannschaft im kleinen, aber schmucken und gut auch erreichbaren Velberter Ausweichquartier, quasi an der Wuppertaler Stadtgrenze. Am kommenden Freitag spielt das Team in Gelsenkirchen gegen den noch sieglosen FC Schalke 04 II und am Samstag, den 19. August ist der SV Rödinghausen Gast in Velbert.

Text Siegfried Jähne

Klatschnass, aber hochzufrieden: WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan – © Jochen Classen

 

Die Mannschaftsaufstellungen

Wuppertaler SV: Patzler – Göckan, Dams, Schweers, Pytlik, Itter (46. Buluit) – Korzuschek (74. Marceta), Pires (86. Pires), Demming (85. Tunga), Saric (69. Beckhoff) – Benschop

Borussia Mönchengladbach II: Brüll – Ullrich, Kemper, Lieder, Walde – Naderi (80. Hoogewerf), Asallari (56. Neutgens), Korb (76. Reitz), Andreas, Schroers (79. Büyükarslan) – Fukuda (79. Kader)

Schiedsrichter: Yannick Rupert

Tore: 1:0 Benschop (8., Foulelfmeter), 1:1 Schroers (67.), 1:2 Walde (70.), 2:2 Bulut (90.+5), 3:2 Marceta (90.+7)

Gelbe Karten: Göckan – Naderi, Ullrich, Schroers, Neutgens

Rote Karte: Brüll (54.)

Auch „Pröppi“, das Maskottchen des WSV, konnte am Ende strahlen – © Siegfried Jähne

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